Autor Thema: Teupe  (Gelesen 80255 mal)

Offline Trüffel

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Re: Teupe
« Antwort #220 am: April 21, 2009, 20:07 »
So, Peter ist abgesprungen. Ist ihm zuviel Stress, weil er auch in der Arbeit bis über beide Ohren im Stress steckt.

Die Kasse würde einen stationären Aufenthalt zahlen, eine ambulante Schulung bei Teupe nicht. Das hat der MDK klipp und klar entschieden.

Und was ambulantes gäbe es ja auch woanders... :kotz:
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Llarian

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Re: Teupe
« Antwort #221 am: April 21, 2009, 20:17 »
Scheiße.

Sorry, aber etwas anderes paßt da einfach nicht.
Peter, wenn Du den Nerv hast und der stress es zuläßt, würde ich Widerspruch einlegen gegen diese Entscheidung.
Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, den Aufenthalt aus eigener Tasche zu bezahlen. Habe ich zwar nicht machen müssen, aber ich kenne jemanden, der es aus denselben Gründen getan hat. Wenn Du nähere Informationen magst, schreib mir einfach eine PN.

Grüße
Anja

Offline Joa

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Re: Teupe
« Antwort #222 am: April 21, 2009, 21:12 »
Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, den Aufenthalt aus eigener Tasche zu bezahlen. Habe ich zwar nicht machen müssen, aber ich kenne jemanden, der es aus denselben Gründen getan hat. Wenn Du nähere Informationen magst, schreib mir einfach eine PN.

Wie schon weiter oben gesagt/geschrieben (glaub ich jedenfalls), die Kosten für den Aufenthalt, also Unterkunft und Verpflegung, muss man wohl ggf. selber zu tragen bereit sein, wenn die KV sich drauf zurückzieht nur eine ambulante Schulung in Wohnnähe zu leisten. Eine solche werden sie einem schon unter die Nase zu halten wissen.

Ob die nun auch Mittel und Wege finden, die Kosten der  Schulung selber wegen Nichtanerkennung abzulehnen, weiß ich allerdings nicht.
Glaub ich jedoch eher nicht. Ob sie vor dem Sozialgericht durchkommen würden ist dann noch die weitere Frage.

Urteile zu der Frage Althausen wird es wohl bisher nicht geben. Sonst würde wohl auch Teupe darauf hinweisen, zumindest wenn die Erfolg hatten.

Gruß
Joa

Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline SabineS

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Re: Teupe
« Antwort #223 am: April 21, 2009, 22:27 »
Zitat
Ob die nun auch Mittel und Wege finden, die Kosten der  Schulung selber wegen Nichtanerkennung abzulehnen, weiß ich allerdings nicht.

Bitte berichtigt mich, wenns jemand besser weiss, aber ich bin mir relativ sicher, dass Dr. Teupe und auch andere niedergelassene Diabetologen für Schulungen nichts abrechnen dürfen.  Zumindest nicht derzeit. Die Kosten für Althausen setzen sich doch nur aus Verpflegung/Unterbringung (um die 1.250 EUR) und die peinlichen Kröten für die ärztliche Leistung (die Dr. Teupe aber jederzeit über die Karte abrechnen kann, so wie jeder andere Diabetologe auch)  zusammen.

Offline Joa

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Re: Teupe
« Antwort #224 am: April 21, 2009, 23:28 »
Das Problem wird wohl sein, dass durch den blanken Wahnsinn des Abrechnungssystems im Gesundheitswesen kaum noch jemand nur im Ansatz den Durchblick haben wird.  :mauer:

Grundsätzlich sind ambulante Gruppenschulungen wohl schon noch Positionen der Vereinbarungen zwischen diversen Kassenärztlichen Vereinigungen und ihren örtlichen GKVen.

Auch wenn die Honorierung nicht ausufernd ist, lassen sich im Netz Beispiele von z.B. 25,- Euro je Doppelstunde und Teilnehmer finden. Aber auch Begrenzungen auf z.B. 16 Termine dabei.

Für Althausen gibt (gab?) es Vereinbarungen mit gesetzlichen Kassen der Region, die das als Gesamtpaket zu übernehmen bereit waren, analog gesetzt einer stationäre Maßnahme. Was da als gesamter Kostensatz rauskommt/-kam habe allerdings nicht im Blick.

Ob sich die jeweilige Kasse des einzelnen Interessenten nun diesen Vereinbarungen anschließt, oder es bleiben lässt und mauert, entscheidet irgendwer dort wohl dann im Einzelfall. Und eine beliebte Reaktion in absurden Verwaltungssystemen ist es halt zu mauern. Und man kommt nur mit sehr hohem Krafteinsatz und letztlich zweifelhafter Erfolgsaussicht dagegen an.

