Autor Thema: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.  (Gelesen 7093 mal)

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« am: Dezember 14, 2008, 14:12 »
Hallo Freunde,

ich bin gebeten worden die folgenden Fragen mal hier reinzustellen. (Und bitte keine Hinweise auf die Suchfunktion. Ihr kennt das ja: wenn eine Frage zum x-ten Mal gestellt wird, dann wird sie eben zum x-ten Mal beantwortet :zwinker: :prost:)

Wo liegt der Vorteil gegenüber Pen?

Ist so 'ne Pumpe nicht schlicht ein automatisierter Pen?   

Inwiefern stört das Gehäuse? Ich habe täglich in absolut unsteriler Umgebung handwerklich zu tun... kann mir absolut nicht vorstellen, die Gerätschaft um den Hals zu tragen. Eher im Hosensäckel wie ein Handy... ob das geht?   

Muß man erst eínen Lehrgang besucht haben um eine Pumpe verschrieben zu bekommen oder verschreibt einem das der Arzt und gut ist?   Kannst meine Fragen gerne in das Forum integrieren, vielleicht hilft das anderen Anfängern weiter.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #1 am: Dezember 14, 2008, 14:24 »
Wo liegt der Vorteil gegenüber Pen?

Man kann seinen Basalbedarf gezielter abdecken und feiner steuern. Was der Pen einmal abgegeben hat ist "drin" und wirkt dann so, wie das Wirkprofil des Insulins es vorgibt.
Mit der Pumpe gebe ich den Basalanteil des Insulins so ab, wie mein Körper ihn braucht. (Basalinsulin ist ja auch nur Insulin mit einem Verzögerungsmenchanismus. Und eben dieser Mechanismus wird bei der Pumpe nicht gebraucht, daher kann man da auch mit Normalinsulin oder Kurzzeitanaloga den Basalbedarf bedienen).
Daher kann ich z.B. kurzfristig den Basalanteil auch erhöhen oder absenken (->Temporäre Basalrate z.B. bei Infekten oder Sport)

Zitat
Ist so 'ne Pumpe nicht schlicht ein automatisierter Pen? 

Ja. Aber einer den man nicht suchen muss und mit dem sich die Zahl der Einstiche reduziert (Mit Pen: mehrmals täglich. Mit Pumpe einmal alle 2-3 Tage)

Zitat
Inwiefern stört das Gehäuse? Ich habe täglich in absolut unsteriler Umgebung handwerklich zu tun... kann mir absolut nicht vorstellen, die Gerätschaft um den Hals zu tragen. Eher im Hosensäckel wie ein Handy... ob das geht?   

Ja, kann man über oder auch unter der Kleidung tragen. Und ich kenne einige, die die Pumpe schlicht und einfach ins Hosensäckel stecken.

Zitat
Muß man erst eínen Lehrgang besucht haben um eine Pumpe verschrieben zu bekommen oder verschreibt einem das der Arzt und gut ist?

Man muß natürlich in den Gebrauch der Pumpe eingewiesen werden. Wie das abläuft ist von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Bei mir war das eine Doppelstunde inkl. Besprechen des Vorgehens beim Kath. setzen, Ketoazidose usw. (Ich hab mich aber auch vorher schon recht gut ausgekannt)
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline diotmari

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 10723
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #2 am: Dezember 14, 2008, 16:17 »
Wo liegt der Vorteil gegenüber Pen?

Auch wenn ich sie (noch) nicht hab:
Verspreche mir feingesteuertere Bolusabgabe durch Dualbolus und Multiwavebolustechniken.....sind z.Z. alles zusätzliche Löcher, um daran auch nur näherungsweise zu kommen!

