Autor Thema: Sportanpassung nach Teupe  (Gelesen 17110 mal)

Offline Llarian

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #10 am: Januar 01, 2009, 18:53 »
wielange man sich richtig verausgaben muss, um eine Resistenz zu provozieren?
Eine Zeitangabe hatte er nicht, aber zu den Thema gab es eine Folie, die die Abhängigkeit der BZ-Senkung von Puls und Resistenzlage dargestellt hat.




Heißt also, daß das Resistenz-provozieren abhängt von Deiner eigenen Resistenzlage (absolute und derzeit vorliegende) und dem Puls, der von Deinem Trainingszustand und der aktuellen Belastung abhängt.

Die Energiebereitstelung für den Muskel läuft je nach Belastungsdauer über verschiedene Quellen ab:




Irgendwann landet man also bei jedem Belastungsniveau in der REsistenz.

Grüße
Anja

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Offline Trüffel

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #11 am: Januar 01, 2009, 19:03 »
 :staun2:

Ich versteh das zwar nicht, sondern staune nur.
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Andreas

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #12 am: Januar 01, 2009, 19:29 »
Ich finde diese Grafiken auch unverständlich.
Bei mir ist es ganz einfach: Je größer die Sauerstoffschuld wird, das heißt je näher ich meiner anaeroben Schwelle komme bzw. diese überschreite, desto größer wird die InsulinUNempfindlichkeit (was ja auch sinnvoll ist, denn als wir noch vor Säbelzahntigern flüchten mussten, konnten wir uns keine Unterzuckerung leisten; also sorgten die Insulinantagonisten für die notwendige Leistungsgrundlage). Mit anderen Worten: Je schneller ich laufe, desto weniger Sport-BEs benötige ich bzw. desto weniger senke ich die Basalrate ab - ein 10 km-Volkslauf  in 40 Minuten benötigen _deutlich_ weniger BEs bzw. BR-Anpassung als 10 km in 45 Minuten während eines Marathons.
Parallel zur steigenden Belastungsintensität steigt der Puls bis zum Maximalpuls.
Leider berücksichtigen die Teupe-Tabellen nicht die sehr unterschiedlichen Maximalpulse der Menschen, prozentuale Angaben (Angaben wie 70% des Maximalpulses) wären sicherlich seriöser, statt mit absoluten Pulswerten zu irritieren - mit meinen Pulswerten haben diese Grafiken einfach gar nichts zu tun (auch wenn ich die Grundaussage bestätigen kann).
Übrigens gerate ich auch nach 87,5 km Ultramarathon NICHT in eine Resistenz - keine Ahnung also, was Teupe da meint. Und bei der Thurmschen Marathonstudie von 2003 verbrauchten die Läufer auf den letzten 10 Kilometern genau so viele BEs, wie auf den 30 Kilometern zuvor (das ist bei mir nicht ganz so, aber tendenziell kann ich das auch bestätigen). Auch das widerspricht der Resistenzthese.
Diese Grafiken sind _für mich_ ein weiterer Beleg, dass Sport bei Teupe nicht so eine Rolle spielt oder er sich nicht wirklich damit beschäftigt hat? ...  :-X

Ein gutes neues Jahr,
Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Llarian

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #13 am: Januar 01, 2009, 19:48 »
Diese Grafiken sind _für mich_ ein weiterer Beleg,
Die zweite Grafik stammt aus einem Lehrbuch der Physiologie und zeigt die zeitliche Abfolge der Energiebereitstellung und sollte eigentlich selbsterklärend sein.

Die erste Grafik zeigt die Zusammenhänge, die Du teilweise auch beschrieben hast:
je höher der Insulinspiegel, desto mehr BZ-Senkung.
Je resistenter, desto weniger BZ-Senkung.
Je höher die Belastung, desto weniger BZ-Senkung.

Diese drei Zusammenhänge unter einem Hut ergeben die obere grafik.

Zitat
dass Sport bei Teupe nicht so eine Rolle spielt oder er sich nicht wirklich damit beschäftigt hat? ...  :-X
Er unterteilt recht konsequent zwischen Bagatellbelastung und "Sport", was von den meisten in einen Topf geworfen wird und orientiert sich bei den Regelwerken an dem, was die breite Masse der Pumpenträger für den Alltag braucht... und das sind eben die, die beim Einkaufswagen schieben auf frischem Bolus in die Hypo sacken und nicht die Sportler. Wenn dann das Grundinteresse im Kurs eher dem Minimalprinzip folgt, ist der Vortrag dazu entsprechend knapp gehalten.

Grüße
Anja

Offline Sunshineyday

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #14 am: Januar 01, 2009, 19:55 »
Hallo Anja,

vielen lieben Dank für Deine Mühe. Ich habs bei Teupe aufs erste Mal nicht so richtig verstanden, aber langsam kapiers sogar ich  :zwitscher:.

