Moin,
ich schon wieder, habe zwei Fragen, die gehören wohl nicht ganz zusammen, aber für mich im Moment gerade irgendwie doch.
Wenn ein Muskel Energie aus seinem Glykosespeicher holt, braucht er dazu kein Insulin?
Soweit ich weiß braucht es zur Nutzung der Glykogenspeicher des Muskulaturgewebes kein Insulin. Im Gegenteil befördert eine höhere Anwesenheit von Insulinsignalen in den Zellen, dass die
Glykogenspeicher aufgefüllt werden, weil durch Insulinwirkung mehr
Glukose (Glucose) in die Zellen eingeschleust werden.
Hinsichtlich der Glukosefreisetzung der Leberzellen, wird diese durch Insulin gehemmt, bei zuwenig Insulinwirkung erhöht sich die "Zuckerproduktion" der Leber. Insulin(wirkung) steuert in den Zellen die Aktivität der Amylase-Enzyme, die die Zuckerfreisetzung bewirken. Weniger Insulin = mehr Glukoseproduktion.
Frage 2: Ist eine Glykoseintoleranz das Gegenteil von Diabetes ? Oder was kann ich mir darunter vorstellen ?
Glukoseintoleranz heißt, dass überhöhte Zuckerwerte messbar sind. Das ist das Kriterium der Definition von Diabetes mellitus.
Und wenn ich schon mal dabei bin, hätte ich da noch eine Frage: überschiessende Insulinreaktionen, wann können die auftreten ?
Sie können beim Typ 2 Diabetes auftreten.
Einmal, wenn die Bauchspeicheldrüse medikamentös und unabhängig vom Blutzuckerspiegel, durch sogenannte Sekretagoga zur Insulinproduktion gezwungen wird.
Zum Anderen wenn die Bauchspeicheldrüse in eine sogenannte Sekretionsstarre kommt. D. h. dass eine ausreichende Insulinantwort auf erhöhte Blutzuckerwerte erst verspätet erfolgt. Dann kann es auch sein, dass die BZ-Werte bereits durch andere Medikamentenwirkung, insbesondere durch zugeführtes Insulin bereits wieder gesenkt sind, wenn die eigene Insulinproduktion der BSD dann noch eins drauf haut. Die Folge ist dann auch eine Hypogefahr.
Eine andere Möglichkeit der überschießenden Insulinproduktion ist gegeben, wenn Tumore des BSD-Gewebes, Insulinnoma genannt, einen Hyperinsulinnismus bewirken.
Gruß
Joa