Autor Thema: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?  (Gelesen 8453 mal)

Offline assembler

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 7
Hallo!

Ich bin neuer Typ-1-Diabetiker seid etwa 3 Wochen. Während mir bisher alles irgendwie recht plausibel und logisch erscheint, tue ich mich mit der Hypo-Gefahr etwas schwer. Daher wollte ich die Frage mal in die erfahrene Runde werfen:

Wie kann man mit möglichst geringem Risiko für sich, individuelle Hypo-Symptome ausfindig machen, bzw. wie habt ihr für euch "Melder" gefunden?

Das Problem ist, das - egal was ich als Informationsquelle auch heranziehe - immer von intraindividuellen Symptomen gesprochen wird. Das einzige Mal bisher, das ich einen beängstigenden Zustand eingenommen habe, war beim Einkaufen. Als Warnsignale waren lediglich die Füße etwas müde und leichte Rückenschmerzen - was als Indikator irgendwie ein bissel arg wenig wäre! An der Kasse dann habe ich nur gemerkt wie ich plötzlich drauf und dran war mich von meinen Umweltwahrnehmungen zu verabschieden (fühlte sich ungefähr so an, wie die paar Sekunden bevor man ohnmächtig wird).
Zurückgerechnet müsste ich zu dem Zeitpunkt einen BZ von etwa 70 mg/dl gehabt haben - nun wäre da auch schon die zweite Frage: Kann man mit so einem "eigentlich unproblematischen" BZ-Wert wirklich ohnmächtig werden? Zur Info: das war eine Woche nach ICT-Beginn und mein HbA1c wurde auf 14,6% ermittelt.
Aus dieser Erfahrung allerdings bin ich natürlich extrem nervös und unsicher geworden. Was zum einen zur Folge hat, das ich bei jedem bissel den BZ messe und zum anderen mir kaum irgendwas zutraue. Unterstützt wird das von anderen Erfahrungen, zum Beispiel einen BZ-Sturz nach schlappen 20 Minuten Heimweg (von 150 auf 85 mg/dl).
Um da wieder etwas festen Boden unter die Füsse zu bekommen, dachte ich mir, wäre es vielleicht eine Möglichkeit einen Unterzucker zu provozieren in dem man dann die individuellen Marker für sich eruieren kann. Wäre das eine praktikable Möglichkeit und wie kann man das mit geringem Risiko anstellen?

Lieben Dank schon mal im Voraus für eure Hilfe!
Rob

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #1 am: Februar 09, 2009, 07:38 »
Hallo Rob"

Ich bin neuer Typ-1-Diabetiker seid etwa 3 Wochen.

Willkommen, schön das Du zu uns ins Forum gefunden hast.

Zitat
Wie kann man mit möglichst geringem Risiko für sich, individuelle Hypo-Symptome ausfindig machen, bzw. wie habt ihr für euch "Melder" gefunden?

Bevor Du Den BZ misst schaust Du was Du für Symptome an Dir erkennnen kannst z.B. zittrige Hände, Herzklopfen, schlechtes sehen usw. und diese notierst Du Dir.

Dann misst Du den BZ und schreibst ihn zu den Symptomen auf.

Irgendwann hast Du dann eine längere Liste und kannst so z.B. erkennen bei ~50 mg/dl zittrige Hände.

Zitat
Das Problem ist, das - egal was ich als Informationsquelle auch heranziehe - immer von intraindividuellen Symptomen gesprochen wird.

Die Symptome sind bei jeden etwas verscheiden, da kann man nur typische Symptome angeben.
Wichtig ist Du findest Deine individuellen Symptome heraus.

Zitat
Das einzige Mal bisher, das ich einen beängstigenden Zustand eingenommen habe, war beim Einkaufen. Als Warnsignale waren lediglich die Füße etwas müde und leichte Rückenschmerzen - was als Indikator irgendwie ein bissel arg wenig wäre!

Das wäre schon wenig, aber um genau diese Dinge geht es herauszufinden ist das bei dem Wert (fast) immer so.

Zitat
An der Kasse dann habe ich nur gemerkt wie ich plötzlich drauf und dran war mich von meinen Umweltwahrnehmungen zu verabschieden (fühlte sich ungefähr so an, wie die paar Sekunden bevor man ohnmächtig wird).

und wieder ein mögliches Anzeichen.

Zitat
Zurückgerechnet müsste ich zu dem Zeitpunkt einen BZ von etwa 70 mg/dl gehabt haben

Mit rechnen ist da nicht viel, der Körper reagiert nicht immer 100% gleich wie eine Maschine.
Um Deine Symptome sicher herauszufinden hilft nur das BZ-Gerät zu zücken...


