Autor Thema: Noch mal bissel C-Peptid  (Gelesen 4540 mal)

Pia

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Noch mal bissel C-Peptid
« am: September 11, 2008, 15:19 »
Morgen kommt der Moment, wo der Elefant das Wasser lässt.
Der nützt mir aber auch nix, weil in der Diadoc-Praxis seit gestern gar kei Arzt mehr da ist, wo ursprünglich 2 praktizierten.
14 Tage nach Byetta 5 war mein C-Peptid 3,9. Morgen erfahre ich, wie er gestern aussah. Leider habe ich den Referenzbereich vergessen zu fragen. Nun versuche ich logisch zu denken, das gelingt mir aber nicht. Vielleicht könnt Ihr mir mal auffe Sprünge helfen...

Nach 14. Tagen 5 mcg Byetta waren die Werte gut, der H1 Wert 7,7, also gesunken, vorige Woche wurde er zu Zufall bestimmt und war 9,9. also gestiegen. Wir vermuteten, hier bei 5 mcg hat die BSD ausgeglichen, was sie nach der Steigerung auf 10 mcg anscheinend nicht mehr tun konnte, wenn man sich die doofen Werte anguckt (Die trotzdem noch besser als unter Insulin sind...) Soweit so gut.

Egal, wie der Wert morgen ausfällt, entlaste ich die BSD und kann sie sich wieder erholen, wenn ich nächste Woche auf 5 mcg zurück gehe, weil sie dann nicht so viel ausgleichen muss? Oder ist die BSD hinüber, wenn Sie hinüber ist bzw. der Wert morgen wesentlich niedriger ist, was doch eigentlich zu erwarten wäre oder? :sad4:? Ich kriech das einfach nicht gebacken....ich glaub, ich geh erst mal Mittagsruhe ruhen...




Offline Joa

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #1 am: September 11, 2008, 20:34 »
Nun versuche ich logisch zu denken, das gelingt mir aber nicht.
:nein:
Zitat
Nach 14. Tagen 5 mcg Byetta waren die Werte gut, der H1 Wert 7,7, also gesunken

Der Halogen1 Wert (H1) sagt mir erst mal nix. Falls Du das HBA1c meinst, manchmal auch kurz 1c genannt, kannst Du an dem den durchschnittlichen BZ-Wert etwa der letzten 8 bis 12 Wochen absehen.
Zu den Real-Werten von 14 Tagen Byetta am Schluß würde ich da nur wenig Information sehen. Eher dazu, dass die Therapie vor Byetta noch einen besseren 1c mitbewirkt hat, als er nun vom letzten 1c repräsentiert wird.

Zitat
vorige Woche wurde er zu Zufall bestimmt und war 9,9. also gestiegen. Wir vermuteten, hier bei 5 mcg hat die BSD ausgeglichen, was sie nach der Steigerung auf 10 mcg anscheinend nicht mehr tun konnte,


Da finde ich erst mal keine mir klare Logik?
Warum sollten die Betas mit 5 Mikrogramm B ausgleichen können, mit 10 Mikrogramm B aber nun nicht mehr?
Abgesehen davon, dass wir zu der Wirkung von 5 Mikrogramm aufgrund des vorgehenden 1c eigentlich kaum was sagen können.

Zitat
Egal, wie der Wert morgen ausfällt, entlaste ich die BSD und kann sie sich wieder erholen, wenn ich nächste Woche auf 5 mcg zurück gehe, weil sie dann nicht so viel ausgleichen muss?

Soweit ich Byetta verstanden zu haben glaube, kann dieses in keiner Weise eine Erhöhung der Insulinproduktion der BSD erreichen. Verbessert wird das Antwortverhalten, wohl insbesondere, indem die Fähigkeit der Betazellen zur Vorspaltung des Proinsulins erheblich normalisiert wird.

