hab dich doch knapp verpasst. eine Geschichte extra für Dich.
Schneeflöckchen
von Müller, Cindy
Geschichte aus der Sicht eines Hundes
Heute sind so weiße Fussel vom Himmel gefallen. Es lag schon ganz viel davon auf den Boden. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wo denn auch, bin ja gerade erst drei Monate alt. Ich war wie weggetreten und wollte nur noch stürmen, stürmen, stürmen, auch wenn ich kaum noch Luft bekam, weil ich mir mit dem Halsband den Hals abschnürte. In der ganzen Hektik und Freude konnte ich auch gar keine Kommandos hören. Langsam beruhigte ich mich wieder und schnappte dann erst mal tief nach Luft und heckte dabei schon wieder etwas neues aus. Ich wusste dass meine Mama gerade erst aufgestanden ist und mit den Gedanken noch in ihrem Bett liegt, aber ich kann nichts dagegen tun, es muss einfach sein. Einen Versuch war es auf jeden fall wert. Also lief ich soweit es die Leine zu lies vor, legte mich in Angriffsstellung und rannte los. Kurz vor meiner Mama bremste ich und schob ihr einen kleinen Berg von diesem weißen Zeug auf die Schuhe. So nun aber schnell weg. Bevor ich diesen Gedanken zu Ende bringen konnte, wurde ich von hinten mit einem großen weißen Fussel getroffen, der genau auf meinen Kopf auseinander fiel. Mist, getroffen. Okay, ganz ruhig, erstmal schütteln und dann zu meinem Bäumchen, wo ich schnell meine Geschäfte erledigte um gleich wieder mit dem weißen Zeug zu spielen. Es machte soviel Spaß mit den Pfoten darin einzutauchen um dann beim bremsen kleine Berge vor mir her zu schieben. Dann rollte ich mich darin hin und her und schüttelte es wieder ab. Das macht alles so großen Spaß, dass ich nicht im Traum daran dachte, meiner Mama nach Hause zu folgen. Natürlich ist mir kalt und ich kann mir auch das zittern nicht mehr verkneifen. Genauer gesagt, kann ich gar nicht so schnell zittern wie ich frier. Leider hat das auch meine Mama gemerkt, also muss ich mir ganz schnell etwas einfallen lassen um länger draußen bleiben zu können. Okay Plan A. Ich werde mich einfach hinsetzten und keinen Schritt weiter gehen, mal sehen, was sie versucht dagegen zu tun. Oh, oh, sie kommt auf mich zu. Plan A ist gescheitert, sie hat mich auf den Arm genommen um mich nach Hause zu tragen. Dann gehe ich zu Plan B über, strampeln und zappeln was das Zeug hält. Bringt auch nichts, ich bin einfach zu klein. Na gut, ich gebe es ja zu, meine Mama hat recht. Wir gehen ja später noch mal raus und dann kann ich ja auch wieder mit ihr toben. Also lies ich mich von meiner Mama nach Hause in die warme Wohnung tragen. Nach ungefähr sechs Stunden machte ich mich dann wieder bemerkbar. Ich hatte extra viel getrunken um wieder raus zu kommen, was mir auch gelungen ist. Hätte ich das allerdings vorher gewusst, das da nur noch matsch da liegt, hätte ich nicht mein ganzes Wassernapf leer getrunken. Leider war nichts mehr von dem weißen Zeug da. Ich war wirklich traurig. Also trottete ich zu meinem Bäumchen. Das heißt, ich habe es versucht. Denn aus irgendeinem Grund war der Boden rutschig. Natürlich habe ich mir nichts anmerken lassen, denn obwohl meine Mama nur zwei Beine hat, rutschte sie nicht. Völlig in Gedanken und schon wieder im Körbchen passierte es. Ein Bein nach links, das andere nach rechts und ich landete mit der Nase im Dreck. So lustig wie mein Frauchen fand ich es nicht, denn ich hab mich ganz schön erschrocken. Lieb wie meine Mama ist, hat sie mich zu meinem Bäumchen getragen und nachdem ich alles erledigt hatte auch wieder nach Hause. Also wirklich, das Wetter hier auf der Welt ist wirklich tückisch und sehr, sehr wechselhaft. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, das alle Menschen einen Knopf haben, an dem jeder sein Wetter einstellen kann wie er es möchte. Was dabei rauskommt habe ich am heutigen Tag gesehen und sicher auch daraus gelernt, man muss immer vorsichtig sein und einen Fuß vor den anderen setzten. Dann kann einem auch nichts passieren.
tschüss Gela
vreni, die jetzt endlich die Hütte putzen muss, sonst kehrt der Besuch wieder um