Wo liegt der Vorteil gegenüber Pen?
Man kann seinen Basalbedarf gezielter abdecken und feiner steuern. Was der Pen einmal abgegeben hat ist "drin" und wirkt dann so, wie das Wirkprofil des Insulins es vorgibt.
Mit der Pumpe gebe ich den Basalanteil des Insulins so ab, wie mein Körper ihn braucht. (Basalinsulin ist ja auch nur Insulin mit einem Verzögerungsmenchanismus. Und eben dieser Mechanismus wird bei der Pumpe nicht gebraucht, daher kann man da auch mit Normalinsulin oder Kurzzeitanaloga den Basalbedarf bedienen).
Daher kann ich z.B. kurzfristig den Basalanteil auch erhöhen oder absenken (->Temporäre Basalrate z.B. bei Infekten oder Sport)
Ist so 'ne Pumpe nicht schlicht ein automatisierter Pen?
Ja. Aber einer den man nicht suchen muss und mit dem sich die Zahl der Einstiche reduziert (Mit Pen: mehrmals täglich. Mit Pumpe einmal alle 2-3 Tage)
Inwiefern stört das Gehäuse? Ich habe täglich in absolut unsteriler Umgebung handwerklich zu tun... kann mir absolut nicht vorstellen, die Gerätschaft um den Hals zu tragen. Eher im Hosensäckel wie ein Handy... ob das geht?
Ja, kann man über oder auch unter der Kleidung tragen. Und ich kenne einige, die die Pumpe schlicht und einfach ins Hosensäckel stecken.
Muß man erst eínen Lehrgang besucht haben um eine Pumpe verschrieben zu bekommen oder verschreibt einem das der Arzt und gut ist?
Man muß natürlich in den Gebrauch der Pumpe eingewiesen werden. Wie das abläuft ist von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Bei mir war das eine Doppelstunde inkl. Besprechen des Vorgehens beim Kath. setzen, Ketoazidose usw. (Ich hab mich aber auch vorher schon recht gut ausgekannt)
Hallo Jörg,
herzlichen Dank für's reinsetzen meiner Fragen hier in die richtige Rubrik... bin ganz neu hier und war bisher nur Foren von vBulletin gewöhnt.
Mittlerweile komme ich hier halbwegs zurecht. Noch nicht ganz spontan, kommt aber sicher früher oder später.
Trotzdem habe ich die "Pumperei" im Unterschied zum Pen noch nicht so richtig begriffen...
Stellen wir uns vor, wir essen zum Frühstück 4 BE, dann würde ich konkret 10 IE Actrapid spritzen und hoffen, mein BZ bleibt durch etwas Bewegung konstant und liegt 4 Std. später bei bsplsw. 110mg/dl.
In wiefern erledigt das 'ne Pumpe besser?
Ein weiterer, für mich unvorstellbarer Punkt: so ein Katheter hat 60cm Schlauch... demnach muß die Gerätschaft auch Nachts am Körper angeschnallt bleiben? Weil wenn die auf dem Beistelltisch neben dem Bett liegt und ich mich doof drehe, fliegt die aufgrund der Schlauchlänge zwangsläufig runter.
Generell wiederstrebt mir die Katheteranbindung, da ich beruflich ständig an irgendwelchen Maschinen rumturnen und mich strecken muß... möglicherweise behindert mich das!?
Wie geht das mit der Basalrate? Das selbe (kurzwirkende) Insulin, nur entsprechend zeitgesteuerte Abgabe (z.B. minimale Einheiten, aber dann stdl., oder so ähnlich?)? Welche Insuline nutzt ihr eigentlich und wie füllt man das Gerät auf?
Korrigiert (siehe unten) man nach Messung des Blutzuckers oder gibt es Geräte, die selbstmessend sind und demnach selbstständig korrigieren können?
Ich fand am Ende der Pen-Zeit die Piekserei zuviel.
Morgens Basal plus Korrektur bzw. Gupf 2 Piekser
Vormittags Frühstück 1 Piekser
Vor dem Mittagessen Korrektur 1 Piekser
Mittagsbolus 1 Piekser
Noch ein Nachtisch 1 Piekser
Nachmittags ein süsses Teilchen 1 Piekser
Abends Korrektur fällig 1 Piekser
Brotzeit 1 Piekser
Nachtkorrektur 1 Piekser
Basal 1 Piekser
So, dann komme ich bei diesem wenn auch gefräßigen Tag mit einigen Korrekturen auf 11 Stiche allein für die Insulininjektionen.
Upps, da ist was dran, sieht meinem "Stechplan" zumindest ähnlich.
So, das waren meine "brennensten" Fragen... sind doch mehr geworden, als ich zunächst gedacht habe.
Gruß
Friedel