Autor Thema: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!  (Gelesen 2655 mal)

Offline Trüffel

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Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« am: März 26, 2009, 22:14 »
Ist es euch auch schon passiert, daß ihr eine schwere Hypo hattet, dabei oder kurz danach ein kaum auffälliger Wert gemessen wurde und der Arzt die Stirn runzelte, weil er sich keinen Reim darauf machen konnte?

Natürlich gibt es immer eine gewisse Zeitspanne, die wertemäßig nicht einsehbar ist. Trotzdem stellt sich für mich die Frage, ob es "normal" ist, daß der Notarzt einen 70er Wert feststellt, nachdem man umgekippt ist.  :kratz:

Welche Werte habt ihr bei schweren Hypos.
Als möglichst zeitnah zur Bewußtlosigkeit bzw. Handlungsunfähigkeit. Habt ihr davon eventuell Aufzeichnungen?

Ich meine mich dunkel erinnern zu können, daß ich für Mediziner unauffällige Werte hatte, so um die 60-80mg/dl, das wurde allerdings bei wiedereintretendem Bewußtsein gemessen.
Vielleicht aber war der BZ in dieser Zeit schon wieder auf dem aufsteigenden Ast wegen der Gegenregulation.

Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Joa

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Re: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« Antwort #1 am: März 26, 2009, 22:30 »
Ist es euch auch schon passiert, daß ihr eine schwere Hypo hattet, dabei oder kurz danach ein kaum auffälliger Wert gemessen wurde

Jein. Erstmal wäre die Frage, was eine schwere Hypo meint?

Wenn ich damit deutlich feststellbare nervöse Ausfälle verbinde, egal ob Umkippen, Krämpfe, Bewußtlosigkeit oder Kribbeln oder Taubheit im Mund/Lippenbereich, Sehstörungen, oder sowas, dann ist mir schon öfter mal aufgefallen, dass ich insbesondere
die Mund-/Lippensymtomatik erst dann richtig bekomme, wenn der Blutzucker selber schon wieder deutlich im Normbereich angekommen ist.

Das wird wohl daran liegen, dass die Glucosenachfüllung des cerebral-interstitiellen Gewebes in den (von den Zugangsschlagadern ferneren) Hirnregionen einfach eine ganze Weile braucht, um wieder über den Hypobereich zu kommen. Während sie zuvor vielleicht noch ausreichend war, während die kapillar gemessene Glucose schon deutlich Hypo anzeigte.
 
Zitat
... ob es "normal" ist, daß der Notarzt einen 70er Wert feststellt, nachdem man umgekippt ist.  :kratz:

Ja.  :ja: Würde er noch 10 Minuten warten, könnte er vielleicht sogar schon 90 messen?

Gruß
Joa
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Offline Trüffel

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Re: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« Antwort #2 am: März 26, 2009, 22:43 »
Hi Joa,

deine Antwort ahnte ich bereits.  ;D

Ja, ich erkläre das auch so, daß der Glukosegehalt im Blut und der im extrazellulärem Raum zwei verschiedene Dinge sind und sich dadurch merklich unterscheiden können.


Was mich jedoch wundert ist, daß Ärzte, auch Notärzte desöfteren die Stirn runzeln.  >:(
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Offline Joa

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Re: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« Antwort #3 am: März 26, 2009, 23:02 »
Was mich jedoch wundert ist, daß Ärzte, auch Notärzte desöfteren die Stirn runzeln.  >:(

Die haben halt über sowas im Speziellen noch nicht mal ansatzweise nachgedacht.

Und das die Wege der Glucose durchaus lang sind, kannst Du demnächst ja auch auf den
pp-Projektionen im althäuser Audimax noch mal nachverfolgen.  :zwinker:

Vielleicht nimmste einfach mal den Notarzt mit?

Gruß
Joa
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Offline Trüffel

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Re: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« Antwort #4 am: März 26, 2009, 23:07 »
Meinst Du, ein Diabetologe müßte sich dessen im Klaren sein?  :gruebeln:
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Offline Joa

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Re: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« Antwort #5 am: März 26, 2009, 23:34 »
Meinst Du, ein Diabetologe müßte sich dessen im Klaren sein?  :gruebeln:

Sollte er eigentlich, sollte er!  :ja:

Ist aber offensichtlich leider nicht immer an dem.  :nein:

Gruß
Joa
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Offline Llarian

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Re: Schwere Hypos - mit unauffälligen Werten?!
« Antwort #6 am: März 27, 2009, 21:53 »
Meinst Du, ein Diabetologe müßte sich dessen im Klaren sein?  :gruebeln:
Du wirst in Althausen auf viele Sachverhalte stoßen, die eigentlich bekannt sind. Insbesodnere Medizinern. der Witz ist, daß sie diese sachverhalte slten in einen lebensnahen Kontext bringen. Geschweige denn, daß sie willens oder fähig sind, sie ihren Patienten zu vermitteln. DAs sind insbeondere
  • Einfluß vom Blutinsulinspiegel bei Bewegung
  • Wirkung von mehr oder weniger Fett/Eiweiß
  • Lipolyse
  • Rezeptor-up/down-Regulation
Ich habe festgestellt, daß meinem Diabetologen vor Ort diese Dinge nicht unbekannt sind, aber wenn in einer Pumpi-Runde ein Mensch die Phänomene, die man dann beobachten kann, schildert und er unverständlich und langatmig darüber redet ohne es zu erklären, dann ist das Meilen (!) von dem entfernt, was Teupe leistet. Er erklärt es verständlich, begründet es und vor allem, liefert alltagstaugliche Möglichkeiten des Erkennens und Umsetzens in der eigenen Therapie.

Grüße
Anja