wollt mal fragen, wie ihr, soweit vorhanden, mit der pumpe klarkommt, und wie das Leben mit so nem teil so ist..
Ich kann mich da Ella (ein freundliches
Willkommen an dieser Stelle erstmal) nur zustimmen.
Mir hat man schon vor 17 Jahren zu einer Pumpe geraten und seitdem immer wieder. Aber ich hab mir das ätzend vorgestellt, immer an so ein Teil gefesselt zu sein, ständig eine Nadel im Pelz zu haben... Bäh.
Mit der Zeit wurde ich dann aber doch neugierig und konnte dann mal eine Pumpe ausprobieren. Der BZ war sofort besser, ich mußte nicht mehr meinen Pen rauskramen und stechen, um einen Bolus zu kriegen und die "Nadel" hab ich rein gar nicht gespürt. (Ist ja auch nur so ein dünnes Teflon-"Röhrchen").
Und dann hab ich alles daran gesetzt eine eigene zu kriegen. Die Umstellung von der ICT auf die CSII (Kontinuierliche Subcutane Insulin Infusion) hab ich ambulant mit einem guten Diabetologen gemacht (Dr. Jansen aus Gelsenkirchen), war also nicht im Krankenhaus dafür.
Und jetzt denk ich mir "Hättest du schon viel früher so bequem haben können". HbA1c ist aus dem 2-stelligen Bereich auf 6,7 gefallen und ich brauche nicht mehr auf die Uhr sehen, ob es Zeit für das Basalinsulin ist.
Die Bedienung kriegt jeder hin, der auch einen Computer bedienen kann und das Katheter setzen geht einem auch schnell in Fleisch und Blut über.
Wichtig ist aber, daß man sich nicht zu einer Pumpe überreden lässt (weil man eigentlich gar keine haben mag). Denn dann sucht man nur das Haar in der Suppe und die Sache geht schief.
Es bekommt eh nicht jeder eine Pumpe, sondern nur der, bei dem die herkömmliche ICT nicht richtig funktioniert. So eine Pumpe kostet über 3½-tausend Euro und das Verbrauchsmaterial ist auch recht teuer (10 Katheter für meine Minimed kosten 130 Euro, 2 brauche ich pro Woche)
Ich spüre sie mittlerweile ebensowenig wie eine Brille. Unterwegs greife ich manchmal schon mit der Hand hin um mich zu überzeugen, daß sie noch da ist. Und das Setzen eines Katheter ist bei mir sogar schmerz
frei, nicht nur schmerzarm.
Ists auch möglich.. sagen wir mal.. einige monate die pumpe zu nutzen.. und dann zum beispiel im sommer wieder einige zeit zu spritzen...? Quasi eine mischung aus beiden therapievarianten...??
Das machen sogar viele Pumpis so, wenn sie im Urlaub an´s Meer fahren. Ich würde mich von meiner aber nicht gern so lange trennen. Ich würde sie morgens ablegen, für den Tag ein NPH wie Protaphan spritzen (und eben Humalog zu den Mahlzeiten) und sie abends wieder anlegen.
Es gibt Katheter, die man abkoppeln kann. D.h. die "Nadel" bleibt liegen und man kann die Pumpe später wieder ankoppeln.
Falls du dich näher über das Für und wieder informieren möchtest, dann empfehle ich dir das Buch "Leben auf Pump".
Für Pumpis bringt das nicht viel neues, aber für Leute in der Entscheiduungsphase ist es goldrichtig. Dort kommen Leute zu Wort, die die Pumpe nicht mehr hergeben würden, aber auch Leute, die wieder zurück zur ICT gewechselt sind.
Beziehen kann man das Buch bei den Insulinern (
http://www.insuliner.de/)
An dieser Stelle auch noch ein Lesetip: bei den Insulinern kommt vierteljährlich eine Zeitschrift raus (Din á 5 Format), die im Jahreabo nur 10 Euro kostet. Ein kostenloses Probeheft kann man auf der Website auch direkt bestellen. Ich hab den Insuliner schon vor 19 Jahren bei meiner Schulung kennengelernt. Die Autoren darin sind ausschließlich Diabetiker, und jeder der mag kann einen Artikel dafür schreiben.