Also mit Byetta hast Du den Effekt, dass das Insulin zu wesentlich höherem Grad als Insulin ausgeschüttet wird, anstelle dass es von den Betas noch als Proinsulin abgegeben wird.
Das hieße, dass Du die Wirkung des so oder so ausgeschütteten Insulins der BSD durch Byetta ggf. drastisch verbessern kannst.
Wieviel % Insulinwirkung das dann mehr ausmacht, kann ich jetzt auch nicht sagen. Aber es mag schon eine ganze Menge sein. Denn Proinsulin hat nur etwa 10 % der Wirkung von fertigem Insulin.

Aber Wunder hat Byetta wohl auch nicht im Programm, da müssen wir noch etwas drauf warten.
Je nach dem Gesamtzustand deiner Inselzellen, kann B. da auch nicht mehr Insulinwirkung rausquetschen, als die freiwillig hergeben.
Und wenn der Wirkungsgrad eh schon zu niedrig war, rauchen die die dann auch mit Byetta scheibchenweise weiter ab, wenn sie Dauerstress bekommen.
Eine größere Dosis Byetta sollte somit eher entlasten, denn schädigen. Sinkt die Insulinproduktion trotzdem deutlich weiter, ist Deine Zeit für Byetta wohl schon vorbei.

Dass die Betas weiter abrauchen liegt dann wohl nicht an Byetta, sondern eher an der fehlenden Insulintherapie. Unter solchem Aspekt könnte man sich nun die Kombitherapie von Byetta und Insulin als optimale Lösung denken?   :gruebeln:

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: September 12, 2008, 07:30 von Joa »
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Pia

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #2 am: September 12, 2008, 07:21 »
Dankesehr Joa,

so, wie sich die Werte entwickelten von 5 mcg auf 10 mcg sah es von außen für mich so aus, als (ich sag das mal so, wie ich das empfunden habe:´)
Die lila Echse schmeißt 5 mcg in die Runde und sagt der BSD provozierend: So, mach maa was. Frau Drüse pokert mit und schmeißt Insulin dazu.
Soweit so gut. Dann erhöht die lila Echse auf 10 und die BSD muss passen, weil sie gestresst ist.
Ich weiß, das klingt blöd, aber dieser Eindruck entstand. Ich hatte das Gefühl, dass Byetta die Insulinproduktion der BSD provoziert und bei 10 mcg auch eine Erhöhung provoziert, was wahrscheinlich eben völliger Unfug ist.

Joa, also meinst du, dass auch der Versuch oder die Idee der morgendlichen Gabe von 3 mg Sulfonharnstoff dann nixt mehr bringt?

Byetta und Insulin. Daran habe ich auch schon gedacht. Laienhaft logisch wäre für mich zumindest eine Basalversorgung. Wäre das einen Versuch wert?
Aber da wird sie sich nicht drauf einlassen. Was ist, wenn ich das Insulin selbst bezahle? Vor Byetta hatte ich Levemir, dass aber den Anschein machte, gar nix mehr zu tun, egal in welcher Dosis, die Werte bewegten sich Null.
Es gibt soviel Langzeitinsuline, gibt es denn auch "gutes und doofes Insulin"?
Du siehst, in meinem Kopp is Jahrmarkt und ich bin bissel angepieselt, weil ich am Mittwoch eben keinen Arzt sprechen konnte, weil keiner da war und nun bis nächste Woche warten muss. Man steht da und kann gar nix tun.

Offline Joa

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #3 am: September 12, 2008, 07:56 »
Dankesehr Joa,

Bütteschön!  :duck:  :zwinker:

Zitat
Joa, also meinst du, dass auch der Versuch oder die Idee der morgendlichen Gabe von 3 mg Sulfonharnstoff dann nixt mehr bringt?

Sulfonylharnstoffe (Sekretagoga) halte ich für pures Gift für die Beta-Zellen und für Dein Gefäßsystem. Das Zeug gehört in meinen Augen einzig und alleine auf die Sondermülldeponie.

1.) Sie  treiben müde Beta-Zellen zu noch mehr Leistung an. Somit der Verdacht, dass sie den Erschöpfungsprozess eher beschleunigen werden.
2.) Sie treiben blindwütig! D. h. es wird insbesondere die Ausschüttung des Proinsulinanteils überproportional erhöht.
3.) Proinsulin wird bezichtigt, in hohem Maß das Enstehen von Schäden der Blutgefäße zu fördern.

