Hallo Susie,
ich habe zwar nicht so einen geringen Insulinbedarf, allerdings kann ich Deine Probleme/Ängste sehr gut nachvollziehen.
Bei mir ist es auch nach fast 16 Jahren Diabetes noch extrem unbeständig...
Eine Remissionsphase hatte ich nicht wirklich, aber manchmal kommt es mir so vor als hätte ich
kein Diabetes mehr.
In diesen kurzen Phasen brauche ich wesentlich weniger Insulin fürs Essen, manchmal da
reagiert der BZ sehr empfindlich, da reichen 0,2 I.E. zuviel aus und ich gehe total in den Keller.
Ich habe in den 16 Jahren Diabetes auch schon ein paar schwere Hypos mit Krampfanfällen gehabt...
meistens habe ich die relativ gut weggesteckt, bis auf das eine mal... vor ca. 2 Jahren.
Es ging mir in der Zeit danach sehr schlecht, ich bin nicht ohne ca. 18x8 Plätchen Traubenzucker aus dem Haus gegangen
und habe auch häufiger gemessen. Habe mich im Prinzip nur bis zu ca. 20 Minuten nach einer BZ Messung
einigermassen sicher gefühlt. Danach habe ich selbst bei einem Wert der vorher bei ca. 300 lag gedacht ich
könnte eine Hypo haben. Die Angst vor einer erneuten Hypo war sehr gross.
Ich habe letztendlich ein Hypoglykämiewarnehmungstraining (kurz BGAT) mitgemacht.
Bei diesem Training lernt man anhand von Symptomen den BZ abzuschätzen.
Mir hat es enorm geholfen wieder selbstsicherer zu werden und dadurch ist meine Angst deutlich gesungen.
Es kommt nur noch ganz selten bei einer Hypo vor, wenn die Symptome/Gefühle von früher
habe.
Damals hatte ich nachdem Training an einem Tag mal mein Messgerät vergessen und ich war den ganzen Tag darauf
angewiesen ohne Messgerät auszukommen. Normalerweise hätte ich das nicht durchgestanden und ich wäre sofort nach
Hause gefahren um es zu holen, das habe ich aber nicht getan.
Ich habe den BZ wirklich nur abgeschätzt und das erstaunliche war das ich Abends mit fast dem gleichen Wert wieder angekommen
war wie Morgens +/- 10 mg/dl.
Du siehst also das so ein Training einiges bringen kann... vielleicht würde es Dir ja auch helfen zumindest die Angst vor den
Hypos zu verringern.
Grüße
LB