Autor Thema: Aufstehphänomen  (Gelesen 2881 mal)

Offline kikki

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Aufstehphänomen
« am: April 15, 2009, 18:45 »
Hallo und Guten Abend erst ein mal.

Habe TYP 2 Diabetes
Ich habe ein Problem  am Morgen. Ich habe mir im Forum einiges zum Aufstehphänomen und SEA gelesen
 aber es bleiben noch Fragen die vielleicht hier beantwortet werden können.
Ich habe als Basisum 22.00 Uhr 9 i.e. Lantus  .Ich denke das ist OK da wenn ich Nachts messe
2,00,bis 5 Uhr meine Werte 93-107 sind
Ich stehe auf 06.00Uhr BZ 110-120
Um 7.30 BZ 140-150
15 min vor dem Frühstück soll ich NovoRapid  Faktor 1.0 spritzen also 4i.e
Jetzt habe ich um 7.45 Uhr  4BE Standartfrühstück zu mir genommen.
Nach einer Stunde ist der Bz bei 254
Nach 2 Stunden        BZ 155
Nach 3.5-4 Std     zwischen 55+80
   Jetzt habe ich den  SEA verändert was im Ergebniss auch nich wesentlich anders war.
Bin zur Ärztin hat gesagt soll 6 i.e.  Novorapid 15 Min vor dem Frühstück spritzen
Ergebniss wie ich befürchtete nach einer Stunde BZ  222  Nach zwei Std. 153
Dann 3,5 Std später gings bergab auf 60
Meine Frage die ich dann auch mit der Ärztin bespreche?
SEA verlängern??
Aufteilen der Dosis in Morgengupf+Mahlzeitenbolus??
Wobei der Faktor vor dem  Frühstück ja nicht 1.5 sein kann??


Klaus
« Letzte Änderung: April 16, 2009, 07:15 von kikki »

Offline SabineS

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #1 am: April 15, 2009, 18:51 »
Hallo Klaus,

meines Erachtens schreit das förmlich nach SEA verlängern. Wie lang war er denn, als sich Deine Werte "nicht wesentlich verändert" hatten?

Viele Grüße
Sabine

Offline kikki

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #2 am: April 15, 2009, 18:53 »
60 Minuten
gruß Klaus

Offline diotmari

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #3 am: April 16, 2009, 05:42 »
Guten Morgen, Klaus!

Hast Du mal gemessen, wie weit Dein BZ dann mit einem SEA 60 min. runter geht?
Bei mir ist es  auch so, daß der SEA mindestens 60 min. beträgt. Ich darf frühestens dann essen, wenn mein BZ bei 70 ist. Sonst kann ich meine pp-Werte knicken. Ja, und mein Humalog läuft auch über 4,5 h. DA ist dann die Welt meistens dann wieder in Ordnung.
Der Anstieg der Nüchternwerte vor dem Frühstück ist bei vielen normal. Es ist richtig da mal einen Gupf zu probieren, oder auch mal das Lantus in Betracht ziehen, es vielleicht später spritzen?
Auf jeden Fall kommst Du der Sache nur mit messen und protokollieren auf die Spur.

Viele Grüße
Dietmar
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DF

Offline kikki

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #4 am: April 16, 2009, 07:14 »
Vielen Dank Diotmari

Ja das Lantus später geht nicht da ich meistens um 22.00 Uhr ins Bett gehe

Der BZ ging nach 4 Std auf 57 das letzte  mal.Wie es weiter ging weis ich nicht da ich 1 BE gegessen hab.

Noch ne Frage zum Morgengupf?Wenn ich den gleich nach dem Aufstehn spritze sagen wir 2.5 i.e

kann mer dann das Mahlzeiteninsulin  schon innerhalb 60 Min sagen wir 3.5 i.e. spritzen

Ansonsten vermute ich wie du sagst messen und ausprobieren ist angesagt  .

Viele Grüße Klaus




Offline Joa

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #5 am: April 16, 2009, 08:55 »
Hallo Klaus,

wie ist das denn wenn Du mal später aufstehst, ist der Wert um 7:30 dann auch ähnlich gestiegen gegenüber 6:00 Uhr?
Vielleicht wird die Basis um diese Zeit schon etwas dünn? So ein Nüchternwert darf der reinen Lehre nach ja bei 80 bis 100 (Vollblut) oder vlt. 90 -110 (Plasma) liegen. (Nachtrag: etwas niedrigere Werte sind natürlich auch ok)

Dann wäre ein langer SEA am Morgen auch zur Basiskompensation in der insulinträgesten Phase des Tages geboten. Bzw. entsprechendes, vorsichtiges Experimentieren mit der Basaldosis (natürlich nur nach R. mit Doc  :zwinker:).

