Autor Thema: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.  (Gelesen 6621 mal)

hws

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Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« am: Februar 09, 2009, 23:32 »
Am 14.01.2009 begab ich mich ins Klinikum Karlsburg („Diabeteshochburg“ in der ehemaligen DDR heute von der Dr. Guth-Gruppe geführt). Ankunft 18:00. Am selben Abend noch sehr gründliche Untersuchung einschl. EKG. Hier schon der Befund „paroxysmales Vorhofflimmern“ (d.h. nicht immer nachweisbar). Man legte mir dringend eine Behandlung mit Cumarin-Derivaten (z.B. Marcumar) nahe, weil gerade dieses  nur manchmal Auftreten des Vorhofflimmerns besonders gefährlich sei, weil sich hierbei ein leicht ein Blutgerinnsel lösen kann. Das wurde schon im September 2008 festgestellt – aber mein Diabetologe (nunmehr ehemaliger Diabetologe) meinte, dass man das nicht so eng sehen solle – Aspirin reiche.
Hier in der Klinik hatte ich Blutzuckerwerte „von denen man nur träumen könne“, meinte der Prof.. Auf die verdoppelte Insulinmenge angesprochen, meinte er, nur Umstellung der  Nahrungsmittel und Abnahme könne da Erfolge bringen. Auf meine Angst, in den Teufelskreis der Downregulation zu kommen, meinte der Prof., dass sei Schnee. Das brauche mich nicht zu scheeren.
Die „träumerischen Blutzuckerwerte“ blieben bis heute erhalten. Faktor 7, Faktor 6 nunmehr Faktor 5.
Niemand hatte von einem Fall des „Mittagsberg“ gehört auch konnte niemand eine Erlärung finden. Was solls?
Aber immerhin ist nun mit der Antikoagulationstherapie das Schlaganfallsrisiko um einen großen Teil geringer geworden.

Adeus

HWS

Offline susi 2810

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #1 am: Februar 10, 2009, 17:50 »
Hallo hws, ich freue mich,dass Du wieder da bist und
wünsche Dir alles erdenklich Gute. Liebe Grüsse Susi  :zwitscher:

Offline Trüffel

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #2 am: Februar 10, 2009, 18:26 »
Hallo Hans-Walter,

schön, daß man Dich hier wieder trifft.  :D

Ich dachte mir ehrlich gesagt schon, wo Du in letzter Zeit gewesen bist. Gerade gestern dachte ich, mal in die Runde nach Dir zu fragen, als ich Dein Posting las.  ;)

Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

hws

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #3 am: Februar 10, 2009, 19:27 »
Ich danke Euch für Eure lieben Begrüßungen.
Adeus
Heinz-Walter

Offline Joa

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #4 am: Februar 10, 2009, 20:00 »
Moin Heinz-Walter!

Welcome back im normalen Leben.  :super:

Da scheint der Aufenthalt in Karlsburg ja recht sinnig gelaufen zu sein.
Wenn ich recht verstehe, ist Dir der Mittagsberg aber erhalten geblieben?

Hinsichtlich der "schrecklichen" Down-Regulation bleibt für mich die Frage offen, ob die denn auch unerwünschte Folgen hat.

Also ob downregulativ bedingt erhöhte Insulinspiegel noch weitere "Nebenwirkungen" machen.
Da hatte ich, glaub ich, schon mal die Überlegung geäußert, eventuell könne die Entwicklung neuer Fettzellen durch die hohen Insulinspiegel verstärkt gefördert werden, was dann natürlich so kleine Aufgaben, wie das Abspecken, eher erschweren oder verhindern dürfte?  :kratz:

Viele Grüße
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

hws

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #5 am: Februar 10, 2009, 22:23 »
Laut dem Professor soll es keine Down-Regulation geben.
Der "Mittagsberg" ist ab dem ersten Kliniktag völlig verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Eine Erklärung konnte nicht gefunden werden. Auch bis heute sind alle Werte völlig normal.
Die hohe Insulinresistenz könne nur durch "Abspecken" behoben werden. Im Übrigen: der C-Peptid-Wert liegt mit 827 pmol/l fast in der Mitte des Referenzbereiches.
Also erst einmal in aller Ruhe abwarten. Mir wurde verordnet, ausschließlich zu den Hauptmahlzeiten zu korrigieren, egal wie die PP-Werte nach 2 Stunden aussehen.
Also Frühstück - Zwischenmahlzeit/Insulin - messen, Hauptmahlzeit, evtl. Korrektur - Zwischenmahlzeit/Insulin ... usw
Adeus
HWS

Offline Trüffel

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #6 am: Februar 10, 2009, 23:45 »
Man kann sich viel sagen lassen, letzten Endes ist man auf sich alleine gestellt.

