Bei Baustellen gibts oft eine Beschilderung für gemeinsamen Geh- und Radweg, hast Du schonmal danach geschaut?
Das ist die beste Idee, sich die Beschilderung noch mal vor Ort anzusehen.
Es geht mir nicht darum, dem "Autofahrer eine Vollschuld reinzudrücken". Ich habe gestern noch mal mit Marcus telefoniert. Also, die Straße war ohne Straßenverkehr, eine große Baustelle voller Schotter. Der rechte Gehweg und Radweg existierte nicht mehr, der linke Radweg auch nicht mehr. Der linek Gehweg war der einzige mögliche Weg für Fußgänger UND Radfahrer. Dass er hätte nicht auf dem Gehweg fahren dürfen, ist klar, falsch ist aber auch, dass er hätte schieben müssen laut STVO, wie die Polizistin es sagte. Mit dem Rad darfst du auf einem Gehweg gar nichts, du musst auf die Fahrbahn, die gab es aber mutmaßlich nicht mehr.
So, der PKW kam aus einer Einfahrt und Marcus (nehme ich mal an) temporeich angepfiffen.
Er traf mit seinem Vorderrad auf den rechten Kotflügel des PKW und verursachte eine Beule und wie gesagt Kratzer.
Als Student hat er außer Bafög, Kindergeld und Unterhalt kein Einkommen.
Da er seit dem Studium in einer WG wohnt und nicht mehr in meinem Haushalt, habe ich meine Privathaftpflicht auf single umgestellt. Ich bin mir sicher, dass ich ihm das auch gesagt habe.
Hätte ich gewusst, dass er in der Privathaftpflicht noch für ein ganzes Erststudium mitversichert bleibt, hätte ich nicht umgestellt. DAS hat mir meine Versicherung aber erst gestern mitgeteilt.
Nach dem Motto: Aus Schaden wird man klug aber leider nicht reich, hat das Studierkind eben keine eigene Privathaftpflicht als Radfahrer,zwar mit Führerschein, aber ohne Auto.
Wenn der PKW-Fahrer den Schaden begutachten lässt plus Reparatur wird man fix bei 5000 Euro sein. Und die kann er höchstens in Raten bezahlen.
Das ist zwar NUR ein Geldproblem, aber ein riesiges. Für ihn ebenso wie für mich. Ich kann ihm nicht helfen hierbei. Und wir sind so erzogen worden, für verursachten Schaden auch aufzukommen.
Natürlich bin ich froh, dass ihm nichts weiter passiert ist.Aber, wer von Euch Kinder hat, weiß, dass man dann auch seinen Schlaf mit opfert, wenn die Kinder Sorgen haben.
Die Frage stellt sich für mich jetzt, was man tun sollte?
1. Von sich aus jetzt, also heute auf den PKW-Fahrer zugehen und die mögliche Regulierung besprechen. Oder
2. abzuwarten, was passiert.
Ich würde ihn einfach gern etwas raten, weiß aber auch nicht, was richtig ist.
(Ich will ihn auch nicht entschuldigen, aber mit 24 und ohne eigenen Haushalt habe ich auch noch nicht gewusst, was eine Privathaftpflicht ist..) Da kannte ich höchstens mal Lebens- und Hausratsversicherung.
Eure Versicherung gibt es nicht mehr, Oggy, Marcus ist in Dortmund seit 2006 und ich in Leipzig, er ist nicht mehr in meinem Haushalt und polizeilich in Dortmund gemeldet.