Autor Thema: Teupe  (Gelesen 81655 mal)

Offline LordBritish

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Re: Teupe
« Antwort #260 am: Juni 06, 2009, 22:11 »

hier sind ja einige Leute die bei Teupe schon waren.
...

Meine Fragen wären (erstmal):

- Was macht Teupe so besonders, schließlich kann der ja auch nur mit Wasser kochen - oder :kratz:


nachdem nun Althausen für Dich schon ein paar Tage zurück liegt, fände ich es ganz interessant zu hören/lesen, wie Deine eigene Antwort auf die Eingangsfrage des Themas aussehen könnte.  :zwinker:

Kurz und knapp, die Regelwerke passen besser und häufiger als die Dinge die einen somst beigebracht werden.

Es ist ein anderes Konzept, auf das man sich erstmal einlassen muß, aber wenn man das macht läuft es besser.

Sicherlich sind die 2,5 Wochen schon viel, aber ich würde sagen es sind 2,5 Wochen die sich wirklich lohnen.
Das schöne war das es von der Gruppe sehr gut gepasst hat und das hat vieles erleichtert.


Viele Grüße

Markus

Offline Trüffel

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Re: Teupe
« Antwort #261 am: Juni 07, 2009, 07:05 »
So, ich gebe hier auch einfach mal meinen persönlichen Senf dazu.  ;)

Es ist in der Tat so, daß einem gewisse "Ausreden" einfach weggenommen werden. Man bekommt sehr viele neue Erklärungen für den Verlauf des Blutzuckers und es ist nun nicht immer einfach, da die richtige herauszufinden.

Auch ist es für mich nach wie vor ein Problem, den körperlich schweren Beruf gepaart mit wechselnden Aufstehzeiten
auf den Diabetes abzustimmen.  :schwirr:

Daß ich es wöchentlich mit einer Rezeptor up- und down-Regulation zu tun hatte, war mir seit längerem v.a. durch Joas unzähligen Beiträge in diversen Foren und der Seite von Chrostek bekannt. Die grundlegenden Dinge waren mir also vertraut.
Aber um ehrlich zu sein, den richtigen Durchblick, um alles miteinander zu verbinden, den hatte ich nicht, da bin ich autodidaktisch einfach zu schlecht.  :-\

Jedoch habe ich einige grundlegende Sachen gelernt, die mir sehr vieles erklärbar machen. Für mich z.B. wichtig, für andere überhaupt nicht ist die posthypoglykämische Insulinresisten, auch Gegenregulation genannt, die die pp-Werte hoch ansteigen läßt und einige Stunden dauert.
Die Wichtigkeit der Tagesgesamtdosis an Insulin (TGD) hatte bereits Wolfgang Delekat in seinem letzten Buch erwähnt. Aber ich hatte es nicht als besonders wichtig aufgefasst.
Jetzt weiß ich, wie recht er damals hatte und ich sehe das
als wichtiges Beurteilungskriterium neben den BZ-Kurvenverläufen.  :ja:

Viele Fragen kommen natürlich erst in Nachhinein...  ::)

Das Feintuning beginnt jetzt in der freien Wildbahn und das wird auch noch seeeehr lange dauern. Aber ich habe jemanden zur Hand, der mir 1-2mal wöchentlich zur Hand langt. Das ist für mich einfach notwendig.
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline SabineS

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Re: Teupe
« Antwort #262 am: Juni 07, 2009, 11:37 »
Zitat
Das Feintuning beginnt jetzt in der freien Wildbahn und das wird auch noch seeeehr lange dauern.

Hallo Trüffel,

diese Phase kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. Ich bitte Dich, in dieser Situation unbedingt durchzuhalten und nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Es lohnt sich !

Viele Grüße
Sabine

Offline SabineS

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Re: Teupe
« Antwort #263 am: Juni 07, 2009, 12:41 »
da fällt mir grad noch was ein:

Ich hab in der Einstellungsphase die up- und down-Regulation ausgeschaltet, indem ich peinlich genau drauf geachtet habe, jeden Tag die gleiche Insulinmenge zu geben. Meiner Ansicht nach war dies bei mir der Schlüssel zum Erfolg. Ich hab immer den Eindruck, als wären bei mir die Rezeptoren ziemlich hyperaktiv  ;), aber mit gleichen Insulinmengen konnte oder kann ich sie in Schach halten.

