Autor Thema: Re: Zusammenhang ACE-Hemmer und Insulinverbrauch  (Gelesen 1838 mal)

Offline Llarian

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Ja, also, sagen wir es mal so. Ich bin geschult und absolut in der Lage das alles zu kontrollieren, komme gut klar, aber mein BZ macht trotzdem was er will. Mein DiaDoc sagt ich sei nach der 8monatigen Insulinpause, sehr schwer einstellbar und würde auf alles (Insulingabe, Stress, Essen, Temperaturen, etc.) sehr sensibel reagieren und alles würde irgendwie Einfluss nehmen. Ich hatte in den 1,5 Jahren vor der Insulinpause nicht eine Hypo und jetzt schon zwei, seit ich vor gut 5-6 Wochen wieder neu begonnen habe. Und ich spritze heute viel weniger als damals, vor der Pause. Ich reagiere äußerst seltsam und kriege keine Linie hin. Mal schauen, wie das weitergeht. Die Hypos machen ihm die meisten Sorgen und die Tatsache, dass ich wirklich sehr genau Tagebuch führe und weiß, wie ich rechnen muss und trotzdem beispielsweise das gleiche Essen von letzter Woche, diese Woche genauso gespritzt wurde und bei gleichen Alltagsberücksichtigungen eine Hypo die Folge war. Und so geht das momentan ständig. Mal reagiere ich so und mal so, auch wenn ich schon x-mal das gleiche gegessen habe und weiß, wieviel ich dafür spritzen muss.
Was Du beschreibst, kennen sehr viele... auch, wenn ich es bisher meistens eher von Typ1ern kenne. Alles gleich gemacht wie in einer anderne Situation und strotzdem ein ganz anderes Ergebnis... "der Zucker macht, was er will". Nur, genau das macht er nicht. Der Punkt ist, daß es deutlich mehr berechenbare Einflüsse auf den BZ gibt, als man in einer normalen Schulung lernt.Das ging mit auch so trotz 25 Jahren Diabetes... bis ich dann vor einigen Jahren die Schulung hatte, die einige Fakten ins rechte Licht gerückt hat, so daß auch Ereignisse, die schon 10 Jahre zurücklagen, erklärbar wurden. Es kann einen Einfluß haben, wann Du schlafen gegangen bist, weil sich damit Deine Insuinempfindlichkeit verschieben kann. Bei einer Mahlzeit spielen nicht nur die BEs eine Rolle, sondern auch Fett und Eiweiß. Deine Insulinempfindlichekit ist auch nicht konstant, sondern wird auch durch den Insulinverbrauch der letzten Tage bestimmt... wenn Du einige Tage aus welchem Grund auch immer etwas weniger Insulin verwendet hast, wird dieselbe Menge Insulin stärker wirken... und umgekehrt. Wer das nciht weiß, erkennt auch kein Muster darin und fühlt sich dem BZ hilflos ausgeliefert.
Jörg hat ja schon vorgeschlagen, dafür einen neuen Thread aufzumachen, wenn Du magst, kanns da weitergehen und dann fonden auch andere da hin ;)

Grüße
Anja

Offline ♥ Tanja ♥

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Re: Zusammenhang ACE-Hemmer und Insulinverbrauch
« Antwort #1 am: Juli 08, 2008, 16:59 »
@Jörg - ja, du kannst gerne den Thread verschieben, danke!

@Anja - ja, das stimmt natürlich, das weiß ich sogar, wenn ich auch noch nicht so viel weiß wie viele hier. Ich führe ein Esstagebuch und sehr kleinlich auch ein BZ-Tagebuch. Ich messe derzeit 8-9 Mal am Tag, weil ich das intensiv mit meinem DiaDoc bespreche. Ich bin nur auch ein sehr ungeduldiger Mensch und mein DiaDoc möchte erstmal die Abend-/Morgenwerte in den richtigen Bereich bringen und nicht schon auch über Tag an allen Stellen ausbessern. Er sagt das wären zu viele Baustellen auf einmal und dann würde alles erstrecht durcheinander geraten. Also erstmal schauen, dass wir morgens richtig rauskommen, also gut einstellen und dann kümmern wir uns um die Tageswerte. Natürlich schaut er auch auf diese, aber große Veränderungen werden nicht vorgenommen, eben um auch Hypos zu vermeiden, weil wir momentan noch mit dem Nachtinsulin am austarieren sind. Ich bin also sehr zufrieden mit seiner Hilfe und seinen Anweisungen.

Mein Problem ist, dass ich es nicht verstehen kann, dass ich vor der 8monatigen Spritzpause angefangen habe mit Insulin, dieser innerhalb kürzester Zeit zu allen Tageszeiten perfekt eingestellt war und jetzt nach dieser Pause, wo ich nicht spritzen musste, es fürchterlich ist, den BZ wieder in geordnete Bahnen zu kriegen. Weißt du was ich meine? Ich kenne das ja von vorher, also ich weiß, wie Spaziergänge wirken, wie Hausarbeit wirkt, wie Stress auf mich wirkt, was mit dem BZ ist, wenn ich eine Blaseninfektion habe und und und. Ich kenne mich also schon sehr gut und weiß, wie ich wann reagiere, welche Gerichte mit Sport, bzw. Bewegung weniger gespritzt werden müssen als ohne, etc. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich will mich als Meister hinstellen - um Himmels Willen, aber ich habe schon ein sehr gutes Gespür, eben auch durch die Schulung und das Beschäftigen mit und durch Bücher, Ernährung, etc. Ich bilde mich autodidaktisch sehr weiter auf dem Gebiet Ernährung und Diabetes, also so für mich, was ich brauche, was ich wissen will.

Ich kann es nicht in meinen Schädel geben, wie sich etwas so derart verändern, bzw. verschlechtern kann, wenn sich beruflich, privat, finanziell oder sonstwie nichts verändert hat. Gut, mein Stoffwechsel, der hat sich wohl enorm verändert, durch die Gewichtsabnahme, das leuchtet mir ein. Vor der Pause brauchte ich zu jeder Mahlzeit 20-25 IE Insulin und zur Nacht 18 IE. Heute liege ich bei, im Gegensatz dazu, lächerlichen 6-8 IE über Tag und 10 zur Nacht. Für mich ein himmelweiter Unterschied und sehr guter Fortschritt, was den Verbrauch angeht. Ich habe viel dazugelernt, bewege mich organisierter und durchdachter, an den BZ und das Insulin angepasst, sofern es mir die Pflege meiner Mutter ermöglicht, die sehr intensiv ist. ABER dennoch, was ist da in mir drin passiert, dass ich so supersensibel reagiere?  :mauer:

Ich bin nicht unzufrieden, wie es ist, im Gegenteil, ich freue mich über den deutlich wenigeren Verbrauch, aber dass ich öfter Hypos habe oder überhaupt in die Nähe rutsche, das ist mir nicht so angenehm. Ich möchte einfach nur verstehen, was dafür verantwortlich sein kann. Welcher Körpervorgang. Aber wahrscheinlich ist das zu anspruchsvoll. Wer soll das schon wissen?

Ich bin eben viel zu ungeduldig und vor allen Dingen perfektionistisch.  :rotwerd:

Liebe Grüße, Tanni