Hallo,
Dietmar fragte zwar per PM, aber ich mach das mal hier im Thema direkt.
Also den MWB benutze ich eigentlich so gut wie gar nicht, und wenn dann eher nach Gefühl und Wellenschlag.
Nehm wir mal den Anwendungsfall "Exzess-BE". Also einen deutlich höheren FPE Anteil im Futter als üblich.
Das ist eigentlich eine recht wüste Rechnerei, um mit MWB "korrekt" zu insulinieren.
Direktbolus = normaler BE-Faktor
Verzögerter Bolus = überschießender Anteil Fett Eiweiß für die Wirkdauer des Direktbolusinsulins + nachfolgender Insulinanteil für FPE in Stunden 4-8(9).
Da aber der verzögerte Bolus mit dem Dirketbolus (DB) parallel läuft, der für Stunde 1-4 anzusetztende FPE-Insulinbedarf ja eigentlich vom DB abzuziehen und dem MWB zuzuschlagen.
Die Überlegung führt bei mir zu dem Ergebnis, dass vermutlich alle Anwender dieser Bolusform letztlich mehr oder weniger nach Gefühl, Wellenschlag und Erfahrungsspeicher vorgehen.
Für Typ 2 erschließt sich mir der besondere Vorteil des MWB eh nicht. Da kommt es ja i.d.R. wohl eher drauf an, die Initialphase des Insulins wg. Sekretionsstarre (so noch Eigeninsulin) zu beschleunigen und nicht per Bolus zusätzlich zu verzögern.
Ich sehe den MWB also eher ein bisschen als unpräzises Insturment an. Er hat seinen Sinn insbesondere darin, dass der Pumpenuser die Eingabe zweier Boli in einem Workflow zusammenfassen kann. Statt 1 x DB und 1 x VB (verzögerter Bolus) nur 1 x MWB.
Aber auch da spart das ja nicht allzuviel Zeit und Arbeit ein.
Gruß
Joa