Autor Thema: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.  (Gelesen 18787 mal)

Offline Ludwig

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1488
  • Country: at
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #20 am: Dezember 17, 2008, 19:07 »
Auch auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt steinigt muß ich einmal die Krankenkassen in Schutz nehmen.  :hilfe:  Die Gesundheitskosten explodieren und die Kassen können einfach die hohen Summen nicht mehr aufbringen, denn Beitragserhöhungen sind ja auch nicht gerade attraktiv. :knatschig:  Die kranken Kassen zahlen ja die Therapiekosten nicht aus Ihrer Tasche sondern aus der unsrigen, denn es sind unsere Versicherungsbeiträge die hier aufgewendet werden müssen. Wenn nun einfach alle Anträge positiv erledigt würden, wäre das Geld wohl noch viel schneller Weg. Es muß wohl genau geprüft werden, welche Therapie angemessen ist, sonst ist das System gar nicht mehr finanzierbar!

Ich verstehe ja Eure Standpunkte,(klar will jeder die für ihn beste Therapie) aber seid doch bitte so fair und seht das Problem auch von der anderen Seite! (die sich hier nicht einmal verteidigen kann)

LG
der nicht bei Versicherungen Beschäftigte
Ludwig
SiDiary Win32, SiDiaryPPC,WinXP SP3 oder Win 7 + Firefox 3.5

Als ich ein Bursche von 14 war, verhielt sich mein Vater so überheblich, daß ich es kaum aushalten konnte, mit ihm zusammen zu sein. Als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, was der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte! M. Twain

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #21 am: Dezember 17, 2008, 20:24 »
denn es sind unsere Versicherungsbeiträge die hier aufgewendet werden müssen.

und sehr viel davon wird auch für horende Managergehälter aufgewendet.

Manager erhalten überproportionale Erhöhungen ~20% in 2 Jahren der Ottonormalzahler erhält mit Glück ~2% im Jahr.


Viele Grüße

Markus

hws

  • Gast
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #22 am: Dezember 17, 2008, 20:39 »
Hallo Ludwig,
glaube mir, ich habe das Problem von allen Seiten beleuchtet. Aber wenn der Medizynische Dienst der Krankenkasse, einfach ablehnt, ohne auf die Gründe einzugehen und außerdem noch falsche Werte zugrundelegt und und und, sehe ich von Fairnis keine Spur.
Wenn ich erst nachgewiesen habe, dass alle anderen Therapien seit Jahren ausgereizt waren - dann von denen gesagt bekomme, ich solle erst einmal alle anderen Therapiemöglichkeiten ausschöpfen, sehe ich doch deutlich, dass dort nur Textbausteine zum Einsatz kommen und keine echten Beurteilungen.
Adeus
HWS

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #23 am: Dezember 17, 2008, 21:07 »
glaube mir, ich habe das Problem von allen Seiten beleuchtet. Aber wenn der Medizynische Dienst der Krankenkasse, einfach ablehnt, ohne auf die Gründe einzugehen und außerdem noch falsche Werte zugrundelegt und und und, sehe ich von Fairnis keine Spur.

Das sehe ich auch so, wenn das wenigstens richtig bewertet wird und nicht beim ersten mal zig Falschannahmen wären und wenigstens Nachfragen erfolgen würden usw..
Beim zweiten mal geben die sich zwar merh Mühe, aber ganz stimmig ist das immer noch nicht.

Dann kommt die schwerste Hürde die Klage vorm Sozialgericht, abgesehen vom finanziellen Aufwand dauert die ganze Geschichte extrem lange...


Viele Grüße

Markus

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #24 am: Dezember 18, 2008, 08:37 »
denn es sind unsere Versicherungsbeiträge die hier aufgewendet werden müssen.

und sehr viel davon wird auch für horende Managergehälter aufgewendet.