Viele Grüße
Dietmat
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Trüffel

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1049
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #3 am: Dezember 14, 2008, 17:12 »
Ich fand am Ende der Pen-Zeit die Piekserei zuviel.
Morgens Basal plus Korrektur bzw. Gupf  2 Piekser
Vormittags Frühstück                          1 Piekser
Vor dem Mittagessen Korrektur             1 Piekser
Mittagsbolus                                     1 Piekser
Noch ein Nachtisch                            1 Piekser
Nachmittags ein süsses Teilchen           1 Piekser
Abends Korrektur fällig                        1 Piekser
Brotzeit                                           1 Piekser
Nachtkorrektur                                  1 Piekser
Basal                                               1 Piekser

So, dann komme ich bei diesem wenn auch gefräßigen Tag  ;D mit einigen Korrekturen auf 11 Stiche allein für die Insulininjektionen.

Praktisch an der Pumpe finde ich noch, daß man getrost ausschlafen kann. Ich muß wochentags sehr zeitig raus aus den Federn raus und bin am Wochenende locker einige Stunden länger im Bett. Das ging unter Basis/Bolus nur mit sehr waghalsigen Manövern.  :wech:
Der Kommentar einer Diabetologin damals: "Aber das sind ja nur zwei Tage in der Woche." 
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Taurec

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 185
  • Country: 00
    • Mein Meerwasser Aquarium
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #4 am: Dezember 15, 2008, 09:01 »
Gerade bei Temperaturen wie z.Zt finde ich die Pumpe auch sehr praktisch.. so muss man sich z.B. nicht auf dem Weihnachtsmarkt in aller Kälte entblättern nur weil man eine Bratwurst mit Brötchen gegessen hat. Unauffälliger ist das ganze so und so...
Für mich der ich öffter mal über mehrer Zeitzonen verreise ist auch die Zeitumstellung mit der Pumpe und somit die anpassung der Basalrate leichter.

Neben dem Tragen der Pumpe am Gürtel, Hals oder in der Hosentasche gibt es von den Herstellern auch noch weitere Befestigungsmöglichkteiten. Z.b. Bauchgurt. Schulterhalter (ähnlich wie ein Waffenhalter), Bein- oder Armgurt... und und und.
Ich hab auch schon Leute gesehen die die Pumpe mit einem langen Kateder in der Socke getragen haben.
CU

Lars

Offline chippy_2001

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 200
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #5 am: Dezember 15, 2008, 12:49 »
Ich fasse es mal so zusammen: Ich war immer gegen die Pumpe, wollte meine Freiheit ja nicht verlieren (der Pen ist schließlich nicht 24h mit mir verbunden). Und seit ich sie habe, ärgere ich mich über jeden Tag, an dem ich sie noch nicht hatte.

chippy

Offline Friedel

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 124
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #6 am: Dezember 15, 2008, 19:56 »
Wo liegt der Vorteil gegenüber Pen?

Man kann seinen Basalbedarf gezielter abdecken und feiner steuern. Was der Pen einmal abgegeben hat ist "drin" und wirkt dann so, wie das Wirkprofil des Insulins es vorgibt.
Mit der Pumpe gebe ich den Basalanteil des Insulins so ab, wie mein Körper ihn braucht. (Basalinsulin ist ja auch nur Insulin mit einem Verzögerungsmenchanismus. Und eben dieser Mechanismus wird bei der Pumpe nicht gebraucht, daher kann man da auch mit Normalinsulin oder Kurzzeitanaloga den Basalbedarf bedienen).
Daher kann ich z.B. kurzfristig den Basalanteil auch erhöhen oder absenken (->Temporäre Basalrate z.B. bei Infekten oder Sport)

Zitat
Ist so 'ne Pumpe nicht schlicht ein automatisierter Pen? 

Ja. Aber einer den man nicht suchen muss und mit dem sich die Zahl der Einstiche reduziert (Mit Pen: mehrmals täglich. Mit Pumpe einmal alle 2-3 Tage)

Zitat
Inwiefern stört das Gehäuse? Ich habe täglich in absolut unsteriler Umgebung handwerklich zu tun... kann mir absolut nicht vorstellen, die Gerätschaft um den Hals zu tragen. Eher im Hosensäckel wie ein Handy... ob das geht?   

