Autor Thema: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.  (Gelesen 4883 mal)

Pia

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Hallo liebe Gemeinde, ich brauche Euren Rat und eure Hilfe :'( :'( :'( Ich bin ziemlich verzweifelt...

nachdem ich vor einiger Zeit nach Ausschluss einer möglichen allergischen Reaktion auf Actos wieder mit Actos begann, stellten sich Superwerte ein. Bis vor ca. 3 Wochen. Und jetzt ist es so, als hätte ich trotz Actos nur noch 2 Rezeptoren. Die Nüchternwerte sind am schlimmsten geworden.  Ständig über 10,11 oder sogar höher. Ich spritze zur Zeit 2x30 IE Levemir, nehme 45 mg Actos. Morgengupf in Höhe des gemessen Wertes, also bei 9,7 eben 10 IE. Ohne zu essen. Damit war der BZ um 9 immer um die 5,2 und ich konnte etwas frühstücken. Abends, also 18 Uhr esse ich dann mein Mittagessen, weil das im Büro nix wird und ich hasse lauwarmes Essen. Dafür spritze ich dann nochmal Humalog. Meist so um die 15 bis 20 IE.
Den nächsten Termin sollte ich mir Ende August für September holen mit dem Hinweis, dass ich im DMP bin. Bis dahin kann ich nicht warten, dennich habe das Gefühl, gerade in den vergangenen 14 Tagen extrem zugenommen zu haben.
Also: Griff heute morgen zum Telefon mit dem Anliegen eines Termins für spätestens nächste Woche, weil es diese Woche nicht geht...

Es ist mir grad gelungen, meine diabetologische Praxis telefonisch zu erreichen (DAS ist schon ein Kunststück). Ich soll sofort  mit dem Actos aufhören, und wenn die Werte über 10 liegen, soll ich 2!! Einheiten mehr spritzen. 2 Einheiten mehr? Was sollen die bringen? Und als ich ihr erzählte, dass ich jetzt aller 1h 2 IE spritze, meinte sie, da sollte ich auch nicht machen...(mach ich aber trotzdem, weil ich sehen will, ob die 2 vermuteten Rezeptoren noch leben*g*);  und Dietmar damit gute Ergebnisse erzielt hatteUnd bei Humalog soll der SEA nicht länger als 15 min sein (DAS wusste ich nicht bisher, denn ich hatte mit einem ausprobierten SEA von 30 min gute Ergebnisse).
Termine gibt es keine. Gar keine, ich könnte nur als Notfall kommen und Wartezeit mitbringen. Die hat an EINEM Tag nur Nachmittagssprechstunde. An den restlichen Tagen nur frühs. Und in der Nachmittagssprechsstunde sitzen dann (sorry) überwiegend die Renter.
Die Sprechsstundenschwester spricht nun heute mit der Diabetologin und richtet mir morgen aus, was diese gesagt hat. Was meint Ihr dazu? ICH weiß nicht mehr weiter...

Offline Llarian

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #1 am: Juni 02, 2008, 09:40 »
Etwas raten kann ich Dir nicht, aber zu der Sache mit den 2 IE, die Du nciht alle 2h spritzen sollst: Kennst Du den Begriff der down-Regulation?

Grüße
Anja

Offline maulwurfinchen

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #2 am: Juni 02, 2008, 11:18 »
Oh je, vielleicht den Arzt wechseln? Oder bist Du sonst zufrieden? Als ich mal Morgens mit Horrorwerten hin bin und völlig fertig war, bin ich nach ca. 1 Stunde dran gekommen, eben als Notfall. "Normal" wartet man genauso lange.

@Anja: das interessiert mich jetzt auch, wie schafft man bei hohen Werten eine Down-Regulation? Was das ist, weiß ich eigentlich, aber wie schafft man das, wenn der BZ schon dauerhaft zu hoch und scheinbar resistent ist?
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Llarian

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #3 am: Juni 02, 2008, 11:30 »
@Anja: das interessiert mich jetzt auch, wie schafft man bei hohen Werten eine Down-Regulation? Was das ist, weiß ich eigentlich, aber wie schafft man das, wenn der BZ schon dauerhaft zu hoch und scheinbar resistent ist?
Die Werte sind recht egal dabei. Wenn man mehr Insulin verbraucht als sonst, sind auch mehr Insulinrezeptoren als sonst mit der "Regeneration" beschäftigt, so daß weniger als sonst zur Verfügung stehen. In der Folge ist dann für denselben BZ-senkenden Effekt mehr Insulin nötig. Gebe ich dann dieses Mehr an Insulin, habe ich schon wieder einen höheren Gesamtinsulinverbrauch und es sind noch weniger Rezeptoren einsatzfähig und ich brauche noch mehr Insulin, um die Werte runterzubekommen... und so weiter...

