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Vergleich Medtronic REAL-Time System und Abbott Navigator

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Llarian:

--- Zitat von: Joa am Mai 24, 2008, 22:25 ---
--- Zitat von: Llarian am Mai 24, 2008, 20:55 ---Das, was Du mißt, ist Dein Blutzucker. Das was Dein Befinden steuert, ist der Zucker im Gewebe.
--- Ende Zitat ---

Ja, allerdings wird das Unterzuckerempfinden über die Glukoseversorgung des Gehirns ausgelöst. Also des cerebralen Gewebes. Das betrifft wohl sowohl die adrenerge Symptomatik, als auch die nervös bedingten Ausfälle.
--- Ende Zitat ---
Die adrenergen Symptome kommen von der Nebenniere, die, wie ER es so schön ausgedrückt hat, direkt meßfühlertechnisch an der Hauptarterie sitzen. Gewebespezifische Unterzuckerungsempfinden können aber nicht nur vom cerebralen Gewebe kommen, sondern von jedem, das den Mangel zu spüren bekommt. Das Gehirn ist zwar der Hauptverbraucher, wird aber bis zuletzt Glukosereserven aus anderen Geweben zwecks Eigenversorgung abziehen.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Es kann Dir also mit einem Blutzucker von 30 noch gut gehen, genauso, wie Du mit einem Blutzucker von 60 schon in den Seilen hängen kannst.
--- Ende Zitat ---

Hier sollte besser differenziert werden? Mit einem Blutzuckermessgerät messen wir die kapillare Glukose im Bereich des jeweiligen Gewebes. Die kann dann auch noch eine deutliche Abweichung zu der aktuellen arteriellen Glukose aufweisen.

Bei einer arteriellen Glukose von 50 mg/dl besteht eine Hypoglykämie.

Und so wie der Unterschied zwischen arteriell und kapillar erheblich sein kann, ist der Unterschied von interstitiell gemessener, zu arterieller Glukose noch mal eine Nummer größer.
--- Ende Zitat ---
Wobei man noch bedenken muß, daß das Interstitium rund um den Sensor an Glukose verarmt und es potentiell falsch niedrige Werte ergibt.

Grüße
Anja

Joa:

--- Zitat von: Llarian am Mai 24, 2008, 23:49 ---
--- Zitat von: Joa am Mai 24, 2008, 22:25 ---Ja, allerdings wird das Unterzuckerempfinden über die Glukoseversorgung des Gehirns ausgelöst. Also des cerebralen Gewebes. Das betrifft wohl sowohl die adrenerge Symptomatik, als auch die nervös bedingten Ausfälle.
--- Ende Zitat ---
Die adrenergen Symptome kommen von der Nebenniere,
--- Ende Zitat ---
Ja klar! Die aderenergenen Symptome kommen natürlich vom Adrenalin, welches im Mark der Nebennierenrinde produziert wird.


--- Zitat ---Gewebespezifische Unterzuckerungsempfinden können aber nicht nur vom cerebralen Gewebe kommen, sondern von jedem, das den Mangel zu spüren bekommt.
--- Ende Zitat ---
Da fällt mir jetzt nur die Muskulatur ein, die wohl bei mangelhafter Glukoseversorgung (oder schlechter Insulinwirkung) recht "bleiern" wirken kann. Oder was fiel Dir da ein?


--- Zitat ---Das Gehirn ist zwar der Hauptverbraucher, wird aber bis zuletzt Glukosereserven aus anderen Geweben zwecks Eigenversorgung abziehen.
--- Ende Zitat ---
Solange die Glukosekonzentration in Geweberegion x  größer ist als die Glukosekonzentration im Kapillarblut, erfolgt der Ausgleich von Gewebe nach Blut, bis ein Gleichstand erreicht ist. Das Gehirn hat da keinen Steuerkreis verfügbar, der die Glukosekonzentration im Blut zu Lasten einer Geweberegion erhöht.


