Moinmoin Ihr zwei Lieben,
Liebe Kerstin, vor 1 Jahr im August habe ich mir von einem Bauernhof 600 g Miekratz geholt. Mein armer Tony (Tierheimkaterchen) musste wegen Krebs (Plattenepithelkarzinom, das ist blutender Krebs im Mäulchen), eingeschläfert werden. Ich überlegte hin und her, mir wieder ein Tier aus dem Tierheim zu holen, Tony war einer, den Keiner haben wollte, also schwer vermittelbar.
Heute bin ich mir sicher, dass die Tierheime gar nicht so groß an Vermittlung interessiert sind, sonst würden sie nicht so horrende Preise für die Tiere verlangen und nicht um jeden Preis jedes Viech mit einem Chip versehen, und so schwer vermittelbare Katzen für 120 Euro und mehr angeblich abgeben wollen... Seit meinen Recherchen schalte ich weg, wenn Sendungen wieTiere suchen ein Zuhause oder Ähnliches kommen. Aber das ist ne andere Wiese...Heute weiß ich, dass man auch Gutes tut, wenn man sich eine Katze vom Bauern holt, weil auf den Bauernhöfen die Katzen oft nur 5 Jahre alt werden, weil der Bauer sich weder um Impfungen, Entwurmungen oder Entflohungen kümmert. Hauptsache, die Mäuse werden in Schach gehalten.
So, also Tommy, total verfloht und vermilbt und verwurmt und ausgehungert war nun mein neuer Sozialpartner. Nach dem "Grob-TÜV" begann die volle action. Ich dachte ja, kleine Kätzchen schlafen viel, so wie Babys halt. Pustekuchen. Bis nachts um 1 Uhr die volle Action in der Bude. UND eben: Kämpfen, beißen, anspringen, an meinen Beinen und Armen hochhangeln, bis es blutete. Anfangs fand ich das noch lustig, später bewaffnete ich mich mit einer Blumenwasserspritze, um den Gegner ab und zu abzuwehren.
Im November gingen die Wunden plötzlich nicht mehr zu. Im Januar war ich zur Nierenstein-OP und hatte eine Krise, woher auch immer, ich konnte den DM nicht mehr handeln, nur noch schlafen, Tag und Nacht. Die Quittung kam mit einem HBA1C von über 11 %.
Der Hautarzt fand nichts außer einem abgerutschten Biotinwert, die Biopsie ergab nichts. Die Diagnose: Zusammenbruch oder Schwächeln des Immunsystems und folgende Hautreaktion.Die Bakteriologen in unserem Hause waren sich sicher, dass das die sogenannte Bartonellose ist, auf Deutsch: Katzenkratzkrankheit, übertragen von solchen kleinen Flohkisten von Bauernhöfen. Tupferprobe und Testen auf Bartonellen brachte nix. Das Tier ist selbst nur Überträger.
Ich habe ALLES ausprobiert, die Bakteriologin riet zu Umschlägen mit Brottrunk. Salben aller Art habe ich getestet. Die Wunden sind fast alle zu.
Ich habe ca. 6 kleine Stellen, die immer mal auf und zugehen, dann SOFORT bluten, aber keine infektiöses Bild haben. Und alles, was offen war, sind hässliche dunkle Flecken. Nächste Woche habe ich noch mal einen Termin bei einem anderen Hautarzt. Mal sehen, was der sagt. Laserbehandlungen kommen für mich aber nicht in Frage, zu teuer und solche Eitelkeiten muss ich nicht mehr bedienen. Ab und zu mache ich jetzt Umschläge mit Schafgarbeaufguss, das desinfiziert und soll angeblich auch die braunen Flecken wegtun. Ansonsten soll der Hautausschlag mir den Buckel runterrutschen.
Und Ignorieren hat auch schon Wunden geheilt. Achso, der Ausschlag krabbelt NICHT.
Betroffen sind: Arme, Beine und Augenbrauenbereich. Selbstverständlich gibts auch Betoisodona.