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CGMS und errechneter HbA1c

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Kladie:
Hallo ralfulrich,


--- Zitat ---orginal ralfulrich:
Bei CGM oder FGM Werten wäre ich vorsichtig.
Das sind keine echten BZ-Werte. Da wird es immer Abweichungen geben...
--- Ende Zitat ---

Ich dachte gerade diese Werte wären die verlässlicheren denn bei den einzelnen BZ Werten brauche ich nur zu den Zeiten an denen hohe BZ Werte erwartet werden nicht zu messen. Dann kann ich rechnerisch einen guten HbA1c Wert erhalten der stark von Laborwert abweicht.
Glaube mir: Das machen viele - auch wenn sie sich selbst damit betrügen.

Viele Ärzte raten den Patienten erst 2 Stunden nach dem Essen zu messen wo die pp-Spitze schon längst nicht mehr gemessen werden kann - auch das ergibt rechnerisch einen tieferen HbA1c Wert.



Gyuri:
Das mit der Genauigkeit ist doch schon wieder ein Irrglaube.
Das HbA1c kann man ÜBERHAUPT NICHT aus anderen Messungen (egal welche) umrechnen. Es wird auch immer nur von "Umwertung" gesprochen/geschrieben, was nur einer Näherung nahe kommen kann.

Und dann:
Wenn ich schon her gehe und mit BZ-Messwerten etwas so umgewertet haben will, dass ich dem Laborwert nahe komme, ist es ganz entscheidend ob meine Messungen GENAUSO verteilt sind, wie es bei der Bestimmung des HbA1c der fall ist. Das kann gar nicht "genau" gehen, da das HbA1c (nach mehreren Behauptungen nicht von mir) bestimmte BZ-Zustände außer Acht lässt.

Ich hatte trotzdem FRÜHER die Erfahrung gemacht, dass der Mittelwert meiner Messungen (Tagesprofile mit je 9 Werten der letzten … ca. 13 Wochen) eine brauchbare Umwertung zuließen.

(Histogramm durch KLICK größer)

Das ist also meine aktuelle Verteilung über ein Vierteljahr.

Wie man unschwer erkennen kann, würde das Weglassen von Extremwerten ÜBERHAUPT NIX am Mittelwert (oder auch am Median) verändern. Die Diskussion ob man nun besonders hohe/niedrige Messwerte einbeziehen darf, führt ins Leere! Und wenn ich die Messwerte des Libre ALLE mit einbeziehen würde - es käme garantiert nichts anderes dabei heraus. Und wenn doch, könnte man weder beim einen noch beim anderen "Mittelwert" von etwas genaueren sprechen.

Gyuri:
Weil mir das alles keine Ruhe gelassen hat und mir sogar eine schlaflose Nacht bereitete:

Wer drei verschiedene Messverfahren bemüht um festzulegen, welches denn das "genaueste" sei, obwohl grundverschiedene Dinge gemessen werden, kann allerhöchstens die Zuverlässigkeit der Messergebnisse für seine definierte Anforderung erfragen. Was sollen mir die drei Ergebnisse sagen? Welches Messverfahren liefert mir die Information, mit der ich eine Entscheidungshilfe bekomme, mit der ich etwas anfangen kann?

Die Labormessung des HbA1c kann nicht das Maß aller Dinge sein! Dieser Wert hat für sich betrachtet nur den GERINGSTEN aller Aussagekräfte, auch wenn er gern von Leuten als solcher betrachtet wird, die sich viel zu wenig in die Materie hineindenken wollen/können/müssen.

Für den praktisch denkenden Strategen genügt eben nicht ein mittlerer Langzeitwert. Da kommt es immer auch besonders auf Streuungen (Verteilungen), Trends und auch aktuelle Messdaten an. Diese Informationen liefert das HabA1c überhaupt nicht und müsste für ein zielgerichtetes Diabetes-Management unbeachtet bleiben. Wir müssen können uns fragen, ob wir mit gezielten Einzelmessungen des Blutzuckers alles erfahren können, was wir zur Steuerung/Regelung benötigen oder ob das zu unsicher ist und wir wirklich lückenlose Messreihen benötigen. Das läuft aber wieder mal auf die Frage hinaus, wie weit wir unserer selbst erstellten Statistik trauen dürfen oder wollen.

Weil ich weiß wie viele Störquellen bei "meiner" BZ-Überwachung einhergehen (dies wird von mir ständig überprüft) bin ich mir sehr sicher, mit gezielten BZ-Messungen alles zu erfahren was ich für mein Management benötige. Und das HbA1c ist da ganz bestimmt nicht dabei und ich kann getrost darauf verzichten.

Gyuri:
Und nur am Rande für besorgte Geister:  :zwinker:

--- Zitat von: Gyuri am April 23, 2016, 23:05 ---(…)

(Histogramm durch KLICK größer)

Das ist also meine aktuelle Verteilung über ein Vierteljahr.

(…)

--- Ende Zitat ---
Ich hatte keine zwei Hypos mit je 26 mg/dl seit Januar 2016!
Es ist nur so, dass ich meine Messwerte irgendwie klassifizieren (einordnen) muss und dazu die Klassenbreite der Standardabweichung wählte, mit dem Mittelwert (hier 127 mg/dl) als Symmetrieachse. Jede Klasse ist 33 mg/dl breit und so könnte in der 26er-Klasse ein Wert von 10 bis 43 mg/dl liegen. Sie lagen in der Tat eher bei 43 mg/dl.
Und ich kann euch auch versichern, dass ich bei beiden Werten in diesem Bereich durchaus noch in der Lage war, mir selbst zu helfen.

Ach ja … neulich wurde ein HbA1c von 6,8% (glaube ich  :rotwerd: ) im Labor gemessen.

Kladie:
Hallo Gyuri,

genau wie du habe ich verinnerlicht, dass der HbA1c keine Aussagekraft über BZ Werte hat. Du verwechselst aber die Information des HbA1c mit den Meßergebnissen von anderem Equipment.

Die Aussage eines HbA1c soll einem Dritten (z. B. einem Diabetologen) nur zeigen ob der Patient mit hohen BZ Werten zu tun hat und ob er in der Lage ist diese in einen akzeptablen Bereich zu bekommen. Dabei werden (fehlerbehaftet) die glykotisierten roten Blutkörperchen gezählt.
Diese Blutkörperchen werden je nach Menge der Glykose (für einen bestimmten Zeitraum) verändert. Das Labor sieht einen Augenblickszustand aber man kann auch mathematisch sagen Laborwert = Zeit x Menge x Häufigkeit in % vom reinen Blut.

Nur dieser Vergleich soll hier besprochen werden und nicht der Sinn des HbA1c als Therapiehilfsmittel.

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