Letztendlich wird dieses System auf eine zunehmende Amerikanisierung hinauslaufen. Entweder frau/man entscheidet sich als Diabetiker (der es sich noch leisten kann) das Kostenrisiko selbst zu tragen, weil man es für sich selber als wichtig einstuft, oder man/frau lässt es bleiben und versucht halt weiterhin ohne Althausen und Teupeschulung den eigenen  Diabetes zu managen.

Da ist es aber auch recht spannend mal zu sichten, mit welcher Konsumentenhaltung hierzulande vielfach an den Umgang mit dem eigenen Gesundheitsrisiko Diabetes (und anderen Risiken) umgegangen wird.

Da herrscht schon manchmal so ein Motto nach der Art: Wenn mir die Kasse nicht dieses oder jenes finanziert, dann müssen die halt in 15 oder xx Jahren für Dialyse/Transplantation/Amputation/Blindenhund ... blechen.  :zunge2:

Aber das ist wohl auch ziemlich menschlich so.  :balla:
Ob es mögliche Konsequenzen dann auch sind? :-\

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

hws

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Re: Teupe
« Antwort #225 am: April 22, 2009, 03:20 »
Es sind immer die, die aus Ihrer eigenen Einkomenssituation sagen:
Zitat
muss man wohl ggf. selber zu tragen bereit sein
--und die anderen?

HWS


Ich empfinde das als Arroganz

Offline Llarian

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Re: Teupe
« Antwort #226 am: April 22, 2009, 07:04 »
Es sind immer die, die aus Ihrer eigenen Einkomenssituation sagen:
Zitat
muss man wohl ggf. selber zu tragen bereit sein
--und die anderen?
Sind halt verzichtbar. Guck Dir unser Gesundheitssystem an. Eine ständig zunehmende Zahl von Leistungen, egal, ob beim Zahnarzt, beim Augenarzt, bei der Krebsvorsorge o.ä. muß privat aus eigener Tasche bezahlt werden. Wer das Geld dafür nicht aus der hohlen Backe schiebt, hat halt Pech gehabt.... und bekommt eben Krebs, eine Netzhautablösung, Grünen Star, ein Makularödem oder was auch immer es gerade ist. Und belastet mit den Kosten für die Behandlungen dieser vermeidbaren Komplikationen das öffentliche Gesundheitssystem deutlich (!) mehr, als wenn man ihm das Geld für die adäquate Vorsorge gegeben hätte.
Und diese Schere in der Gesellschaft und der Qualität der medizinsichen Versorgung der Gesellschafft klappt immer weiter. Gesundheit ist schon jetzt ein Luxus und wird es noch deutlich mehr werden. Wer es sich nicht leisten kann, ist die Gesundheit halt nicht wert.


Offline Joa

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Re: Teupe
« Antwort #227 am: April 22, 2009, 08:47 »
Es sind immer die, die aus Ihrer eigenen Einkomenssituation sagen:
Zitat
muss man wohl ggf. selber zu tragen bereit sein
--und die anderen?
Sind halt verzichtbar ...

Wenn man der Entwicklung in's Auge schaut, wird man wohl mit Schrecken zu diesem Schluss kommen können/müssen?  :kotz:

Aber das ist wohl eher ein eigenes Globalthema und sollte jetzt vielleicht nicht anhand der Althausenfrage ausdiskutiert werden?

Gruß
Joa
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Offline Llarian

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Re: Teupe
« Antwort #228 am: April 22, 2009, 19:07 »
Aber das ist wohl eher ein eigenes Globalthema und sollte jetzt vielleicht nicht anhand der Althausenfrage ausdiskutiert werden?
Zu diskutieren ist da auch nicht mehr viel. Das Thema geht nur weiter... wen jemand aufgrund dieser Politik irgendwann vermeidbare Erkrankungen bekommt und u.U. arbeitsunfähig wird, fehlen unserer Wirtschaft wiederum mehr Einkünfte durch die sonst von ihm gezahlten Steuern und er verursacht weitere Kosten durch GruSi oder ALG2. Falls es, bei Krebgs, bei Arbeitsunfähigkeit bleibt. Es gibt sicher geeignetere Stellen darüber zu reden, aber man sieht hier mal wieder par excellence, wie sich das ganze theoretische Brimborium praktisch auswirkt. Peter kommt nicht nach Althausen und sein DM kann den Bach runtergehen. Denn einen Punkt sollte man auch nicht vergessen: Im allgemeinen wollen nur die nach Althausen, bei denen die 08/15-Diabetologie versagt hat. Aber der MDK hat seine Statistik erfüllt.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Teupe
« Antwort #229 am: April 23, 2009, 14:16 »
Im allgemeinen wollen nur die nach Althausen, bei denen die 08/15-Diabetologie versagt hat.

Ich erhöhe um "die, die sich wirklich intensiv mit ihrem Diabetes auseinandersetzen und bei denen zu erwarten ist daß sich die Kosten für die Schulung in Althausen auch deutlich rentieren werden".
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