Sunshine

Offline Joa

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #15 am: Januar 01, 2009, 22:07 »
Nu, also nochmal ganz knapp, und vielleicht auch nicht vollständig richtig versucht.

Je mehr Du bei körperlicher Belastung an den Grenzbereich zur anaeroben Glukoseverbrennung kommst, umso mehr Laktat wird im Körper gebildet.

Laktat ist sauer und bewirkt daher eine Insulinresistenz, bis es selber wieder zur Energiegewinnung abgebaut ist.
Kann man ähnlich sehen, wie bei den freien Fettsäuren, nur dass die Resistenz bei denen (Lipolyse) deutlich beharrlicher ausfällt.

Um das Laktat abzubauen gibt es drei Möglichkeiten.

Nämlich noch 'ne Weile körperliche Anstrengung im aeroben Bereich, oder zusätzlich Insulin, oder beides.

Sowohl die anaerobe Schwelle, als auch die Fähigkeit des Stoffwechsels Laktat zu verbrennen sind individuell unterschiedlich und hängen insbesondere vom jeweiligen Trainings- oder Fitneslevel ab.

Daher lässt sich dafür keine genau Grenzangabe machen. Das muss man wohl jeweils selber und für sich austesten.  :ja:

Da wurde aber nach meiner Erinnerung in Althausen nicht wirklich näher drauf eingegangen. Sind ja (leider :staun:) auch nur 18 Tage.

Ein gutes neues Jahr für Alle hier
und Gruß

Joa

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Offline Sunshineyday

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #16 am: Januar 01, 2009, 22:15 »
Zitat
Um das Laktat abzubauen gibt es drei Möglichkeiten.

Nämlich noch 'ne Weile körperliche Anstrengung im aeroben Bereich, oder zusätzlich Insulin, oder beides.

Echt? Noch`ne Weile körperliche Anstrengung im aeroben Bereich? Bist Du Dir sicher?

Ich hatte mal ne Zeit vor ein paar Jahren, in der bin ich täglich gejoggt. Hab mich dabei eine halbe Stunde so richtig verausgabt. Mich hats immer gewundert, dass ich dabei kaum Zusatz-BEs gebraucht habe und NIE eine Hypo bekam. Als ich dann von Teupe diese Resistenz-Theorie gelehrt bekam, wars mir klar. Nun passt mir aber Deine Aussage nicht ins Konzept, Joa  :moser:   

Sunshine

Offline Joa

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #17 am: Januar 01, 2009, 22:24 »
Zitat
Um das Laktat abzubauen gibt es drei Möglichkeiten.

Nämlich noch 'ne Weile körperliche Anstrengung im aeroben Bereich, oder zusätzlich Insulin, oder beides.

Echt? Noch`ne Weile körperliche Anstrengung im aeroben Bereich? Bist Du Dir sicher?

Grundsätzlich:  Ja!
 
Zitat
Ich hatte mal ne Zeit vor ein paar Jahren, in der bin ich täglich gejoggt. Hab mich dabei eine halbe Stunde so richtig verausgabt. Mich hats immer gewundert, dass ich dabei kaum Zusatz-BEs gebraucht habe und NIE eine Hypo bekam. Als ich dann von Teupe diese Resistenz-Theorie gelehrt bekam, wars mir klar.

Eben. Im Grenzbereich der ANS (anaerobe Schwelle) sinkt die Insulinempfindlichkeit ab.

Zitat
Nun passt mir aber Deine Aussage nicht ins Konzept, Joa  :moser:   

 :kratz:

Gruß
Joa
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Offline Sunshineyday

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #18 am: Januar 01, 2009, 23:00 »
Da ich mich recht lange verausgabt hatte, hätte ich doch nach Deiner Theorie dann doch in eine Hypo rutschen müssen  :gruebeln:

Offline Joa

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Re: Sportanpassung nach Teupe
« Antwort #19 am: Januar 02, 2009, 00:32 »
Da ich mich recht lange verausgabt hatte, hätte ich doch nach Deiner Theorie dann doch in eine Hypo rutschen müssen  :gruebeln:

Ich glaub, Du hast den Zusammenhang noch nicht so ganz hergestellt.

Wenn Du dich mehr oder weniger stark verausgaben tust beim Joggen, schalten die Muskulaturzellen, mangels ausreichender Sauerstoffversorgung in den Modus der anaeroben (=ohne Sauerstoff) Energieerzeugung.

Dann wird Glukose nicht mehr unter Beteiligung von Sauerstoff verbrannt, sondern irgendwie anders. Es ensteht dann Laktat, welches selber ein Energieträger ist. Aber es ist auch sauer und mindert die Insulinwirkung auf den Glukosetransport in die Zellen.

Je mehr Du dich also verausgaben tust, umso eher steigt Dein BZ dabei an, oder Du brauchst merklich weniger Zusatz-BE's, bzw. auch ggf. mehr Insulin.

Gruß
Joa



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