Viele Grüße

Markus

Offline diotmari

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 10723
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #2 am: Februar 09, 2009, 08:07 »
Guten Mogen, Rob, und willkommen hier!
 :winke:
Ein knapp 15er 1c bedeutet, daß Du die letzten 3 Monate mit durchschnittlich 400mg/dl rumgelaufen bist!!!
Da ich diesen Wert zu gut kenne  ::), kann ich Dir bestätigen: schon BZ um 100 führen im Anfang zu ausgeprägten Hypowahrnehmungen! Diese sind und bleiben individuell!
Tue Dir und Deinen Augen den Gefallen und spritz den erst mal laaaangsaaaaam runter!!!
Tja, und wie Markus schon schrieb: häufig messen und Tagebuch führen - nur so kommt man dem eigenen BZ-Verlauf und Hypos auf die Spur!  :super:

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline MaKe

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 18070
  • Country: de
    • Dragon-Cacher Geocachinginfos
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #3 am: Februar 09, 2009, 08:29 »
Hallo Rob,

auch von mir zunächst ein herzlich willkommen hier an Board!

Auch ich kann nur die Aussagen der beiden "Vorschreiber" bestätigen.
Die Hypowahrnehmung ist bei jedem individuell und das musst du für dich ganz allein heraus bekommen.
Bei mir z.B. fühlt es sich an als wenn ich nen bissel zu viel getrunken hätte. Später kommt dann noch eine taube Zungenspitze hinzu. Aber das ist halt individuell bei mir so, bei dir sieht das sicherlich wieder ganz anders aus.
Auch ist die Geschwindigkeit mit der der BZ sinkt massgeblich für die Hypowahrnehmung. So kann es sein dass du bei einem BZ-Verlauf von sagen wir mal 100 auf 70 innerhalb von 30 Minuten eine Hypowahrnehmung hast. Ein anderes mal fällt der BZ von 100 auf 65 innerhalb von 2 Stunden und du merkst kaum etwas.
Dann solltest du auch bedenken was Dietmar geschrieben hat: Wenn du von einem relativ hohen BZ kommst (muss ja bei 14,6% so sein), dann liegt deine Hypowahrnehmungsschwelle (was für ein Wort) noch relativ hoch, so dass du durchaus bei einem BZ der eigentlich normal ist, schon Hypoanzeichen bekommen kannst.

Deshalb ganz wichtig: Lerne dich, deinen Körper und DEINEN Diabetes kennen. Dies erreichst du am Anfang natürlich mit viel viel Messen. Ich hatte auch anfänglich Angst mit den 600 Meßstreifen nicht auszukommen. Wenn du die nicht einfach nur verballerst, sondern strikt Tagebuch führst und dir die Werte dann auch mal zu Gemüte führst, sprich daraus lernst, so ist das sicherlich Sinnvoll.
Wenn du deinen Diabetes und die Reaktion deines Körpers darauf später mal besser kennen gelernt hast, dann sinkt der Teststreifenverbrauch sicherlich auch wieder.
Auch wirst du dir mit der Zeit dann wieder mehr zutrauen wenn du merkst wie du rechtzeitig gegensteuern kannst oder aber dass gar kein Grund zur Panik bestand.


Viele Grüße
Mathias  :)


DM2, ICT, Novopen4 mit Levemir, SoloStar mit Apidra, Accu-Chek Mobile, SiDiary PC

Offline Hexe

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1601
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #4 am: Februar 09, 2009, 08:45 »
Hallo Rob

erst mal auch von mir willkommen hier im Forum
das meiste und wichtigste haben meine Vorredner ja schon gesagt,
Ohnmächtig wird man mit einem BZ von 70 so sicher nicht, aber wenn man deutliche Hypo anzeichen hat, kann einem schon mal zittrig und schwindelig werden, das man sich besser hinsetzt, weil umfallen kann man durchaus.
Bei mir kündigt sich eine Hypo durch innere Unruhe an, so ein Gefühl von ich habe was vergessen und kann das aber nicht wirklich greifen, keinen Gedanken klar fassen können oder gar zu Ende denken können,außerdem kann ich dann nicht mehr scharf sehen, dann kommt Zittrigkeit dazu und fühlt sich ähnlich an wie, wenn man sich beim Sport richtig auspowert. Schweiss kann auch noch dazu kommen und Heisshunger auch. Was genau es bei dir ist kannst du herausfinden wenn du dich genau beobachtest und wie MaKe, Dietmar und Markus schon beschrieben haben.
Ich kenne das auch das ich Hypoanzeichen schon bei Werten um oder über 100 hatte, wenn ich vorher eine zeitlang sehr hohe BZ Werte hatte.

Liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline Archchancellor

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1681
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #5 am: Februar 09, 2009, 11:14 »
Von Diabetologen werden auch Hypowahrnehmungskurse angeboten.
Frag doch mal Deine(n) danach. Mir hat er im letzten Jahr eine ganze Menge an Neuigkeiten gebracht.

Archchancellor
Essen ist die Erotik des Alters
-------------------------------
Erinnert Euch an das Vergessene
-------------------------------
BWG und GA

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #6 am: Februar 09, 2009, 12:20 »
Das Problem ist, das - egal was ich als Informationsquelle auch heranziehe - immer von intraindividuellen Symptomen gesprochen wird.

Nur um die Begrifflichkeiten nochmal klarzustellen:

individuell: auf eine Person/Sache bezogen
interindividuell: auf eine Eigenschaft bezogen, die bei zwei oder mehr Personen/Sachen unterschiedlich sein kann
intraindividuell: auf eine Eigenschaft bezogen, die bei einer Person/Sache unterschiedlich ausfallen kann

Ansonsten habe die anderen ja schon alles beantwortet:
- Ohnmächtig wird man erst bei Werten deutlich unter 40-50 (ich bin auch bei 26 mg/dl noch nicht ohnmächtig geworden)
- du merkst deine Hypos deshalb schon so früh, weil dein Körper ein höheres Level gewohnt ist und das bisher für normal gehalten hat. Der muß sich erstmal an wirklich normale Werte gewöhnen.
- mit einem frischen DM und HbA1c von 14 sind 70 schon mörder-tief. Ich kann mir in etwa vorstellen, wie dreckig es dir da gegangen ist. Sorg dafür daß du immer Traubenzucker (gibt es in der Apo auch in flüssiger Form, Handelsname "Carrero") dabei hast und wenn es wieder losgeht dann rein damit. Grundregel bei Hypos: Erst essen, dann messen! Zumindest am Anfang einer DM-Karriere sollte man diese Reihenfolge beachten.

Hypotrainigs oder auch 'BGAT' (Blood Glocose Awareness Training) werden mittlerweile angeboten und können hilfreich sein. Google mal danach.
Bei mir kündigt sich eine Hypo fast immer durch Flimmern vor den Augen an. Die anderen Symptome wie Schwaächegefühl oder Zittrigkeit kommen erst ein paar Minuten später. Aber das ist eben interindividuell... :zwinker:
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Trüffel

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1049
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #7 am: Februar 09, 2009, 15:46 »
Hallo Rob,

erstmal eine Frage an Dich:
Hast Du schon eine Schulung genossen?


Zitat
Aus dieser Erfahrung allerdings bin ich natürlich extrem nervös und unsicher geworden. Was zum einen zur Folge hat, das ich bei jedem bissel den BZ messe und zum anderen mir kaum irgendwas zutraue. Unterstützt wird das von anderen Erfahrungen, zum Beispiel einen BZ-Sturz nach schlappen 20 Minuten Heimweg (von 150 auf 85 mg/dl).

Sprich doch Deinen Arzt darauf an, ich würde an Deiner Stelle noch am selben Tage anrufen und um Rat suchen.
BZ-Stürze sind gefährlich und selbst alte Hasen sind davor nicht gefeit.  ;)

Zitat
Um da wieder etwas festen Boden unter die Füsse zu bekommen, dachte ich mir, wäre es vielleicht eine Möglichkeit einen Unterzucker zu provozieren in dem man dann die individuellen Marker für sich eruieren kann. Wäre das eine praktikable Möglichkeit und wie kann man das mit geringem Risiko anstellen?

:nein: Nein, ich halte das für keinen sinnvollen Weg. Auf die eigene Faust mit null Diabeteserfahrung gleich zweimal nicht.
Es ist ein sehr komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren wie Insulinwirkung, Insulinaktivität, Bewegungsintensität, Tageszeit, Hyposymptome, Diabetesdauer, u.v.a.

Schwere Hypos (unerkannte mittelschwere rechne ich dazu) machen uns allen zu schaffen, die steckt keiner so leicht weg. Man ist erstmal verunsichert und braucht vermehrt Messungen, um das Gefühl der Sicherheit zu unterstützen und die BZ-Lage im Griff -visuell vor Augen- zu haben.
Man traut seinem eigenen Körper weniger, aber sei Dir sicher, das gibt sich mit der Zeit wieder. :ja:

Und übrigens auch ich habe bei Einkaufstouren starke Hypos erlebt, die ich nicht oder nur seeeehr, seeeehr spät bemerkt habe.



Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #8 am: Februar 09, 2009, 16:08 »
erstmal willkommen hier!
die anderen haben die wichtigen sachen schon geschrieben (kompetenter als ich das könnte...). was ich bei mir noch feststelle, je rapider der blutzucker fällt, desto "höher" merke ich die hyposymptome, es kann also sein, dass der BZ noch bei 90mg/dl angezeigt wird, ich mich aber fühle, als läge er bei 35mg/dl. meistens ist er 15 minuten später dann auch so tief, daher esse ich ab symptom und teste dann eine stunde später nochmal, ob ich recht hatte.
mir hilft gegen hypos am besten fanta und co (solltest du IMMER überall griffbereit haben, büro, nachttisch, bad, wohnzimmer, schreibtisch).

meine symptome wechseln: latentes "unwohlsein", konzentrationsschwäche, schwindel, aggression, müdigkeit, leichte übelkeit, wortfindungsstörungen, kopfschmerzen, schwäche oder (seit erst 1 jahr) sehstörungen (ich sehe flecken, als ob ich geblendet würde).

ansonsten schließe ich mich den empfehlungen und tipps der anderen an. mit der zeit wirst du sicherer werden! und höre auf DEIN gefühl.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline assembler

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 7
Re: Hypoglykämie: "intraindividuelle" Symptome identifizieren?
« Antwort #9 am: Februar 10, 2009, 06:33 »
Also zunächst einmal vielen lieben Dank für die rege Beteiligung!!!

Wie ich gelesen habe, ist also auch bei der Identifizierung individueller Hypowahrnehmungen Systematik das wesentliche Mittel. Ich muss sogar gestehen, das ich auf sowas nahe liegendes, wie das Niederschreiben der Symptome und das spätere Auswerten, gar nicht gekommen bin! Manchmal hat man ja wirklich das sprichwörtliche Brett vorm Kopf!  :kratz:

Auch nicht ausreichend gewürdigt habe ich natürlich, meine körperliche Gewöhnung an den - mittlerweile - "fast" normoglykämischen Blutzucker. Es ist natürlich völlig logisch, das mein Körper nach relativ kurzer Zeit noch etwas "übertreibt" bei eigentlich unproblematischen BZ-Werten. Und, diotmari, ich verstehe was Du meinst mit langsamen Senken des BZ's wegen der Augen: Ich sag' mal so, die Reinkarnationsstufe des Maulwurfs kann ich getrost überspringen. *g*

Im Übrigen auch nochmal danke an dir Jörg ... die Sache mit dem inter- und intraindividuellen macht die Sache an sich nicht einfacher, hilft aber sehr beim verstehen von Texten! ;)

Da auch die Frage auftauchte, ob ich an einer Schulung teilnehme: Ja. Allerdings ist diese zeitlich immer etwas knapp, so das ich das Thema Hypos nicht in dem Maße aufgreifen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Über die Idee einer Wahrnehmungsschulung für Hyposymptome bin ich im Internet auch schon gestolpert. Ich denke aber erstmal, das ich abwarten werde, bis mein BZ ein Weilchen auf dem jetzigen Level bleibt und dann mal schauen werde ob und wie ich die Symptome dann wahrnehmen werde. Aber zumindest erstmal bis nach der jetzigen Schulung bei meiner Diabetesberaterin (ich denke, ich werde da nochmal Gelegenheit haben das Thema anzusprechen - letztlich ist es doch ein sehr wichtiges Thema für Diabetiker).

Wie ich hier gelesen habe, sind die Symptome doch extrem vielfältiger, als ich vermutet habe. In den Texten, die ich bisher mir zu Gemüte geführt habe fand ich immer die 5 oder 7 klassischen Symptome (wovon mir schon sorgen machte, das keines irgendwie richtig bei mir passte). Aber in gewisser Weise beruhigt das auch zu lesen, das dies sich so vielfältig äußern kann. Ich denke, wenn ich genau auf mich achte und die Symptome, wie beschrieben, auch gleich notiere, werde ich bald ein besseres und sicheres Gefühl für meinen Diabetes entwickeln - auch ohne riskante Selbstexperimente.

Da bleiben mir allerdings noch zwei Fragen offen: Zum einen, ab wann sollte man (wenn man keine Symptome an sich bemerkt) mit Zucker oder so intervenieren, und zum anderen wie lange braucht es dann um zu wirken (zum Beispiel bei Dextro-Energy oder Jubin)? Vielleicht weis da jemand aus seiner Erfahrung her etwas, das würde mir sehr weiterhelfen beim nächsten Mal, um zu entscheiden wie ich dann verfahren sollte. Lieben Dank schon mal im Voraus dafür.

Auch vielen Dank an alle hier im Thread für die schnelle und umfangreiche Hilfe zu meinen Fragen! *freu*