Würde der Wert nach bei längerem Liegenbleiben stabil sein, spräche es deutlich für ein Aufstehinsulin. In dem Fall könnte Dir Dein Arzt evtl. vorschlagen direkt zum Aufstehen eine kleine Dosis NovoR zu setzten. Wenn er vorsichtig ist fängt er mit  einer Einheit an und steigert dann bis zu 4 Einheiten, je nach Ergebnissen.  :gruebeln:

Aber auf alle Fälle denke ich, wie die Vorschreibenden, dass der SEA verlängert gehört.

Gruß
Joa




« Letzte Änderung: April 16, 2009, 21:20 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline kikki

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #6 am: April 16, 2009, 09:16 »
Vielen Dank an alle für die Antworten

Werde Eure Anregungen berücksichtigen  bzw schon bald  mit meiner Ärztin darüber sprechen.

Bin halt noch neu mit dem Insulin und bin sehr froh das ich auf euer und jetzt auch mein Forum gestoßen bin.Besonders gefällt mir wie verantwortungsvoll hier umgegangen wird und wenn mal jemand übers Ziel hinausschießt sehr schnell
positiv eingegriffen wird.

Ich habe schon sehr viel aus dem Forum gelernt und werde mich soweit ich in der Lage bin auch beteilige.

Grüße aus dem noch sonnigen Wilhelmshaven   Klaus

Offline Joerg Moeller

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Re: Aufstehphänomen
« Antwort #7 am: April 16, 2009, 09:47 »
2,00,bis 5 Uhr meine Werte 93-107 sind
Ich stehe auf 06.00Uhr BZ 110-120
Um 7.30 BZ 140-150

D.h. daß da schon eine Resistenzentwicklung stattfindet...

Zitat
Nach einer Stunde ist der Bz bei 254
Nach 2 Stunden        BZ 155
Nach 3.5-4 Std     zwischen 55+80

...und daß die Gesamtmenge für das Frühstück (inkl. des noch wirksamen Basals) Frühstück und Resistenz abfangen kann.

Zitat
Jetzt habe ich den  SEA verändert was im Ergebniss auch nich wesentlich anders war.

Stell dir einen Eisenbahnwaggon vor. Wenn du den auf 50 km/h beschleunigst und dann auf die Bremse steigst hat er einen Bremsweg X
Beschleunigst du ihn nur auf 20 km/h ist der Bremsweg kleiner.

Dein BZ ist wie dieser Waggon: je eher du die Beschleunigung stoppst, desto kleiner der Bremsweg. (~desto geringer der BZ-Anstieg nach der Mahlzeit)

Beschleunigung ist eine positive, Bremse eine negative Kraft. Sind beide gleich stark ist die Bewegung gleich Null (physikalisch nicht ganz korrekt, ich weiß)

D.h. in dem Moment, wo die Morgen- und/oder Aufstehhormone ihre Wirkung beginnen braucht dein Körper ein mehr an Insulin um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

Wie Joa schon andeutete kommt es jetzt darauf an herauszufinden, wie stark der Anstieg durch die Morgenhormone (die setzen zeitlich gesteuert ein) und der der Austehhormone (die setzen durch Lageveränderung ein) ist. Das muß man an mehreren Tagen evaluieren, eine einzelne BZ-Messung reicht dazu nicht aus.

Hat man da dann z.B. rausgefunden, daß die Aufstehhormone einen großen Einfluß haben kann man da eine bremsende Wirkung durch Aufsteh-Insulin erzeugen. Liegt es eher an den Morgenhormonen könnte man versuchen an der Basaldosis zu drehen. Allerdings nicht unbegrenzt. (Limitiert wird das durch den 2:00 Uhr Wert)

Zitat
Meine Frage die ich dann auch mit der Ärztin bespreche?
SEA verlängern??
Aufteilen der Dosis in Morgengupf+Mahlzeitenbolus??
Wobei der Faktor vor dem  Frühstück ja nicht 1.5 sein kann??

Aufteilen in Gupf und Bolus bringt erst dann was, wenn es wirklich klar ist, wo das herkommt.
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