Hilfe .... und ich dachte die 24-Stunden-Urin-Methode ist eine Sache aus dem Mittelalter (bzw. aus den Anfängen meiner Diabeteskarriere...).
Jein... früher hat man da einfach grob nach Eiweiß gesucht und die Gesamtglukose gemessen. Heute geht halt etwas mehr.
Kann ich mir das sparen, wenn das Albumin bei meinem Doc dreifach immer in Ordnung ist ?
"Eigentlich" schon.
Nierenschäden brauchen eine Weile, um sich in der Nierenfunktion bemerkbar zu machen.
In Nephrologie-Vorlesungen heißt es z.B. daß die diab. Retinopathie im Schnitt 5 bis 10 Jahre vor einer diab. Nephropathie auftritt und man (Arzt) deshalb bei Nephropathie ohne Retinopathie nach anderen Ursachen suchen solle.
Allerdings treten meßbare Funktionseinschränkungen der Niere erst im Stadium 3 (von 5) auf. Das Auge hat den Vorteil, daß man nichtinvasiv direkt den Gefäßstatus an der Netzhaut sehen kann, bevor es zu Funktionsverlusten kommt. Gefäßveränderungen wird es auch an der Niere geben, bevor man etwas messen kann... man sieht es nur nicht.
Fazit: Wenn der augenärztliche Befund okay ist und der Albumin-Test auch, steht man ganz gut da.
Wers trotzde ohne Sammelurin genauer will, kann nach MDRD und Cockcroft googlen und den Arzt darauf ansprechen. Das sind aus Blutlaborwerten errechnete Nierenfunktionswerte. Allerdings reicht das Standard-Labor-Programm dafür nicht.
Grüße
Anja