Autor Thema: Tocher einer Bekannten 4 Jahre - seit 28.12.08 Typ1 - wie müssen die Werte sein  (Gelesen 1590 mal)

Offline PitB

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Hallo alle,

die Tochter einer Bekannten (4 Jahre) hat seit 28.12.08 nun leider auch Diabetes Typ 1. Ich habe natürlich versucht die Bekannte hilfsbereit und erklärend zur Seite zu stehen, aber die ist völlig überfordert und geschockt.

Ich habe ihr meine Büche gegeben und sämtliche kostenlosen Dinge übers Internet angefordert, die ich finden konnte (Test-BZ-Messgeräte, alle Infos zu Reisen, Sport, Essen ...., Tagebüche etc. etc. etc.). Die will das alles gar ncht haben und sagte, was soll ich mit dem ganzen Zeugs.

Vielleicht sollte ich sie einfach in Ruhe lassen und das alles mal Sacken lassen, aber die versteht das mit den Spätfolgen garnicht und das mit dem Unterzucker sollte sie ja auch gleich schnallen. Jetzt haben die der süßen kleinen auch schon ne Pumpe rangemacht, weil die sich mit Händen und Füßen gegen Spritzen gewehrt hat, egal ob Arzt, Mutter, Vater keiner durfte. Die mußten die zu zweit festhalten und dann hat se sich einmal losgerissen und hat mit der Hand in die Spritze gelangt etc. .. wie gesagt, dann kam die Pumpe.

Auf jeden Fall hab ich mir die Werte angesehen und die ist inzwischen ständig zwischen 50 und 70. Ich hab gesagt, mit 50 wackle ich schon bedenklich. Das kann man nicht lassen, das ist Unterzucker. Der Arzt meinte, das ist normal und nicht schlimm. Das stellt sich schon noch ein.

Ich weiss aber aus meinen Büchern, dass sich der Körper bei häufigen Unterzuckerungen an das wackelige Gefühl gewöhnt und irgendwann nicht mer wackelt, weil er denkt es ist nix schlimmes - er braucht keine Alarmzeichen zu senden. Folge ist ja dann, das man keine Unterzuckerungswahrnehmung mehr hat und gleich zusammenklappt.

Das will ich verhindern, aber meine Bekannte nimmt nix an, der is alles zu viel. Die will garnix schimmes über Diabetes wissen - ich weiss nicht, ob das nicht schief geht.

Ich habe ja auch erst seit 2007 Diabetes und wollte am Anfang nicht jammern und wenn mich jemand gefragt hat, hab ich gesagt, das ist kein Problem - das geht schon - bekomme ich schon hin.

Irgendwann hat dann ein Bekannter meines Kumpels mal gesagt, als ich ihm erklärt hatte das ich Diabetiker bin und deshalb vor dem Essen spritze und dass es aber kein Problem sei... er hat dann gemeint naja er hätte mal nen schlimmen Bruch des Unterarms gehabt, das war schon brutal.
Ich hab das auch bei anderen gemerkt, daß wenn ich mein Diabetes verharmlosend erkläre, die meinen ein Husten wäre auch schlimm.
Seit dem Tag erkläre ich daß man da genau einstellen müsse und alles ausrechnen etc. etc. sonst gibt es heftigste Folgen im Alter. Mich hat das genervt, daß die das mit harmlosen Erkrankungen verglichen haben.

Das Gefühl hab ich auch bei meiner Bekannten.

Meine Frage: Es gilt doch für Kinder, wie für Erwachsene, daß wenn man unter 80 geht der Wert als nicht positiv einzustufen ist, oder können Kinder auch um die 50 haben und es ist kein Grund zur Besorgnis, wohl eher nicht oder?

Gruss
« Letzte Änderung: November 27, 2013, 11:26 von Marco B. »

Offline Joerg Moeller

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Re: Nichte 4 Jahre - seit 28.12.08 Typ1 - wie müssen die Werte sein
« Antwort #1 am: Januar 11, 2009, 12:28 »
Du kannst grundsätzlich sagen, daß Kinder in der Beziehung nicht einfach kleine Erwachsene sind. Der kindliche Körper reagiert anders.

Ich kenne mich mit kindlichem Diabetes nicht so gut aus, aber auch dafür gibt es Experten im Web: http://www.diabetes-kids.de/

Ich denke auf den Seiten findest du sicher präzisere Infos als hier. Die Zusammenhänge (Insulin senkt den BZ, Streß erschwert die BZ-Senkung usw.) sind sicher gleich. Aber gerade bei Normwerten und wie man darauf reagieren sollte würde ich aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen.

Bei den Diabetes-Kids gibt es auch ein kostenloses Forum, wo du direkt mit Eltern diabetischer Kinder (auch im Alter deiner Nichte und noch jünger) in Kontakt treten kannst.

Die kennen das alle aus der Praxis (und nicht so wie wir hier nur aus der Theorie), wie man als Elternteil damit umgeht, wie das war als die Diagnose gestellt wurde und wie sie sich gewünscht hätten, daß die Familie damit umgeht.

Versuch's mal
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