Autor Thema: wie war es nach der Diagnostik bei euch?  (Gelesen 5564 mal)

Offline klausing

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #10 am: August 08, 2008, 10:14 »
Ich hab mein Essverhalten nie umgestellt. Da ich bei 1,83m 78-80 kg wiege war es auch vom Gewicht her nie eine Frage. Bei mir gibt es eine gute Beraterin die mir gesagt hat "Sie können alles essen wie bisher, sie brauchen nur Insulin dazu!" Das hat mir am Anfang auch sehr  geholfen.
Das einzige was beim essen hinzu gekommen ist, ist das essen von SportBE beim Ausdauersport. Das hab ich vorher nicht gemacht.

Auf Süßes verzichten, geht gar nicht. Bei mir gibt es nach wie vor mein Marmeladenbrötchen zum Frühstück und wenn ich Apetit auf Schoki habe dann eben auch die.
Lediglich ißt man automatisch bewußter weil man die Verpackungen eher liest und so automatisch zu gesünderen Sachen greift.
Da ich spritze war auch die Wirkung sofort da.

Dass ich mit dieser Einstellung nicht all zu falsch liege, zeigt mein HBA1C der von Anfang an im 5er Bereich liegt.

Das einzige was sich seit der Feststellung meines DM geändert hat, ist dass ich heute wesentlich mehr Sport als vorher treibe.

Offline Poisongirl

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #11 am: August 08, 2008, 14:38 »
Für mich war die erste Zeit sehr schlimm. Ich war mitten in der Pubertät und leider wurde ich im Krankenhaus nicht sehr gut aufgeklärt. Ich lag eine Woche nur im Bett und man hat mir noch nicht mal mehr gesagt oder geschweige denn erklärt warum ich da überhaupt liege. Man setzte mir Spritzen und man sagte mir nur, du darfst kein süßes mehr, du darfst keine cola mehr, nur noch Wasser du darfst dies net das net und jenes net. Das war schon ein herber Schlag für mich. Da dachte ich nur: so dein Leben is vorbei, verabschiede dich!!!
Erst als ich drei Monate später in das Her-Diabeteszentrum Bad Oeynhausen kam, bekam ich eine richtige Diabetesschulung und ich lernte auch andere kinder mit Diabetes kennen. Dort klärte man mich richtig auf und ich lernte Cola light und Punika kennen =)

Heute habe ich die Insulin Pumpe und mir geht es richtig gut damit. Ich kann die Pumpe nach meinem Essenverhalten stellen und nicht umgekehrt, ich fühle mich ein stückchen freier und net mehr so wirklich "anders"

Offline Teresa

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #12 am: August 08, 2008, 16:20 »
Hallo Jörg,
mein Doc ist mit dem Wehrt nicht zufrieden, ich weiß doch nicht wie der sein muß. Mich klärt doch keiner auf.
Muß aber keine Diät machen, beim BMI von 23.
Mir wurde auch mal was von einer Schulung erzählt, das wars aber schon & das es Diabetologen gibt, hab ich hier erst gelesen.

LG
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Offline Joa

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #13 am: August 08, 2008, 17:18 »
... Muß aber keine Diät machen, beim BMI von 23 ...
Was macht die Ärzte eigentlich so sicher, dass es sich bei Dir um einen DM 2 handelt?

Gruß
Joa
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Offline Teresa

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #14 am: August 09, 2008, 10:31 »
Hallo Joa,
weil ich es angeblich von meiner Mom geerbt hab.

LG
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Offline Joerg Moeller

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #15 am: August 09, 2008, 11:52 »
...das es Diabetologen gibt, hab ich hier erst gelesen.

Ich empfehle dir mal einen solchen aufzusuchen. Dort wirst du erstens eine Schulung bekommen und zweitens mal kann der checken, welcher DM-Typ wirklich bei dir vorliegt. Wie ist es denn festgestellt worden? Mit welchen Beschwerden bist du damit zum Arzt gegangen?
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Offline Teresa

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #16 am: August 11, 2008, 07:36 »
Kam in eine neue Arztpraxis & die checken Routinemäßig ihre Erstpatienten & da wurde ich auffällig.
Ein paar Tage später wurde der Zuckertest gemacht, nach 2 Stunden war der Zuckerwert noch fast genauso hoch, wie nach einer & dann mußte ich den 24 Std. Urin sammeln.
Leide seit Jahren an Hypertonie & wollte eigentlich nur neue Medis.