Ja, kann man über oder auch unter der Kleidung tragen. Und ich kenne einige, die die Pumpe schlicht und einfach ins Hosensäckel stecken.

Zitat
Muß man erst eínen Lehrgang besucht haben um eine Pumpe verschrieben zu bekommen oder verschreibt einem das der Arzt und gut ist?

Man muß natürlich in den Gebrauch der Pumpe eingewiesen werden. Wie das abläuft ist von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Bei mir war das eine Doppelstunde inkl. Besprechen des Vorgehens beim Kath. setzen, Ketoazidose usw. (Ich hab mich aber auch vorher schon recht gut ausgekannt)


Hallo Jörg,

herzlichen Dank für's reinsetzen meiner Fragen hier in die richtige Rubrik... bin ganz neu hier und war bisher nur Foren von vBulletin gewöhnt.
Mittlerweile komme ich hier halbwegs zurecht. Noch nicht ganz spontan, kommt aber sicher früher oder später.


Trotzdem habe ich die "Pumperei" im Unterschied zum Pen noch nicht so richtig begriffen...
Stellen wir uns vor, wir essen zum Frühstück 4 BE, dann würde ich konkret 10 IE Actrapid spritzen und hoffen, mein BZ bleibt durch etwas Bewegung konstant und liegt 4 Std. später bei bsplsw. 110mg/dl.

In wiefern erledigt das 'ne Pumpe besser?

Ein weiterer, für mich unvorstellbarer Punkt: so ein Katheter hat 60cm Schlauch... demnach muß die Gerätschaft auch Nachts am Körper angeschnallt bleiben? Weil wenn die auf dem Beistelltisch neben dem Bett liegt und ich mich doof drehe, fliegt die aufgrund der Schlauchlänge zwangsläufig runter.
Generell wiederstrebt mir die Katheteranbindung, da ich beruflich ständig an irgendwelchen Maschinen rumturnen und mich strecken muß... möglicherweise behindert mich das!?

Wie geht das mit der Basalrate? Das selbe (kurzwirkende) Insulin, nur entsprechend zeitgesteuerte Abgabe (z.B. minimale Einheiten, aber dann stdl., oder so ähnlich?)? Welche Insuline nutzt ihr eigentlich und wie füllt man das Gerät auf?

Korrigiert (siehe unten) man nach Messung des Blutzuckers oder gibt es Geräte, die selbstmessend sind und demnach selbstständig korrigieren können?




Ich fand am Ende der Pen-Zeit die Piekserei zuviel.
Morgens Basal plus Korrektur bzw. Gupf  2 Piekser
Vormittags Frühstück                          1 Piekser
Vor dem Mittagessen Korrektur             1 Piekser
Mittagsbolus                                     1 Piekser
Noch ein Nachtisch                            1 Piekser
Nachmittags ein süsses Teilchen           1 Piekser
Abends Korrektur fällig                        1 Piekser
Brotzeit                                           1 Piekser
Nachtkorrektur                                  1 Piekser
Basal                                               1 Piekser

So, dann komme ich bei diesem wenn auch gefräßigen Tag  ;D mit einigen Korrekturen auf 11 Stiche allein für die Insulininjektionen.

Upps, da ist was dran, sieht meinem "Stechplan" zumindest ähnlich.


So, das waren meine "brennensten" Fragen... sind doch mehr geworden, als ich zunächst gedacht habe.


