Autor Thema: Magersüchtige und Hypos  (Gelesen 6402 mal)

Offline Columbo

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Magersüchtige und Hypos
« am: Oktober 24, 2008, 17:21 »
Meine Frage bezieht sich jetzt nicht nur auf Diabetiker, sondern allgemein.

In einem anderen Forum schrieb einer, dass Magersüchtige keine Hypos bekommen, wegen der Gluconeogenese.
Aber es ist ja so, dass für diese Aminosäuren benötigt werden. Und auch die dürften irgendwann ziemlich aufgebraucht sein, wenn durch die Magersucht so gut wie keine neuen mehr hinzukommen.

Also, kurz gefragt: Bei Magersüchtigen kommen schon oft bzw. ständig Hypos vor, oder?
Ich habe keinen Diabetes und kenne auch keinen persönlich, der einen hat.
Der Grund warum ich hier bin, ist ganz einfach weil ich mich sehr für Diabetes interessiere. Weshalb ich mich so dafür interessiere, kann ich nicht sagen.

Offline Llarian

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #1 am: Oktober 24, 2008, 20:23 »
Meine Frage bezieht sich jetzt nicht nur auf Diabetiker, sondern allgemein.

In einem anderen Forum schrieb einer, dass Magersüchtige keine Hypos bekommen, wegen der Gluconeogenese.
Gabs da auch etwas mehr an Begründung oder wie er sich das vorgestellt hat? Gluconeogenese findet bei hei jedem Menschen statt, egal ob Diabetiker, Magersüchtiger, beides oder nix davon.

Zitat
Aber es ist ja so, dass für diese Aminosäuren benötigt werden. Und auch die dürften irgendwann ziemlich aufgebraucht sein, wenn durch die Magersucht so gut wie keine neuen mehr hinzukommen.
Wenn die aufgebraucht sind und keine nachkommen, hat man wohl auch keine Probleme mit Hypos mehr... oder überhaupt Probleme irgendwelcher Art.

Zitat
Also, kurz gefragt: Bei Magersüchtigen kommen schon oft bzw. ständig Hypos vor, oder?
Warum sollten sie oft oder ständig vorkommen?

Grüße
Anja

Offline Joa

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #2 am: Oktober 24, 2008, 21:15 »
Warum sollten sie oft oder ständig vorkommen?

Vielleicht hängt es ja bei magernsüchtigen DiabetikerInnen eher von den zugeführten Insulinmengen ab ob Hypo oder nicht?

Gruß
Joa
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Offline Llarian

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #3 am: Oktober 24, 2008, 21:59 »
Warum sollten sie oft oder ständig vorkommen?
Vielleicht hängt es ja bei magernsüchtigen DiabetikerInnen eher von den zugeführten Insulinmengen ab ob Hypo oder nicht?
Sowieso. Aber es verwechseln viele Magersucht und Bulimie.

Grüße
Anja

Offline Joa

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #4 am: Oktober 24, 2008, 22:04 »
... es verwechseln viele Magersucht und Bulimie.
Du meinst, es wäre schon recht hypoträchtig, erst den vollen Bolus zu setzen und dann den Finger in den Hals zu stecken?  :kratz:

Dem täte ich zustimmen.  :ja:

Gruß
Joa
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Offline Columbo

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #5 am: Oktober 24, 2008, 22:24 »
Also, er hat gemeint, dass die Gluconeogenese bei einem Magersüchtigen extrem verstärkt wird.

Und ich denke halt, dass Hypos bei Magersüchtigen oft, bzw. ständig vorkommen, weil sie so gut wie gar keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen.
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Offline Llarian

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #6 am: Oktober 24, 2008, 22:34 »
Also, er hat gemeint, dass die Gluconeogenese bei einem Magersüchtigen extrem verstärkt wird.
Sie läuft ab, wenn sie gebraucht wird. Also in Zeiten zwischen den Mahlzeiten... auch bei Nichtmagersüchtigen.

Zitat
weil sie so gut wie gar keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen.
Sondern was?