--- Zitat ---
--- Zitat --- so wie der Unterschied zwischen arteriell und kapillar erheblich sein kann, ist der Unterschied von interstitiell gemessener, zu arterieller Glukose noch mal eine Nummer größer.
--- Ende Zitat ---
Wobei man noch bedenken muß, daß das Interstitium rund um den Sensor an Glukose verarmt und es potentiell falsch niedrige Werte ergibt.
--- Ende Zitat ---
:kratz: Was meinste denn damit?

Gruß
Joa

Llarian:

--- Zitat von: Joa am Mai 25, 2008, 22:15 ---
--- Zitat ---Gewebespezifische Unterzuckerungsempfinden können aber nicht nur vom cerebralen Gewebe kommen, sondern von jedem, das den Mangel zu spüren bekommt.
--- Ende Zitat ---
Da fällt mir jetzt nur die Muskulatur ein, die wohl bei mangelhafter Glukoseversorgung (oder schlechter Insulinwirkung) recht "bleiern" wirken kann. Oder was fiel Dir da ein?
--- Ende Zitat ---
Die Muskulatur kann auch so leer werden, daß man einfach nur noch zusammenklappt. Ansnsten Sinnes- und Organgewebe.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Das Gehirn ist zwar der Hauptverbraucher, wird aber bis zuletzt Glukosereserven aus anderen Geweben zwecks Eigenversorgung abziehen.
--- Ende Zitat ---
Solange die Glukosekonzentration in Geweberegion x  größer ist als die Glukosekonzentration im Kapillarblut, erfolgt der Ausgleich von Gewebe nach Blut, bis ein Gleichstand erreicht ist. Das Gehirn hat da keinen Steuerkreis verfügbar, der die Glukosekonzentration im Blut zu Lasten einer Geweberegion erhöht.
--- Ende Zitat ---
Wikipedia
PubMed
Selfish Brain


--- Zitat ---
--- Zitat ---Wobei man noch bedenken muß, daß das Interstitium rund um den Sensor an Glukose verarmt und es potentiell falsch niedrige Werte ergibt.
--- Ende Zitat ---
:kratz: Was meinste denn damit?
--- Ende Zitat ---
Wenn der Sensor liegt, zieht er zur Messung interstitielle Flüssigkeit ein, arbeitet mit ihr und entzieht ihr dabei auch Glukose. IIRC war das beim letzten Pumpentreff angesprochen worden.

Grüße
Anja

breschdlingsgsaelz:

--- Zitat von: Llarian am Mai 24, 2008, 20:55 ---
--- Zitat von: breschdlingsgsaelz am Mai 24, 2008, 13:41 ---
--- Zitat von: Joa am Mai 23, 2008, 15:01 ---Ich denk aber, dass so ein Sporttreibender meist auch eine recht gute eigene Wahrnehmung der Blutzuckersituation und Insulinwirkung entwickelt.

--- Ende Zitat ---
Damit habe ich leider noch diverse Schwierigkeiten, vor allem beim Radfahren mess ich manchmal 50 und denke mir gehts noch gut. Ich hoffe mal, das wird noch besser...
--- Ende Zitat ---
Das, was Du mißt, ist Dein Blutzucker. Das, was Dein Befinden steuert, ist der Zucker im Gewebe. Es kann Dir also mit einem Blutzucker von 30 noch gut gehen, genauso, wie Du mit einem Blutzucker von 60 schon in den Seilen hängen kannst.


--- Ende Zitat ---
Sehr interessant, das Du und Joa dazu schreiben - aber ich stehe grade auf dem Schlauch, was Du mir damit sagen willst. Ausserhalb von sportlichen Aktivitäten kann ich einen BZ von <70 recht zuverlässig erkennen. Beim Sport ist es schon so, dass ich bei UZ weniger leistungsfähig bin, aber beim Radfahren merke ich das nicht so schnell, weil die Geschwindigkeit halt auch von so vielen anderen Faktoren abhängt.