Gruß

Friedel

Offline Taurec

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 185
  • Country: 00
    • Mein Meerwasser Aquarium
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #7 am: Dezember 16, 2008, 09:14 »
Trotzdem habe ich die "Pumperei" im Unterschied zum Pen noch nicht so richtig begriffen...
Stellen wir uns vor, wir essen zum Frühstück 4 BE, dann würde ich konkret 10 IE Actrapid spritzen und hoffen, mein BZ bleibt durch etwas Bewegung konstant und liegt 4 Std. später bei bsplsw. 110mg/dl.
Was sich hierbei ändern wird ist das du wahrscheinlich weniger Insulin brauchen wirst (in der Regel so 30%) und das du dich halt nicht mehr "Entblättern musst. Die meisten Pumpen kann man "blind" bedienen. Sprich mit einer Hand in der Hosentasche o.ae.

Der Hauptvorteil der Pumpe liegt in der kontinuierlichen Abgabe der Basalrate und der damit verbundenen besseren Anpassung an deinen Lebensrhytmus. Den dein Basalbedarf ist normalerweise nicht eine Gerade oder eine einfache Kurve sonder sieht meist wie zwei Sinuskurven aus. Die Pumpe kann für jede Tageszeit eine individuelle Dosis abgeben.

Ein weiterer, für mich unvorstellbarer Punkt: so ein Katheter hat 60cm Schlauch... demnach muß die Gerätschaft auch Nachts am Körper angeschnallt bleiben? Weil wenn die auf dem Beistelltisch neben dem Bett liegt und ich mich doof drehe, fliegt die aufgrund der Schlauchlänge zwangsläufig runter.
Generell wiederstrebt mir die Katheteranbindung, da ich beruflich ständig an irgendwelchen Maschinen rumturnen und mich strecken muß... möglicherweise behindert mich das!?
Die Katheter gibt es in unterschiedlichen Längen bis zu über einem Meter. Ich persönlich habe einen 80cm Katheder. Entweder stecke ich die Pumpe in eine Hosen oder Hemdtasche des Schlafanzuges oder ich lege sie unter mein Kopfkissen.

Wie geht das mit der Basalrate? Das selbe (kurzwirkende) Insulin, nur entsprechend zeitgesteuerte Abgabe (z.B. minimale Einheiten, aber dann stdl., oder so ähnlich?)? Welche Insuline nutzt ihr eigentlich und wie füllt man das Gerät auf?
S.o. Normalerweise benutzt die Pumpe dann das selbe (kurzwirkende) Insulin.
Wie das Gerät aufgefüllt wird hängt von der Pumpe selber ab. Es gibt welche in die du wie bei einem Pen vorgefüllte Patronen einsetzt, andere Pumpen musst du evtl manuell befüllen. Ist aber auch nicht wirklich kompliziert.

Korrigiert (siehe unten) man nach Messung des Blutzuckers oder gibt es Geräte, die selbstmessend sind und demnach selbstständig korrigieren können?
Standart ist noch das du selber korrigierts.
Es gibt atm eine Pumpe (Paragon) die auch eine Kontinuierliche BZ überwachung hat und selber korriegieren kann. Die ist aber noch sehr teuer.
Weiterhin wird es am 1Q2009 eine neu Version der Accu Check Spirit geben. Dort wird die Pumpe per Bluetooth mit dem BZ-Messgerät gekoppelt und das Messgerät schlägt dann einen Bolus zur korrektur vor.

CU

Lars

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16958
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #8 am: Dezember 16, 2008, 09:32 »
Stellen wir uns vor, wir essen zum Frühstück 4 BE, dann würde ich konkret 10 IE Actrapid spritzen und hoffen, mein BZ bleibt durch etwas Bewegung konstant und liegt 4 Std. später bei bsplsw. 110mg/dl.

In wiefern erledigt das 'ne Pumpe besser?

In diesem Fall: du musst nur auf Knöpfchen drücken anstatt dich neu zu stechen.
Aber tausch das Frühstück mal gegen Pizza, dann sieht es schon anders aus. Pizza hat schnelle und langsame KH (und jede Menge Fett). Will man das mit einem Pen korrekt abdecken (=so, daß der BZ zu keiner Zeit die 140 mg/dl überschreitet) muß man tricksen: einen Teil des Insulins vor dem Essen (für die schnellen KH) und einen Teil nach dem Essen (für die langsamen KH und das Fett).