Offline Darsina

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Re: Teupe
« Antwort #264 am: Juni 07, 2009, 13:01 »
Hallo Sabine,

da fällt mir grad noch was ein:

Ich hab in der Einstellungsphase die up- und down-Regulation ausgeschaltet, indem ich peinlich genau drauf geachtet habe, jeden Tag die gleiche Insulinmenge zu geben. Meiner Ansicht nach war dies bei mir der Schlüssel zum Erfolg. Ich hab immer den Eindruck, als wären bei mir die Rezeptoren ziemlich hyperaktiv  ;), aber mit gleichen Insulinmengen konnte oder kann ich sie in Schach halten.

Hast Du hierfür je nach Zyklusphase zwischen Basal- udn Bolusinsulin verschoben? Oder merkst Du da kaum einen Einfluss?

Wenn ich mal von mir ausgehe, wo sich innerhalb des Zyklus der Basalinsulinbedarf um rund 40% ändert, müsste ich, wenn ich die Gesamtinsulinmenge konstant halten möchte, zu Zyklusbeginn futtern wie verrückt und gegen Ende hin auf Nulldiät umschwenken.

@all:
Wie schafft es Teupe, innerhalb von nur 18 Tagen bei Frauen eine korrekte Basalrate hinzubekommen? Einmal korrekt hinstellen und dann auf andere Zyklusphasen hinauf bzw. hinunter extrapolieren?

lg
Darsina

Offline Trüffel

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Re: Teupe
« Antwort #265 am: Juni 07, 2009, 15:37 »
@all:
Wie schafft es Teupe, innerhalb von nur 18 Tagen bei Frauen eine korrekte Basalrate hinzubekommen? Einmal korrekt hinstellen und dann auf andere Zyklusphasen hinauf bzw. hinunter extrapolieren?

Hallo Darsina,
vielleicht hilft Dir diese Seite weiter.  :zwinker:

Es ist nicht sein Ziel, während der paar Tage in Althausen eine perfekte BR zu basteln. Nein, es braucht bei den meisten doch etwas länger und überstürzen tut er nichts, da hat er sehr viel Ruhe und Geduld.

Wer mit einer relativ guten BR dort ankam, hatte am Ende vielleicht eine passende.
Bei den meisten Frischankömmlingen wurden die Hügel und Berge der BR erstmal rigoros geglättet (bis auf einen meist sehr kleinen morgendlichen Dawn-Hügel) und das ein oder andere Problem gesellt sich ja auch immer noch dazu... (up- und down-Regulationen, Katheterprobleme, Zyklus). :ja:

Von diesen Ruhefaktoren ausgehend werden dann die "normalen", alltagstauglichen Faktoren berechnet. Da diese wegen der körperlichen Aktivität im Alltag garantiert kleiner sind, hängt es letztendlich davon ab, wie sich die BE-Zahl ändert. Gegebenenfalls muß dann auch die BR noch verändert werden.

Es werden dann ein paar Zyklen abgewartet um zu sehen, wie sich dieser verhält. Bei den meisten Frauen seien nur die paar Tage vor Zyklusbeginn problematisch, es gäbe aber auch Fälle, in denen sich die Hormonschwankungen länger bemerkbar machen und da gelte es, ein individuelles Konzept herauszuarbeiten.

Ich hoffe Deine Frage damit genügend beantwortet zu haben.
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Offline SabineS

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Re: Teupe
« Antwort #266 am: Juni 07, 2009, 15:50 »
Hallo darsina,

Zitat
Hast Du hierfür je nach Zyklusphase zwischen Basal- udn Bolusinsulin verschoben? Oder merkst Du da kaum einen Einfluss?

Hmm.... Ich habe 2-3 Tage vor dem 1. Menstruationstag erhöhte Werte, vor allem in den Abendstunden. Diese korrigiere ich im Nachhinein mit meinen normalen Korrekturfaktoren. Da fallen für mich dann mal 1-2 BE flach, aber ich muss deshalb nicht hungern ;D. Meine Basalrate und die Bolusfaktoren ändere ich nicht. Am 1. und evtl. noch am 2. Menstruationstag bin ich stark insulinempfindlich, aber auch hier ändere ich keine Faktoren, sondern esse/trinke bei niedrigen Werten einfach 1 BE mehr. 