Und wenn sie das nicht zahlen würden? Dann könnte jede Kasse 3-4 Pumpenträger mehr finanzieren, müßte sich aber statt mit den Top-Leuten mit der zweiten Wahl zufrieden geben, weil die Top-Leute dann zu anderen Firmen wechseln, die mehr zu zahlen bereit sind. Wenn man nicht einfach nur eine ausgeschriebene Stelle besetzen will, sondern jemand ganz bestimmten im Auge hat, dann kommt man um ein "Kopfgeld" nicht herum. (Siehe Fußballer)

Aaaber: die guten Leute sollten auch wissen, daß man immer heute den Grundstein für die Zukunft legt. Je mehr Diabetikern ich also eine möglichst gute Therapie ermögliche, umso weniger Spätschäden tauchen auf und umso geringer wird die Belastung für meine Kasse in der Zukunft ausfallen.

Das Problem dabei: was ist, wenn die, denen ich jahrelang die Vermeidung von Spätschäden finanziert habe später dann zu einer anderen Kasse wechseln und denen die Versorgung von Spätschäden vermeiden?

Ich denke wenn man das Gesundheitssystem wirklich reformieren will müssen wir diesen Wust an Krankenkassen loswerden und nur noch eine haben. Die kann sich dann ohne Konkurrenzdruck auf ihre Kernkompetenz beschränken und langfristige Programme auflegen. (Und nebenbei den ganzen Werbe-Etat für ihre eigentliche Aufgabe verwenden)
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline tobgrob

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1924
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #25 am: Dezember 19, 2008, 08:12 »
Ich denke wenn man das Gesundheitssystem wirklich reformieren will müssen wir diesen Wust an Krankenkassen loswerden und nur noch eine haben. Die kann sich dann ohne Konkurrenzdruck auf ihre Kernkompetenz beschränken und langfristige Programme auflegen. (Und nebenbei den ganzen Werbe-Etat für ihre eigentliche Aufgabe verwenden)

Theoretisch richtig gedacht, leider haben sich Monokulturen nie als effizient erwiesen. Da ist mir Wettbewerb lieber.
Ob die Menge an Kassen sein muss, ist eine andere Frage, es sollten aber genug bleiben, um Wettbewerb zu erhalten und Oligopole zu verhindern.

Der Gesundheitsfond dürfte auch eine Wettbewerbsvernichtungsmaschine sein und damit ein Milliardengrab.

Die Crux liegt darin, dass die Politik die Patienten und deren Gelder der Pharmaindustrie aussetzt. Wir haben mit die teuersten Medikamente in Europa, schon in Holland bekommt man das gleiche Zeugs für deutlich günstigere Preise. Die Politik schaut zu und hat eine Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Da ist die Nummer mit den Generika reine Kosmetik.

Dann dürfen sich die Privatversicherer ihre Risiken aussuchen, während die gesetzlichen alle nehmen müssen. Reich und gesund bei den Privaten, arm, krank und damit teuer bei den Gesetzlichen.

In diesem Umfeld wundert man sich, dass das Moos nicht reicht. Ich wundere mich nicht.

Grüße
Frank

Pia

  • Gast
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #26 am: Dezember 19, 2008, 08:27 »
Zitat
Ich verstehe ja Eure Standpunkte,(klar will jeder die für ihn beste Therapie) aber seid doch bitte so fair und seht das Problem auch von der anderen Seite! (die sich hier nicht einmal verteidigen kann)

