Hallo Markus
tja, was macht "den Teupe" so "besonders"? Ich war ja voriges Jahr da, als Nicht-Diabetikerin zum Zuhören. Waren drei gute Wochen, die mir bis heute Anregungen geben und auch noch jetzt immer wieder Stoff zum Nachdenken, Recherchieren, Selbst-Ausprobieren...
Viel wurde schon gesagt,
Er hat Erfahrung mit > 3000 Pumpenpatienten und macht eigentlich den lieben langen Tag... das ganze Jahr nichts anderes
Ich denk, das ist ein GANZ wichtiger Punkt - er macht (fast) "nichts anderes" und das noch immer mit Freude dran und mit Begeisterung.
Zumindest bei uns in Österreich ist es so, dass viele Ärzte, die mit Diabetikern arbeiten, Internisten sind, die, wenn sie im Spital arbeiten, Nachtdienste machen auf Intensiv-, Dialyse-Staitonen und die, wenn sie in eigenerPraxis arbeiten, auch viele andere Pateinten sehen - und die eigentlich die "ganze" Interne können. Ich finde, es ist ein Riesen-Privileg, mal ein paar Jahre nur Diabetes-Protokolle zu sehen und Langzeit-Erfahrungen mit Einstellungen zu machen. Ich kannmir für mich nicht vorstellen, wie man sich sonst ein solides handwerkliches Wissen um zB Insulinkinetik oder um die Einschätzung von Diabetes-Typen und -Verläufen aneignen kann. Das lernen zu dürfen ist selten, ich zehre heute noch von den langen Jahren in der Diabetes-Ambulanz.
Teupe ist nicht nur faszinierter Diabetologe, er hat auch sichtlich an seiner Schulung über Jahre gefeilt und hat nun seine Methode entwickelt, wie und zB in welcher Reihenfolge er die Dinge bringt.
Auch mit guten Vorkenntnissen - das ist anstrengend, vor allem wenn man wirklich mitdenken und ihn manchmal, wenn er etwas provokant wird, auch widerlegen will - und seis erstmal nur des Gedankenspieles wegen bzw um für sich selbst klarzustellen "kann man das wirklich SO vereinfachen? Hält das? In der Praxis? Vor der Wissenschaft? Vor den Ergebnissen von Studien?"
Fpr mich als NIcht-Diabetikerin wars ein Auffrischen der "Faszination Stoffwechsel" - bis heute sind Schwerpuntke meiner Lektüre noch vom Aufenhalt vor einem Jahr bestimmt. Ich bin mit der "Aufarbeitung" noch immer nicht so ganz durch.
Zum "Regelwerk":
Als Österreicherin mit etwas "schlampigeren", jedenfalls weicheren Sprachgebrauch, hab ich mich erst dagegen innerlich gewehrt - bis ich draufgekomemn bin dass dies in der Tat zu einem Gutteil ein semantisches Problem war und dass er mit "Regel" nicht unbedingt das meint, was ich da höre: sowas wie "unumsößliches physikalisches Grundgesetz, wie die Gravitation". WAS man da auf jeden Fall (wieder) wirklich ernstzunehmen lernt, ist dass erstmal die Stoffwechsel von uns Säugetieren verlässlich und vorhersehbar nach "Spielreglen der Natur" funktionieren - bei ALLEN !! - und dass man erstmal dies ernsthaft berücksichtigen muss, sich diesen uns allen vorgegebnenen Tatsachen anpassen muss, dass die nicht nach Belieben veränderbar sind - und erst wenn dann was an der Einstelugn NICHT gut klappt lohnt es sich, das "unterscheidend Einmalige" , das "besondere Problem" zu suchen.
So mancher dort war wohl schon etwas in seiner Ehre als "großer Uneinstellbarer" geknickt, wenn sich seine Einstellungs-Probleme einfach durch Befolgen der grundlegenden Gegebeneheiten größtenteils in Luft auflösten.
Ich mag Leute, die das was sie machen gut machen, die es gerne machen, die davon gut erzählen können - egal obs ein Weber, ein Briefträger, ein Taxifahrer, ein Weinbauer oder ein Diabetes-Doc ist. Ist immer ein menschlicher Gewinn so jemandem zuzuhören.
Also: bei Teupe kann man:
- auf Sachebene immer was dazulernen
- auf sehr gutem Nieveau Wissen über Stoffwechsel bekommen -manches wird nur angerissen, aber man kann ja später nachlesen
- System in das eigene Wissen bringen
- Zusamemnhänge (wieder) erkennen, vor allem ihre Bedeutung für die Praxis erkennen
- praktische Schlüsse aus alldem ziehen lernen
- feste, aber immer begründetete Standpunkte eines Profis kennenlernen
- über all das reflektieren, manches ausprobieren
- eine starke Persönlichkeit ein wenig kennen, besser gesagt ein klein wenig "spüren" lernen
- Motivation fürs eigene Weitermachen (egal in welchem Beruf...) trotz mancher Wirdrigkeiten mitnehmen
- authentisches Verhalten erleben
- in einer überraschend schönen Gegend rumlaufen...
Susanne