Bei der Pumpe stellst du es einfach so ein, daß dir ein Teil des Mahlzeiten-Insulins sofort gegeben wird und der andere Teil über X Stunden verzögert. Eben so, wie auch die langsamen KH und die KH aus dem Fett so nach und nach ins Blut tröpfeln.

Zitat
Ein weiterer, für mich unvorstellbarer Punkt: so ein Katheter hat 60cm Schlauch... demnach muß die Gerätschaft auch Nachts am Körper angeschnallt bleiben?

Ja.

Zitat
Weil wenn die auf dem Beistelltisch neben dem Bett liegt und ich mich doof drehe, fliegt die aufgrund der Schlauchlänge zwangsläufig runter.

Die würde ich auch nie auf einen Tisch legen. Ich trag meine immer im Bund meiner Boxershorts. Und zwar direkt unter dem Bauchnabel, weil ich grundsätzlich nie auf dem Bauch liege. Andere legen die einfach neben sich ins Bett.

Zitat
Generell wiederstrebt mir die Katheteranbindung, da ich beruflich ständig an irgendwelchen Maschinen rumturnen und mich strecken muß... möglicherweise behindert mich das!?

Nöö. Notfalls legt man dann noch zusätzlich eine Entlastungsschlaufe, die mit einem Stück Pflaster fixiert wird. Und wenn du den Schlauch unter der Kleidung trägst kannst du auch nirgendwo hängenbleiben.

Zitat
Wie geht das mit der Basalrate? Das selbe (kurzwirkende) Insulin, nur entsprechend zeitgesteuerte Abgabe (z.B. minimale Einheiten, aber dann stdl., oder so ähnlich?)

Ja, aber nicht stündlich. Eher "minütlich".

Zitat
Welche Insuline nutzt ihr eigentlich und wie füllt man das Gerät auf?

Ich nehme Humalog. Das Reservoir ist eine kleine etwas dickere Spritze. Die wird aufgezogen, Kanüle verworfen, in die Pumpe eingelegt, Schlach statt Kanüle aufgeschraubt - fertig.

Zitat
Korrigiert (siehe unten) man nach Messung des Blutzuckers oder gibt es Geräte, die selbstmessend sind und demnach selbstständig korrigieren können?

Na das wäre schön, aber eine solche Pumpe gibt es noch nicht. Das Selbermessen bleibt dir also nicht erspart.

Lesetip: "Leben auf Pump" aus dem Insuliner-Verlag. Das ist keine Anleitung, sondern eher eine Betrachtung Vor- und Nachteile der Pumpe. Da kommen Leute zu Wort, die sie - wie die meisten - nie wieder hergeben würden aber auch solche, die es ausprobiert und sie wieder gegen ICT getauscht haben.
http://www.insuliner.de/cms/www/de/bestellung/46.html
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Friedel

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 124
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Erfahrungsberichte zu Pumpen allgemein gesucht.
« Antwort #9 am: Dezember 16, 2008, 17:38 »
Phuu...

ich muß sagen, ihr habt hervorragend argumentiert und mich irgendwie überzeugt!
Ein bißchen Skepsis bezgl. der Verträglichkeit in Sachen Arbeitsleben habe ich noch,
die bessere Wirkung der Pumpe gegenüber dem Pen kam aber voll 'rüber!

Werde das Thema bei meinem Arzt Januar 2009 anschneiden (vorher treffe ich den nicht mehr)
und bin gespannt, wie es dann weiter geht.

"Leben auf Pump" ist bereits bestellt... abgesehen davon ist es schön zu lesen, daß die benötigte Insulinmenge vermutlich abnimmt.
Das Pizza-Problem (esse ich leidenschaftlich gerne) ist mir nun auch klar geworden... thx für den Hinweis!

Ihr seid klasse!


Gruß

Friedel