Bei Werten unter 80 mg/dl fängt der Körper an, die Gegenregulation anzukurbeln und Adrenalin auszuschütten.
Aber dann müßten ja alle Nichtdiabetiker permanent unter Adrenalin stehen?
Ich habe da eher Werte unter 70 mg% im Plan? Zumindest, dass dann eine deutliche adrenergene Gegenregulation losgetreten wird.
Nimmt man allerdings Messtoleranzen, und ggf. fehlende Gegenregulationsleistung durch Glukagon bei Typ 1 dazu, mag die 80er Grenze, so als "Hab_Acht_Schwelle" schon ganz sinnig sein. Allerdings denke ich mal, dass diese Ausschüttungen absolut tolerabel sind, und auch die Nebennierenrinde nicht desensibilisieren sollten.
Dietmar, Ruhe bewahren und den Denkapparat einschalten.
Beim Nichtdiabetiker wirkt kein Insulindepot! Die so ab 80 einsetzende Gegenregulation mittels Glukagon reguliert die Zuckerfreisetzung aus der Leber genauso, wie ein niedriger Insulinspiegel.
Wenig Insulinwirkung = viel Glykogenolyse, also Freisetzung von Speicherzucker. Bei niedrigem Glucosespiegel wird beim Nichtdiabetiker die Insulinproduktion auf 0 IE gestellt. Also wenig Insulinwirkung und somit gute Gegenregulation.
Hast Du als Diabetiker dagegen niedrige BZ-0Werte bei hoher Insulinwirkung, ist es mit der Speicherzuckerfreisetzung ziemlich Essig.
Ich dachte, die Gastroparese hat das Problem der verzögerten Magenentleerung; warum sind dann niedrige Werte erst aufzufüllen? Dann geht doch die Magenentleerung wieder verzögert vonstatten??!
Du sollst ja den BZ-Wert unterhalb der adrenergenen Schwelle nicht soweit hochpushen, dass er bei 200 liegt.
Es geht darum, den BZ in den Zielbereich auf Normalwerte zu bringen und die verstärkte GR möglichst zügig zu unterbinden. Immer! Nicht nur vor dem Essen.
Grund: Bei niedrigen Werten passiert die Nahrung den Verdauungstrakt schneller als bei hohen. Folgedessen erreicht der BZ-Spiegel schneller ein hohes Niveau -> Abhilfe schaffen durch langen DEA
Also irgendwie will sich mir die Logik nicht erschließen....
Nu, wenn die Magenentleerung durch hohe Werte verzögert ist, kommt die PP-Spitze doch später. Also logischerweise dann den SEA/DEA so legen, dass auch die Hauptwirkung des Insulins den BZ-Peak noch auffängt.
Und natürlich umgekehrt, wenn die Magenpassage durch niedrige/normale Werte auch schneller oder normalschnell erfolgen kann.
Das gilt natürlich nicht nur für den gestandenen Gastroparetiker sondern grundsätzlich.
Sofern es dazu noch eine autonome Neuropathie des Magens gibt, wird diese halt auch nochmal zusätzlich im vorstehenden Sinn angeheizt.
Und ja, gut das wir drüber gesprochen haben. Das Thema war mir glatt entfallen!
Gruß
Joa