Autor Thema: CGMS: Wer hat eines?  (Gelesen 11715 mal)

Offline Llarian

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CGMS: Wer hat eines?
« am: September 22, 2008, 23:35 »
Hallo!

Wer der mitlesenden verwendet eigentlich dauerhaft ein CGMS (also nicht nur für eine Phase von x Tagen)?
Mich würde interessieren, wer eines hat, welches, wie er oder sie krankenversichert ist und, wenn ihr mögt, was die Indikation(en) war(en).
Wer seine Indikation nicht nennen mag, braucht sie ja nicht schreiben, dann würden mich aber die anderen Angaben interessieren.

Grüße
Anja

Offline Andreas

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #1 am: September 23, 2008, 06:49 »
Freestyle Navigator
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Keine eigentliche Indikation, sondern Begründung: sehr gute Einstellung auch ohne Navigator, aktiver, unregelmäßiger Lebenswandel in Beruf und Sport; insbesondere der intensive (Leistungs-)Sport und die damit einhergehende intensive Auseinandersetzung mit Diabetes habe bisher zu einer Vermeidung von Spätschäden geführt, Navigator dient dazu, mein unregelmäßig aktives Leben ohne BZ-Sicherheitsabstand und BZ-Schwankungen noch besser zu meistern
<-- eine ähnliche Argumentation ist auch bei der Barmer durchgegangen

Gruß, Andreas
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Offline Joerg Moeller

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #2 am: September 23, 2008, 09:11 »
Was mich daran interessieren würde: wie hat das Tragen des FSN deinen Umgang mit DM beeinflusst? Interagierst du da jetzt anders, häufiger, weniger häufig?
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Offline Andreas

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #3 am: September 23, 2008, 11:03 »
Da muss ich Alltag und Sport unterscheiden:
Alltag: Zunächst erst einmal habe ich sehr viel über meinen Diabetes gelernt, angefangen von den BZ-Kurven beim Essen über die genauen Nachtverläufe (Otimierung der Basalrate). Hinzu kommt, dass ich mit einem deutlich niedrigeren BZ meinen beruflichen Alltag angehe (Unterricht in der Schule), da ich den Sicherheitspuffer nicht mehr benötige.
Außerdem bemerke ich Fehleinschätzungen beim Essen viel früher und kann eher handeln, was ebenfalls zu Vermeidung vieler Entgleisungen führt.
Sport: Auch hier laufe ich mit einem deutlich knapperen BZ-Wert. Ich habe den unteren Alarm beim Sport auf 100 eingestellt und habe bei der Warnung noch genug Luft und Zeit, um zu reagieren, ohne mein Training zu unterbrechen. Wie im Alltag habe ich auch hier meine Nahrungsaufnahme optimiert und vermeide zuvor unerkannte BZ-Spitzen (teilweise im 300er-Bereich, wie ich feststellen musste, vorher aber nie gemessen habe).
Jedenfalls kann ich durch die Tendenzpfeile sehr gut einschätzen, wie ich mich verhalten muss: Niedriger Wert bei steigender Tendenz behandele ich jetzt mit deutlich weniger BEs als vorher, ein hoher Wert mit fallender Tendenz wird vorsichtiger korrigiert als bisher: Das Resultat ist eine fast völlige Vermeidung des Bungee-Jumpings.
Im Oktober gibt's meinen ersten Hba1c mit Navigator (den ich aber nicht unentwegt trage), schätze aber dass er von 6,2 noch einmal gefallen ist ...

Gruß, Andreas
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Offline Joerg Moeller

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #4 am: September 23, 2008, 13:26 »
Klingt ganz danach, als wäre das auch für Leute mit eher mangelhafter Disziplin eine interessante Sache. Ich meine weil dann dieses "Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß"-Konzept unter den Tisch fällt.

Danke für deinen Bericht!
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Offline johann

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #5 am: September 23, 2008, 13:46 »
Kann jemand etwas zu den Erst- und Folgekosten sowie den Einsparungen bei der Blutglukoseselbstkontrolle sagen?
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline LordBritish

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #6 am: September 23, 2008, 16:34 »
Kann jemand etwas zu den Erst- und Folgekosten sowie den Einsparungen bei der Blutglukoseselbstkontrolle sagen?

