Über selbiges Phänomen bin ich auch gestolpert. Und da ich erst seid knapp drei Wochen offiziell Diabetiker bin, gibt es viele "Stolperer" - an manchen bleibe ich dann auch sogar hängen. Dieses war mal eines davon. Daher kurz meine Hypothese dazu:
Also ich bin zu drei Ursachen für dieses Phänomen gekommen: Das Inhaltsvolumen der Penkanüle, die Druckdifferenz und der entstehende Druck.
- Das Injektionvolumen bei einer Einheit einer U100-Lösung beträgt etwa 10µl. Nach kurzem Rechnen kommt man dann auf ein Füllungsvolumen der Penkanüle (in der sich ja zuvor Luft befindet) von etwa 1µl - also 10%, was optisch schon was hermacht. Bei der zweiten Einheit ist die Penkanüle bereits gefüllt und es treten keine Volumenverluste mehr auf.
- Einige weitere Prozente fallen dann noch beim Druckausgleich zwischen Umgebung und Ampulle ab. In einigen Fällen bildet sich dann eine kleine (durch die Apparatur des Pens kaum sichtbare) Luftblase am inneren Ende der Kanüle (Innendruck niedriger), die bei der Applikation oft sofort wieder rausgedrückt wird. Was auch erklären kann, warum manchmal doch etwas mehr rauskommt als an anderen Tagen. Durch Temperaturdifferenz des Pens und normale Druckschwankungen der Umgebung kommt es mal zu einem kleinen Unterdruck in der abgeschlossenen Ampulle, mal zu einem Überdruck in dieser. Dieses zusätzliche, kleine Volumen jedenfalls, könnte dann optisch manchmal ebenfalls sein Nötiges dazu beitragen, das der erste Schuss mit einer Einheit etwas kleiner aussieht.
- Der letzte Punkt, der entstehende Druck, ist eigentlich ehr eine Täuschung. Letztlich gibst Du ja beide Varianten (eine oder zwei Einheiten auf einmal) im Mittel mit derselben Auslösegeschwindigkeit ab (die Geschwindigkeit mit der Du den Knopf des Pens niederdrückst). Allerdings wird dabei ein unterschiedlich starker Druck in Abhängigkeit des Volumens, das durch die enge Kanüle austreten soll, erreicht. Optisch sieht das dann bei zwei Einheiten (mehr Volumen in der etwa selben Zeit) "spritziger" aus, als eine Einheit. Ich wette, wenn Du zwei Mal eine Einheit und einmal zwei Einheiten sorgsam nebeneinander auf einen Tisch spritzt, dürften sie sich vom Volumen her kaum wahrnehmbar unterscheiden!
Aber prinzipiell brauchst Du wegen der Dosierung in diesem Erklärversuch keine Sorgen machen. Da Du ja immer eine Testeinheit vor der eigentlichen Injektion aus dem Pen spritzen solltest um die Funktionsfähigkeit desselben sicherzustellen, werden immer die ersten beiden Punkte eliminiert - und der letzte Punkt spielt hinsichtlich der tatsächlichen Injektionsmenge keine Rolle.
Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen.
Mfg Rob