Zum Glück kann man das tun und lassen, was man selbst für richtig hält.  :ja:
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Offline Joa

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #7 am: Februar 10, 2009, 23:55 »
Laut dem Professor soll es keine Down-Regulation geben.

Mmmh, gibt es nicht?

Ich hatte da andere Informationen gefunden, nämlich dass die Up- und Down-Regulation für alle Hormonrezeptoren üblich sei.  :kratz:
Steht so jedenfalls in diversen Medizinfachbüchern und wird pharmakologisch bei verschiedenen Erkrankungen auch gezielt provoziert, um bestimmte Wirkungskaskaden zu beeinflussen. Z.B. beim Mamakarzinom. Zumindest wenn ich das richtig verstanden hatte.

Zitat
Der "Mittagsberg" ist ab dem ersten Kliniktag völlig verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Eine Erklärung konnte nicht gefunden werden. Auch bis heute sind alle Werte völlig normal.

Das ist ja doll. Warum verschwindet der am ersten Kliniktag plötzlich? Isst Du außerhalb der Klinik am Abend/Morgen/Vormittag was anderes als in der Kaserne?

Welche anderen Veränderungen der im Vergleich Wildbahn/Klinik gibt es, die auch jetzt noch anhalten? Irgendwelche Medikamente?
Aspirin?

Zitat
Die hohe Insulinresistenz könne nur durch "Abspecken" behoben werden.

Was da sicher immer ein guter Rat ist.

Zitat
Im Übrigen: der C-Peptid-Wert liegt mit 827 pmol/l fast in der Mitte des Referenzbereiches.

Was denn natürlich den Typ 2 gänzlich klar machen sollte. Der aber schon längst nicht mehr in Frage zu stellen war.

Zitat
Mir wurde verordnet, ausschließlich zu den Hauptmahlzeiten zu korrigieren, egal wie die PP-Werte nach 2 Stunden aussehen.

Kann ich mitvollziehen. Auch in Anbetracht der hohen Dosierungen und derer Wirkdauer.
Was wurde zum Fraktionieren/Splitten der Mahlzeitenboli gesagt?

Zitat
Also Frühstück - Zwischenmahlzeit/Insulin - messen, Hauptmahlzeit, evtl. Korrektur - Zwischenmahlzeit/Insulin ... usw

Ja, denn schau mal weiter.  :super:

Gruß
Joa

Nachtrag:

hier noch ein Link zur "nicht relevanten" Down-Regulation von Hormonrezeptoren, dort Seite 19, "Dauerstimulation von Rezeptoren":

http://books.google.de/books?id=D8EZxh73VCMC&pg=PA19&lpg=PA19&dq=Down+Regulation+Hormonrezeptor&source=web&ots=2AUlpELeP6&sig=-xFn2QNZgf-GJFHayx0qr6nA85s&hl=de&ei=BAGSSab4L9Kf_gbApo24DA&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#PPR23,M1
« Letzte Änderung: Februar 11, 2009, 01:08 von Joa »
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Offline Joerg Moeller

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #8 am: Februar 11, 2009, 10:02 »
Laut dem Professor soll es keine Down-Regulation geben.

Mmmh, gibt es nicht?

Ach...  :tss: :balla:

Was lernen wir daraus? Nicht alles ist richtig, bloß weil ein Professor es behauptet
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hws

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Re: Der Versuch, meinen „Mittagsberg“ zu bezwingen.
« Antwort #9 am: Februar 11, 2009, 13:12 »
Zitat
Was lernen wir daraus? Nicht alles ist richtig, bloß weil ein Professor es behauptet
:super:

@ Joa
Fraktionieren wäre nicht schlecht, aber bei mir überflüssig - es reicht, wenn ich 2 mal 10 pumpe um nicht ein zu großes Depot zu haben.

Ansonsten zum Mittagsberg und Co. "Die Diabetesbehandlung ist nun mal oft ein try and error". Bei meinen Kenntnissen wäre ein "Ruhe bewahren" am allerbesten.

Adeus

HWS