Und: Wer weniger KHs zu sich nimmt, spritzt auch weniger Insulin. Warum soll jemand mit wenig KHs dann mehr Hypos haben?

Grüße
Anja

Offline Columbo

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #7 am: Oktober 24, 2008, 22:45 »
Also, ich sehe schon, da muss ich was klarstellen.
Dieses Thema hier ist eher offtopic, da ich Magersüchtige Nichtdiabetiker meinte.
Ich schrieb, als ich das Thema eröffnete im ersten Satz
Zitat
Meine Frage bezieht sich jetzt nicht nur auf Diabetiker, sondern allgemein.
Und um genau zu sein, kannst du das Wörtchen "nur" streichen, da es sich gar nicht auf Diabetiker bezieht.

Sorry, dass ich mich so unverständlich ausgedrückt habe. :-\
Ich gelobe Besserung! :)
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Offline Joa

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #8 am: Oktober 25, 2008, 00:47 »
Und: Wer weniger KHs zu sich nimmt, spritzt auch weniger Insulin. Warum soll jemand mit wenig KHs dann mehr Hypos haben?
Nehmen wir mal an, dass ab irgendeinem Stadium stark reduzierter Nahrungszufuhr und von Verstoffwechselung von Eiweißstrukturen des Körpers die Glukohomöostase nicht mehr immer in der Lage ist den Energiebedarf des Gehirns noch ausreichend umfänglich abzudecken. Was dann wohl sogar ziemlich unabhängig von einem höheren Insulinspiegel sein mag, da das Gehirn die Glukose insulinunabhängig verbraten wird, soweit ich entsinne.

Das mag vielleicht auch erklären, das Hypoglykämien als Symptomatik bei Anorexie von Tante Google zurückgemeldet werden.

Letztlich können ja auch nichtanorektische Nichtdiabetiker hier oder da mal Unterzuckerungssymtome erfahren.
Gab es da nicht was, dass schon visuelle Reize eine gewisse Insulinausschüttung bei funktionsfähigen Beta-Zellen mitbewirken können?

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Oktober 25, 2008, 09:35 von Joa »
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Offline Joa

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Re: Magersüchtige und Hypos
« Antwort #9 am: Oktober 25, 2008, 10:08 »
Hallo Columbo,
[auf die Schnelle und nicht so ganz zusammenhängend verständlich Geschriebenes]


bei fehlender Nahrungszufuhr kann der Körper auf verschiedenen Wegen Glukose aus anderen Grundbausteinen (Laktat/Eiweiß/Fette) bereitstellen.
Das ist natürlich beim Diabetiker und beim Nichtdiabetiker so. Siehe z.B. http://flexikon.doccheck.com/Gluconeogenese
Ebenso wie, solange angefüllt, die Glykogenspeicher von Muskulatur und Leber wieder in Glukose verwandelt werden können(Glukogenolyse).

Der Hauptverbraucher der Glukose im Stoffwechsel sind Gehirn und Nerven.

Durchaus scheint mir logisch, dass Glukoneogenese oder Glykogenolyse irgendwann in einen Bereich kommen, wo die "Rohstoffe" so knapp werden, das aus diesen Quellen der Grundbedarf für das Gehirn/Nervensystem nicht immer ausreichend gedeckt werden kann. Das ist ab einem dem Gehirn zuströmenden Blutzuckerspiegel von etwa 50 mg/dl der Fall. Und, wie schon gesagt, verbraucht das Gehirn die Glukose auch bei geringen Insulinspiegeln, weil es dazu kein Insulin benötigt.

Abgesehen davon mag es auch schneller zu anderen Regulationsstörungen im Stoffwechselsystem kommen können, die zu zeitweiligen Hypoglykämieen führen könnten.

Allerdings sind nach meiner Vermutung wohl weniger solche Hypos das kritische Problem bei Magersucht. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass es vor wirklich gefährlichen Hypos zu anderen Mangel-/Versagenszuständen kommt, die ihrerseits auch alleine bedrohlicher sind. Ich nehme an, dass Anja weiter oben an sowas gedacht hat.

Gruß
Joa
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