LG
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Offline Lotte

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #17 am: August 11, 2008, 16:34 »
am Anfang war es schon schlimm. Wie die Diagnose gestellt wurde eigentlich bei einer Routineuntersuchung,bekam ich
nur einen Diätplan in die hand gedrückt und sollte da nun mit leben. beim nächsten besuch fragte ich den Arzt,ob ich die Diät vor oder nach dem essen einnehmen soll. ich bekam keinerlei Information oder Zusammenhänge wo man besonders darauf achten muß. Da verliefen einige Jahre bis es dann mit Tabletten und Diät nicht mehr ging und ich in eine Diabetesklinik kam ,wo mir dann die Augen geöffnet wurden durch die gute Schulung und Einstellung dann auf Insulin.
Leider vergingen viele Jahre durch Unwissentheit und habe dadurch heute in den Füßen Polyneuropathie ,allerdings und zum Glück keine Schmerzen nur völlig taub und gefühllos dadurch habe ich heute Gleichgewichtsstörungen beim gehen.
Ich muß immer sehr aufpassen,daß ich nicht hinfalle.Heute sieht die behandlung und Aufklärung zum Glück anders aus .
Wenn man etwas mitarbeitet kann man den Zucker gut im Griff haben.
Ich kann nur jedem raten sich sofort nach Diagnose das zu akzeptieren und zu informieren. Je länger kann man beschwerde frei leben. Es nützt nichts man muß sich frühzeitig mit der Krankheit auseinandersetzen.
Mit Süßem habe keine Probleme . Ich esse ab und an ein richtiges Stück Schokolade ohne das ich Probleme mit dem
Zzucker habe . Im übrigen ist es heute schon erlaubt 50gr Haushaltszucker in Marmelade oder sonstigen Speisen schon essen. Aus dem Grund kaufe ich auch keine Diätprodukte mehr. Ich esse so wenig morgens und abends nur ein Scheibe
Brot und nehme dann richtige Marmelade. Aber das muß jeder selber ausprobieren.
Lb.Gr
Lotte.






Offline Joa

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #18 am: August 11, 2008, 17:36 »
Tach Teresa,

weil ich es angeblich von meiner Mom geerbt hab.

ja Typ 2 ist recht hochgradig vererblich. Und es könnte schon einer sein, denn es gibt auch die Beschreibung vom schlanken Typ 2.
Allerdings ist bei Deinem BMI grundsätzlich differenzialdiagnostisch auch an andere Diabetesvarianten zu denken, Typ 3-MODY oder Typ 1-LADA zum Beispiel.
Insbesondere MODY ist auch stark genetisch bedingt und wird recht gerne fehldiagnostiziert.

Glimepirid (gehört zu den Sekretagoga aus der Klasse der Sulfonylharnstoffe) halte ich übrigens für ein Medikament, das sehr bedenklich zu sehen ist. Grundsätzlich wegen seiner Wirkungsweise. Es regt die Betas zur noch möglichst hohen Insulinausschüttung an, sorgt aber dafür, dass grade der Anteil des kaum insulinwirksamen Proinsulins ansteigt.
Sulfonylharnstoffe machen zwar erst mal einen therapeutischen Effekt bei Typ 2, von der Langzeitwirkung her sind sie dann m. E. aber recht kontraindiziert.
U. a. ist Proinsulin als deutlicher Verursacher/Verstärker für Gefäßschäden bekannt, eine Erhöhung des Proinsulinanteils sollte daher, erst recht beim Hypertoniker, vermieden werden. Es gibt auch für Typ 2er heutzutage sinnvollere Therapeutika am Markt.

Also denn mal, ab zum Dia-Doc.  :zwinker:

Gruß
Joa
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Offline Teresa

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Re: wie war es nach der Diagnostik bei euch?
« Antwort #19 am: August 11, 2008, 19:54 »
Danke für Eure informativen Antworten. Hab auch mal nach einem Diabetologen schon ausschau gehalten, brauch nur noch den Überweisungsschein.
Joa, mit dem Glimepirid hast du Recht, hab mal den Beipackzettel gelesen, soll auch garnicht so gut zu meinen Bluthochdrucktabletten passen.

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