Dass die "interstitielle BZ-Messung" etwas verzögert ist, habe ich schon mitbekommen. Ich hatte gehofft, dass die "Trend-Analyse" über die Geschwindigkeit des BZ-Anstiegs und -Abfalls, die der FSN wohl hat einigermassen taugt, um UZ (oder auch ÜZ, aber damit hatte ich bisher keine Probleme) rechtzeitig zu erkennen. Hatte gestern beim Radfahren Werte zwischen 58 und 204 und habe da gar keinen Unterschied bemerkt...

Llarian:

--- Zitat von: breschdlingsgsaelz am Mai 26, 2008, 09:59 ---
--- Zitat von: Llarian am Mai 24, 2008, 20:55 ---
--- Zitat von: breschdlingsgsaelz am Mai 24, 2008, 13:41 ---
--- Zitat von: Joa am Mai 23, 2008, 15:01 ---Ich denk aber, dass so ein Sporttreibender meist auch eine recht gute eigene Wahrnehmung der Blutzuckersituation und Insulinwirkung entwickelt.

--- Ende Zitat ---
Damit habe ich leider noch diverse Schwierigkeiten, vor allem beim Radfahren mess ich manchmal 50 und denke mir gehts noch gut. Ich hoffe mal, das wird noch besser...
--- Ende Zitat ---
Das, was Du mißt, ist Dein Blutzucker. Das, was Dein Befinden steuert, ist der Zucker im Gewebe. Es kann Dir also mit einem Blutzucker von 30 noch gut gehen, genauso, wie Du mit einem Blutzucker von 60 schon in den Seilen hängen kannst.


--- Ende Zitat ---
Sehr interessant, das Du und Joa dazu schreiben - aber ich stehe grade auf dem Schlauch, was Du mir damit sagen willst.
--- Ende Zitat ---
Du hast in Deinem Körper drei Abteilungen mit Flüssigkeiten, in denen es Glukose gibt: das Blut, das Zwischenzellwasser (Interstitium) und das Gewebewasser in den Zellen. Jede Zelle braucht zum Erfüllen ihrer Aufgaben Energie, die normalerweise von Glukose gestellt wird. Deshlab haben auch Nichtdiabetiker keinen Blutzucker vn 0 sondern um die 100 mg/dl, damit die konstante Versorgung mit Energie möglich ist. Verbraucht wird die Energie in der Zelle, also ist das der eigentliche Wert, der interessant wäre: wie ist der Energieversorgungsstand meiner Zelle. Nur können wir diesen Wert leider nicht messen. Wir können den Wert im Blut leicht und schnell messen. Und mit dem CGMS den im Intersitium. Das wäre vielleicht vergleichbar mit dem Benzinvorrat der Tankstelle oder des Tankwagens. Aber das sagt mir nichts darüber, wieviel Benzin in meinem Auto im Tank ist und ob ich damit von der Arbeit nach Hause komme oder unterwegs liegen bleibe.
Wenn Du also einen niedrigen Wert bemerkst, bemerkst Du ihn körperlich nicht, weil im Blut die Glukose fehlt, sondern, weil sie im Gewebe fehlt, wo sie gebraucht wird und wo die Funktion dieses Gewebes wegen Energiemangel nicht mehr voll ausgeführt werden kann. Also Muskelschwäche, wenns im Muskel fehlt, verschwommenes Sehen, wenn die Netzhaut unterversorgt ist, Unkonzentriertheit, wenn das Gehirn unterversorgt ist... Der Glukosewert im Blut hat darauf keinen Einfluß, ist aber meist ähnlich dem des Gewebezuckers. Das Gewebe der Nebennierenrinde reagiert auf niedrigen Glukosegehalt mit Ausschüttung von Adrenalin, was Unterzuckerungssymptome wie Zittern, Schwitzen etc zur Folge hat und ein Warnsignal darstellt.

Was ich also sagen wollte ist, daß das, was Du mit einem Testgerät abliest, nicht das ist, was Du eigentlich wissen willst. Wissen willst Du den Gewebezucker, messen tust Du den Blutzucker.

Grüße
Anja

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