 :mauer: :moser:

Also wenn Du mich fragst, lass es bleiben.

Ach ja, wenn Du zum Thema C-Peptid bei Tante Googel anfragst findet sich z.B.

http://de.wikipedia.org/wiki/C-Peptid :

"Normalwerte in Abhängigkeit vom Labor

    * 1,1 – 5,0 µg/l
    * 30 – 60 Min nach Glukosebelastung: 4,0 – 8,0 µg/l"

Das hieße dann wohl, dass Deine 3,9 noch eine recht hohe Insulinproduktion spiegeln. Allerdings scheint es, als wenn Deine Insulinresistenzfaktoren, welcher Art auch immer, da auch recht hoch liegen. Was ja für Typ 2 typisch ist.

Schönen Tag noch und

Gruß
Joa
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Pia

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #4 am: September 12, 2008, 09:13 »
Moinmoin Joa,
naja, die 3,9 waren am 3.7. den aktuellen vorgestrigen Werte erfrag ich gleich mal.....Googel hatte ich schon gesehen, ab und zu informiert man sich ja auch mal etwas vor. Ich glaube, ich entspann mich mal und lehn mich bis Mittwoch zurück. Mal sehen, was Frau Doktor sagt...
5 min später...
Ich platze gleich...OBWOHL ich das am Tag vor dem Labor vorbesprochen hatte, ein Fax an die vertretende Ärztin geschickt hatte, haben die den C-Peptid Wert NICHT bestimmt, weil er nur 1 mal im Quartal von der KK bezahlt wird. Also wird Frau Doktor nächste Woche NICHT wissen, wie sich dieser Wert entwickelt hat.
Da hätte ich diese dusslige Untersuchung eben selbst bezahlt.

Ich will etwas beeinflussen und komme mir sooo ohnmächtig vor.
Wenn ich daran denke, vielleicht wieder Insulin spritzen zu müssen und das dann vielleicht wieder nicht wirkt oder ich wieder zunehme... und das bei einer Ärztin, die mir in Zeiten der Insulinresistenz ständig die Insulindosen erhöhte...dann war doch alles umsonst.. ich denke über einen Arztwechsel nach, abhängig von dem Ergebnis des Arztgesprächs am kommenden Mittwoch. Eine Therapie mit Byetta uns Basalinsulin könnte ich mir vorstellen.
Auch, wenn es nicht vorgesehen ist. Aber dazu wird es wohl nicht kommen. Kann ich denn auf eigene Verantwortung so eine Therapie begehren, das Insulin selbst zahlen?
Der Hit ist, dass die Sprechsstundenhilfe, die ja seit Mittwoch ohne jeglichen Arzt dort in der Praxis hantierte, meinte auf meine Frage, wieso die BZ-Werte bei dem Umstieg auf 10 mcg nicht -wie zu erwarte - sanken, sondern anstiegen. meinte:
Das ist eben nun mal so, bei manchen schlägt Byetta an, bei manchen nicht.
Auf meine Frage, ob man denn nicht an dem C-Peptid-Wert hätte etwas über die Restfunktion der BSD aussagen können, da der letzte Wert ja vom 3.7. ist, meinte sie, der C-Peptid-Wert würde sich in 4 Wochen nicht ändern. Komisch, aber auf die 2. HBA1C-Bewertung innerhalb von 6 Tagen (1 durch den Hausarzt wg. Durchfall.) wollten sie nicht verzichten. Das stand auch im Fax.
Ich weiß zwar nicht, nach welchem Kalender die gehen, denn vom 3.7. sind bei mir etwas, nur  etwas mehr als 4 Wochen..ich bin gespannt, was die Diadoc am Mittwoch dann mit mir bereden soll.
So, nun gehe ich an die frische Luft,  :sad4:eine Zigarette rauchen und eine Runde Flennen, denn ich bin stocksauer und traurig zugleich.
« Letzte Änderung: September 12, 2008, 10:07 von Pia »

Offline Joerg Moeller

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #5 am: September 12, 2008, 10:19 »
Soweit ich Byetta verstanden zu haben glaube, kann dieses in keiner Weise eine Erhöhung der Insulinproduktion der BSD erreichen.