Lieber Ludwig,

wir zahlen unsere KK-Beiträge auch sofort und nicht erst, wenn die KK uns mahnt.
Ich kann dir nur sagen, das JEDES Rezept für einen Liner oder Beinprothesenreparatur IMMER wieder zum Medizinischen Dienst geschickt wird. Das heißt, geht an meiner Prothese was kaputt und ich könnte nicht laufen, also auch nicht arbeiten gehen, müsste ich JEDES MAL 3 Monate warten, denn solange braucht der med. Dienst MINDESTENS, ehe er sich bemüßigt, das Rezept oder die Reparatur zu genehmigen.
Ich habe Glück, dass meine orthopädische Werkstatt immer Soforthilfe leistet. Die bitten mich dann immer, beim med. Dienst anzurufen und um Eile zu bitten. Das tu ich dann auch, aber seit ein paar Jahren sage ich an der Stelle sehr freundlich, aber doch bestimmt, dass ich nur mitteilen wollte, dass mein Bein auch dieses Mal immer noch nicht nachgewachsen ist.
Und genauso habe ich das Prozedere in diesem Jahr mit einem vom Arzt unabdingbar gehaltenen Blutdruckmessgerät erfahren müssen, dass-wie so oft gehört- NUR im 1. Gang abgelehnt wurde. Ich sollte morgens um 6 unmittelbar nach dem Aufstehen messen und vor dem zu Bettgehen. Es gab neue Medikamente, die richtig druselig machten in der ersten Zeit. Das stand alles so im Antrag. Dennoch Ablehnung. Die Genehmigung kam nach meinem Widerspruch gegen die Ablehnung. Ich schrieb Ihnen, dass ich Verständnis hätte für Ihren Ablehnungsbescheid, wenn sie mir die Alternative benennen, wie und wo ich zu den vorgeschriebenen Zeiten ohne Gerät den BD messe. Darauf kam der Brief, wir frfeuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen. ich würde mir manches Mal wünschen, dass die sagen, sorry, wir haben das nicht richtig überdacht...unser Bescheid war nicht korrekt.
Ich habe für alles Verständnis, aber nicht für Bürotischentscheidungen ohne Sinn und inviduelle Entscheidungen.
Ich erwarte einfach nur, dass die Leute dort ordentlich ihren Job machen, so, wie man das von mir auch erwartet. Und sicher erwartet man das auch von dir.
Und ich denke, hier im Forum können Einige Lieder mit ganz vielen Strophen singen über den Med. Dienst. So zwingt der med. Dienst Schmerzpatienten, die bis zur Halskrause unter starken Medikamenten stehen, dazu DM, in Jobs, obwohl sie seit Jahren gar nicht mehr erwerbsfähig sind und kein Arbeitgeber der Welt sie aus gesundheitssicherheitstechnischen Gründen beschäftigen würde. Das könnte dir ein User hier notfalls sogar beweisen und bestätigen.

Zitat
In diesem Umfeld wundert man sich, dass das Moos nicht reicht. Ich wundere mich nicht.
Ichj auch nicht, lieber Supergrobi. Vor allem habe ich meine Zweifel, ob die Gelder, die die KK einnimmt, auch immer sachgemäß eingesetzt werden. Ich war 2007 mal in der Hauptgeschäftsstelle der AOK hier in Pia-Town. Mich hat es fast weggehauen, ich bin wirklich noch mal rausgegangen und habe geguckt, ob ich nicht im Westin gelandet bin...Die Hütte ist vom Feinsten und hat Hotelcharakter...ob das auch mit unseren Beiträgen finanziert wird? Ich weiß es nicht.

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #27 am: Dezember 19, 2008, 11:11 »
Theoretisch richtig gedacht, leider haben sich Monokulturen nie als effizient erwiesen. Da ist mir Wettbewerb lieber.
Ob die Menge an Kassen sein muss, ist eine andere Frage, es sollten aber genug bleiben, um Wettbewerb zu erhalten und Oligopole zu verhindern.

Ich weiß was du meinst, und das stört mich auch so ein bißchen. Aber um die Denkweise "Hinterher wechselt er dann zu einer anderen Kasse" zu durchbrechen geht es nicht anders. Sowie auch nur eine weitere Kasse im Spiel ist taucht diese Denkweise auf. Und die verhindert eben, daß zukunftsorientiert an Dinge rangegangen wird.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Taurec

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 185
  • Country: 00
    • Mein Meerwasser Aquarium
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #28 am: Mai 19, 2009, 12:10 »
So... lange hat es gedauert.. eben der Anruf... auch der Wiederspruch wurde abgelehnt.

Auf anraten meines Docs habe ich nochmals nachgefragt ob es sinn macht das ich mal Vor Ort vorstellig werde um mit denen Persönlich zu reden. Der SB meinte aber sie währen keine Geschäftsstelle in die man kommen könnte und sie würden sich eh nur nach dem Medizinischen Dienst richten. Ergo keine Gesprächsbereitschaft.

D.h. es geht jetzt erstmal zum Anwalt  :kotz:
CU

Lars

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Medizinischer Dienst hat abgelehnt.
« Antwort #29 am: Mai 19, 2009, 15:00 »
und sie würden sich eh nur nach dem Medizinischen Dienst richten. Ergo keine Gesprächsbereitschaft.

Hast Du den vom MDK irgendwelche Kontaktdaten so das Du da nach einer Begründung fragen könntest :kratz:


Viele Grüße

Markus