Zitat
Wenn ich mal von mir ausgehe, wo sich innerhalb des Zyklus der Basalinsulinbedarf um rund 40% ändert, müsste ich, wenn ich die Gesamtinsulinmenge konstant halten möchte, zu Zyklusbeginn futtern wie verrückt und gegen Ende hin auf Nulldiät umschwenken.

40% ist natürlich heftig, habe ich bisher auch noch nie gehört. Bist Du Dir sicher, dass hier nicht auch noch andere Faktoren miteinfließen? Wie gut bist Du denn allgemein so eingestellt?

Zitat
Wie schafft es Teupe, innerhalb von nur 18 Tagen bei Frauen eine korrekte Basalrate hinzubekommen? Einmal korrekt hinstellen und dann auf andere Zyklusphasen hinauf bzw. hinunter extrapolieren?

Um mit dem Zyklus gut umgehen zu können, muss man natürlich über Monate aufzeichnen und beobachten. In 18 Tagen kann man das natürlich nicht schaffen.

Viele Grüße
Sabine 

Offline Llarian

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Re: Teupe
« Antwort #267 am: Juni 07, 2009, 15:54 »
Um mit dem Zyklus gut umgehen zu können, muss man natürlich über Monate aufzeichnen und beobachten. In 18 Tagen kann man das natürlich nicht schaffen.

Man kann allerdings auch vorher schon verwertbare Aufzeichnungen machen, die dann mit den aktuellen Werten zu Rate gezogen werden.

Grüße
Anja

Offline Darsina

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Re: Teupe
« Antwort #268 am: Juni 07, 2009, 16:11 »
Zitat
Wenn ich mal von mir ausgehe, wo sich innerhalb des Zyklus der Basalinsulinbedarf um rund 40% ändert, müsste ich, wenn ich die Gesamtinsulinmenge konstant halten möchte, zu Zyklusbeginn futtern wie verrückt und gegen Ende hin auf Nulldiät umschwenken.

40% ist natürlich heftig, habe ich bisher auch noch nie gehört. Bist Du Dir sicher, dass hier nicht auch noch andere Faktoren miteinfließen? Wie gut bist Du denn allgemein so eingestellt?

Generell kann ich sagen, dass ich mich rund 90% der Zeit zwischen 90 und 120 bewege. Die postprandialen Spitzen habe ich jetzt mit 10 min DEA, wenn ich über 100 liege, halbwegs gut im Griff, schieße kaum mal über 140 raus. HbA1c-mäßig hatte ich Ende Februar 7,7 (ich weiß...  :rotwerd:), Anfang Mai lag der Wert bei 6,5. Die nächste Bestimmung ist Ende Juni.

Zu Zyklusbeginn brauche ich die ersten paar Tage 90 bis 95% BR, um nicht permanent zu unterzuckern. Dann liege ich etwa 10 Tage bei 100%. Wenn ich dann merke, dass sich meine Werte ständig (= über einen Tag lang) bei 140/150 einpendeln und sich eine Insulinresistenz zu entwickeln beginnt, gehe ich auf 120% und bin wieder bei stabilen Werten. Die letzten paar Tage vor Zyklusende (wieder an einer trägen Reaktion des BZ erkennbar) steigere ich um weitere 10 bis 15% und bin wieder verlässlich im Normbereich. Die KH- und Fett/Eiweiß-Faktoren habe ich bisher unverändert während des gesamten Zyklus beibehalten, da ich keine erkennbare Verschlechterung der pp-Werte über die Zyklusdauer feststellen konnte.

Ich werde das jetzt mal ein paar Zyklen lang beobachten, um andere Einflussfaktoren auszuschließen. Möglicherweise spielt es auch eine Rolle, ob man hormonell verhütet (tue ich derzeit nicht). Bin schon gespannt auf's Ergebnis. Irgendwie finde ich das ganze Projekt auch amüsant, da ich in meiner beruflichen Praxis als Naturwissenschafter täglich etwas ganz anderes optimiere. Ich werde mir jetzt auf jeden Fall mal die empfohlene Lektüre zu Gemüte führen.

lg
Darsina

Offline Llarian

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Re: Teupe
« Antwort #269 am: Juni 07, 2009, 18:33 »
Möglicherweise spielt es auch eine Rolle, ob man hormonell verhütet
Mit Pille sind die hormonellen Schwankungen geringer. Bei geringeren hormonellen Schwankungen sind die Unterschiede zwischen Oestrogen- und Progesteronphase geringer, also fallen auch die Schwankungen im BZ geringer aus.

Grüße
Anja