Immer voll motiviert geht gar nicht. Man richtet ja sein Leben nicht nach dem Diabetes. Der steckt zwar ständig im Hinterkopf (wer von uns checkt nicht automatisch Essen nach dem Gehalt an KH, Fett und Eiweiß), ist aber nicht oft im Vordergrund.
Dann kanns schonmal passieren, daß man schlechte Tage hat. Bei mir hat es in den 35 Jahren meiner DM-Karriere schon einige schlechte Tage gegeben.
Wenn ich nur an die Anfangszeiten mit meiner Pumpe vor 4 Jahren denke. Was hätte ich ohne Euch angefangen? Im Prinzip muß man ja bei Pumpe komplett umlernen. Noch dazu passe ich leider in keine der Teupe-Schubladen, mußte also alle seine Korrekturschemen für mich anpassen. Meine Ärztin war keine Hilfe, parallel war mein Kater gestorben und ich habe meinen damaligen Freund in die Wüste geschickt. Dann hat die Kasse noch rumgezickt. Naja, nach 6 Monaten hatte ich mit ständigem Kampf, Eurer Hilfe, meiner Diabetesassistentin und nicht zu vergessen, meinem neuen Freund
alles wieder im Griff.
Ich glaube, das wichtigste ist, niemals aufzugeben. Wenn mal was schiefgeht, den Kopf hoch und weitermachen. Aus Fehlern lernt man immernoch am Besten. Auf einen schlechten Tag folgt wieder ein besserer. Ich kann auch nicht sagen, daß ich mich nicht manchmal in der Kantine verschätze und PP dann auch mal bei 300 ankomme, auch nach 35 Jahren passiert sowas
Zum Glück kann man das mit der Pumpe korrigieren, das tue ich dann aber auch sofort! Ignorieren bringt da nix. Aber solche Sachen schreibe ich auch auf.
Inzwischen muß ich meinen Freund überzeugen, daß es keinen Sinn macht, den Kopf in den Sand zu stecken. Bei Nüchternwerten von 130-140 ab und an bei ihm und PP-Werten von bis zu 200 (bei süßen Sachen) denke ich, daß er die Schwelle zum Typ2 schon überschritten hat. Nun muß ich ihn motivieren, rechtzeitig mit einer Therapie zu beginnen, auch wenn sein HBA1c noch bei 6,0 ist und laut Hausarzt kein Handlungsbedarf besteht.....
Gruß Ulrike