Doch, kann es. Durch einen Anstieg der Betazellmasse.

Zitat
Verbessert wird das Antwortverhalten, wohl insbesondere, indem die Fähigkeit der Betazellen zur Vorspaltung des Proinsulins erheblich normalisiert wird.

Sind wir mal wieder beim Monokausalen? Das ist eine positive Begleiterscheinung, aber nicht das Wirkprinzip.

Zitat
Je nach dem Gesamtzustand deiner Inselzellen, kann B. da auch nicht mehr Insulinwirkung rausquetschen, als die freiwillig hergeben.

Nein, aber es kann die Betas zu mehr Freiwilligkeit bewegen.

Zitat
Und wenn der Wirkungsgrad eh schon zu niedrig war, rauchen die die dann auch mit Byetta scheibchenweise weiter ab, wenn sie Dauerstress bekommen.

Das ist Falsch! Die Betas werden durch Byetta entlastet.

Zitat
Sinkt die Insulinproduktion trotzdem deutlich weiter, ist Deine Zeit für Byetta wohl schon vorbei.

Ja.

Zitat
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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #6 am: September 12, 2008, 10:24 »
Ich habe mich grad dazu entschlossen, bis zum Mittwoch vor den Mahlzeiten Humalog zu spritzen, denn SO gehts nicht. Ich laufe den ganzen Tag mit Werten zwischen 10,2 und 13 herum. Der niedrigste Wert ist am späten Nachmittag 8.
Ich habe nur keine Ahnung, welchen Spritzfaktor ich jetzt nach der Zeit nehmen soll.


Ich bin froh, dass ich Euch habe...

Offline Joerg Moeller

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #7 am: September 12, 2008, 10:27 »
Die lila Echse schmeißt 5 mcg in die Runde und sagt der BSD provozierend: So, mach maa was. Frau Drüse pokert mit und schmeißt Insulin dazu.
Soweit so gut. Dann erhöht die lila Echse auf 10 und die BSD muss passen, weil sie gestresst ist.

Richtig, aber das hat nix mit Byetta zu tun. Byetta ist nicht insulinotrop, d.h. es forciert keine Insulinsekretion. Wäre dem so, dann wären Hypos eine häufige Nebenwirkung (wie z.B. bei Insulin, Sulfonylharnstoffen usw.).

Wenn du im Freien campierst und friest wenn es Winter wird, dann wird dir nicht kälter weil du ein zweites T-Shirt anziehst, sondern weil es Winter wird.

Zitat
Was ist, wenn ich das Insulin selbst bezahle?

Dann brauchst du immer noch einen Arzt, der es dir verschreibt.

Zitat
Es gibt soviel Langzeitinsuline, gibt es denn auch "gutes und doofes Insulin"?

Das trifft auf alle Insuline zu. Sie sind gut weil sie wirken und doof, weil sie nicht entscheiden können wann sie wirken sollen und wann nicht.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #8 am: September 12, 2008, 10:29 »
Ich habe nur keine Ahnung, welchen Spritzfaktor ich jetzt nach der Zeit nehmen soll.

Ruf deine Ärztin an und frag sie!
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Re: Noch mal bissel C-Peptid
« Antwort #9 am: September 12, 2008, 10:34 »
Das würde ich ja tun, aber seit Mittwoch ist keine der beiden Diabetologinnen im Dienst, meine im Urlaub, die 2. seit Mittwoch krank, dort regieren seit Mittwoch nur die Thekenschwestern und Laborantinnen. Einen vertrertungsarzt gibt es nicht für die 3 Tage, Unglaublich, aber wahr. Und das in der größten Praxisklinik im Zentrum Leipzigs. Ich werde vorsichtig beginnen und notfalls nachkorrigieren. Einer Vertretung irgendwo im Umland zum Freitag etwas zu erklären, wir schwierig ohne Unterlagen und teuer dazu. Und die meisten Ärzte haben Freitag Nachmittag eh zu.