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Autor Thema: 17. Dezember 2008  (Gelesen 353 mal)

Offline Ludwig

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17. Dezember 2008
« am: Dezember 16, 2008, 17:54 »

AN MEIN KIND

Eine Mutter schreibt zu Weihnachten an ihre Tochter

mein geliebtes Kind,
ich sitze hier an unserem alten Ess­tisch und mache mir Gedanken. Gedanken über das, was ich dir schenken möchte. Nein, ich meine nicht den blauen Teddybär, der heute Abend unter dem Weihnachtsbaum für dich bereitliegen wird. Ich meine auch nicht die vielen Geschenke, die in vielen Jahren folgen werden. Das sind bloße Tausch­gaben, denn ich würde alles geben und, wenn ich könnte, alles kaufen, nur um deine Freude daran zu erleben.

Was ich dir in Wirklichkeit schenken möchte, ver­kauft kein Geschäft der Welt. Es ist nicht schwarz und nicht weiß; nicht gefällig, lieb oder auch nur beson­ders schön. Im Gegenteil: Es wird dich auf viele ein­same Pfade führen und immer dorthin, wo der Wald am dunkelsten ist. Glaube mir, mein Herz zieht sich zusammen bei dem Gedanken, aber mein Geschenk bedeutet auch, dass ich dann nicht da sein kann, um dich nach Hause zu führen. Diesen Weg musst du alleine gehen und vermutlich wirst du viele Male stolpern.

Du siehst, das, was ich dir geben möchte, ist das Leben selbst. Kein wunderschönes, ungetrübtes Leben, sondern eines mit berauschenden Höhen und bedenklichen Tiefen. An ihnen wirst du wachsen, und mit ihnen wird jeder Augenblick des Glücks um­so wertvoller.

So habe den Mut, die Welt zu betrachten, und ver­liere ihn nie. Tue, was kein anderer tut, wenn es dich danach verlangt und finde deinen Weg. Greife nach den Sternen oder fliege zur Sonne; schwimme mit den Walen oder erklimme die höchsten Berge. Egal wie, kämpfe für deine Träume und bedauere niemals, wenn sie sich erfüllen und doch nicht deinen Er­wartungen entsprechen. Das Leben ist voller Träume, und du wirst neue finden; belastend ist nur der Traum, für den du dich nicht eingesetzt hast.

Ja, mein Kind, ein solches Leben wünsche ich dir. Wenn es so weit ist, lasse ich dich ziehen, und wenn du heimkehrst, werde ich dich empfangen. Nur gehe. Lache, weine, singe, trauere; und liebe so, wie ich dich liebe.

( Verfasser unbekannt )
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Als ich ein Bursche von 14 war, verhielt sich mein Vater so überheblich, daß ich es kaum aushalten konnte, mit ihm zusammen zu sein. Als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, was der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte! M. Twain