Grüße
Anja

Pia

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #4 am: Juni 02, 2008, 12:01 »
Ja, liebe Anja, das weiß ich. Und ich sehe jetzt als einzige Möglichkeit, mit dem Pen das Verhalten einer Pumpe zu simulieren. Und: Es funktioniert sehr gut, genau, wie Dietmar es beschrieben hat. Ich habe seit heute morgen & Uhr aller 1h 2IE gespritzt, zwar außer einem trockenen Knäckebrot noch nichts gegessen, aber der Wert sinkt gleichmäßig um 1mmol/l je Stunde. Ich bin aber so durcheinander, dass ich jetzt grad erst noch mal nachsehen muss, ob Dietmar das mit dem Lang- oder Kurzzeitinsulin gemacht hat...
Aber Anja, es wäre doch völlig sinnlos, mehr Insulin zu spritzen, denn das verschwindet ja ohne Wirkung im Nirvana.

Offline Llarian

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #5 am: Juni 02, 2008, 12:35 »
Aber Anja, es wäre doch völlig sinnlos, mehr Insulin zu spritzen, denn das verschwindet ja ohne Wirkung im Nirvana.
Also sind die 2 IE stündlich anstelle Deines sonst gespritzen Insulins und nicht zusätzlich zu diesem?

Grüße
Anja

Pia

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #6 am: Juni 02, 2008, 14:57 »
Heute morgen habe ich noch 30 IE Basal gespritzt, Aber ansonsten kein Bolus zusätzlich für die Mittagssemmel, (reicht ja auch insgesamt.) Ich bin gespannt, was mir die Sprechstundenhilfe morgen früh ausrichten wird.

Ich sag doch, ich glaube, ich habe noch genau 2 Rezeptoren...

Offline Joerg Moeller

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #7 am: Juni 02, 2008, 15:07 »
Wie sieht es denn bei dir mit sonstigen Medikamenten aus?
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Offline maulwurfinchen

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #8 am: Juni 02, 2008, 22:43 »
@Anja: das interessiert mich jetzt auch, wie schafft man bei hohen Werten eine Down-Regulation? Was das ist, weiß ich eigentlich, aber wie schafft man das, wenn der BZ schon dauerhaft zu hoch und scheinbar resistent ist?
Die Werte sind recht egal dabei. Wenn man mehr Insulin verbraucht als sonst, sind auch mehr Insulinrezeptoren als sonst mit der "Regeneration" beschäftigt, so daß weniger als sonst zur Verfügung stehen. In der Folge ist dann für denselben BZ-senkenden Effekt mehr Insulin nötig. Gebe ich dann dieses Mehr an Insulin, habe ich schon wieder einen höheren Gesamtinsulinverbrauch und es sind noch weniger Rezeptoren einsatzfähig und ich brauche noch mehr Insulin, um die Werte runterzubekommen... und so weiter...

Grüße
Anja

Aber wie kommt man da wieder raus und die Werte wieder runter? *naivfrag*
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Offline Llarian

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Re: Kommen Sie als Notfall und bringen viel Wartezeit mit.
« Antwort #9 am: Juni 02, 2008, 23:43 »
Irgendwie Insulin einsparen... weniger essen und dadurch weniger Bolus brauchen, mehr Bewegung und dadurch die Sensitivität erhöhen (und dann zu Zeiten, wo es auch etwas bringt, also im Boluswirkbereich), medikamentös... ein Kunstgriff ist auch, minimal weniger Insulin zu geben und die dadurch resultierenden leicht erhöhten Werte kurzfirstig in Kauf nehmen... solange man halt irgendwie den Gesamtverbrauch senkt; ist aber die hohe Kunst und bedarf Fingerspitzengefühl.. Außerdem Ursachen für Mehrbedarf abstellen wie fieberhafte Erkrankungen, Infekte, Entzündungen, Resistenzen durch andere Medikamente (sofern möglich)...  DIE Patentlösung gibt es nicht, sondern sollte mit dem Arzt gesucht werden.

Grüße
Anja