In dem Kostenvoranschlag stand was von 999,-- Euro für das Gerät und für 6 Sensoren meine ich waren es 396,-- EURO, wobei 1 Sensor bis zu 5 Tagen halten sollte.

Ich hatte versucht einen Navigator zu bekommen doch die GKV bzw. der MDT hält das nicht für Notwendig trotz einiger Indikationen.
Jetzt läuft erstmal der Einspruch und ich warte schon so 4-5 Wochen  auf Rückmeldung auif den Brief "Wir haben Ihren Einspruch erhalten und prüfen ob wir nicht trotzdem..."
Es waren jedenfalls so ein paar falsche Annahemen vom MDT drin, die durch Nachfrage nicht wären...


Viele Grüße

Markus

Offline Andreas

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #7 am: September 23, 2008, 17:26 »
Klingt ganz danach, als wäre das auch für Leute mit eher mangelhafter Disziplin eine interessante Sache. Ich meine weil dann dieses "Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß"-Konzept unter den Tisch fällt.
Das denke ich auch, ...
... falls die Leute so gut geschult sind, dass sie mit den tausend Werten und Tendenzen auch etwas anfangen können ... denn das Denken, das nimmt Dir das Ding nicht!
Ein sehr einfaches Beispiel: Hypo --> 2 BE Cola --> BZ steigt von 64 auf 138 --> Alarm hohe Glukose erwartet (in einer halben Stunde) --> hier muss man schlauer sein, als das Gerät, denn der Navigator weiß natürlich nicht, dass es nur zwei BEs sind, ich also die 150 vermutlich gar nicht mehr erreiche. Das Gerät sieht nur den aktuellen Anstieg und wenn der so weiter ginge, dann wäre in 30 Minuten der Zucker zu hoch. Wer jetzt reagiert und wieder mit Insulin entgegensteuert rast in die nächste Hypo bzw. den nächsten Alarm "niedrige Glukose erwartet".
Mit anderen Worten, das Dingt taugt nur so viel, wie der, der seine richtigen Therapiekonsequenzen daraus zieht!

Kann jemand etwas zu den Erst- und Folgekosten sowie den Einsparungen bei der Blutglukoseselbstkontrolle sagen?
Als Vieltester (6-12 Messungen täglich) fallen bei mir schon sehr viele Messungen weg, vor allem weil ich aufgrund der plausiblen Werte des Navigators auf zusätzliche Kontrollmessungen verzichte. Ich benötige also pro 5-Tage-Sensor 4 Kalibrierungsmessungen und ca. drei Messungen während der 10 Stunden Blindheit zu Beginn jedes Sensors. Das sind also 7 Messungen statt 40 Messungen.
Auf einen Monat hochgerechnet wären das bei mir 42 statt 240 herkömliche Messungen (Ersparnis bei Freestyle Lite ca. 110 Euro im Monat). Dagegen kostet das Monatspack Freestyle Navigator Sensoren 389,- Euro, das CGMS-System ist also um ca. 200 Euro pro Monat teurer.
Nicht eingerechnet ist der Anschaffungspreis des Navigatos (999,- Euro), der aber wirklich einmalig ist: Laut Auskunft von Abbott gibt es ebenso wie für defekte Messgeräte auch für den Navigator Ersatz - auch über die Garantie hinaus (Zitat: "Wir verdienen an den Sensoren").

Gruß, Andreas
« Letzte Änderung: September 24, 2008, 10:01 von Andreas »
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Joa

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #8 am: September 23, 2008, 19:58 »
Kann jemand etwas zu den Erst- und Folgekosten sowie den Einsparungen bei der Blutglukoseselbstkontrolle sagen?
Such mal im CGMS-relevanten Bereich des Forums. Da hatte ich die Kosten vom Navigator und vom Medtronic-Sys im Detail tabelliert.

Gruß
Joa
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Offline Joerg Moeller

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Re: CGMS: Wer hat eines?
« Antwort #9 am: September 23, 2008, 23:59 »
[GutesBeispiel]
Mit anderen Worten, das Dingt taugt nur so viel, wie der, der seine richtigen Therapiekonsequenzen daraus zieht!

Ja, das stimmt dann auch wieder. Sollte man dem Gerät vielleicht noch "beibringen", daß es auch solche Extremanstiege geben kann.
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