Autor Thema: Ohne Titel  (Gelesen 2763 mal)

Offline Trüffel

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Ohne Titel
« am: Mai 08, 2008, 16:08 »
Ich schreib das jetzt einfach mal hier rein…

Vor etwa 10 Jahren drückte mir eine Diabetesberaterin (selbst langjährige Diabetikerin) die Adresse einer Psychologin in die Hand, zu der ich gehen sollte.
Auch einer Bekannten von mir, die ebenfalls lange DM hatte, riet sie das. Diese ging in Therapie, ich nicht, war zu feige. Zwar habe ich lange gerätselt, ob ich gehen sollte oder nicht, aber letztendlich konnte ich mich nicht zu einem Besuch durchringen. :nein:
Die Diabetesberaterin wechselte bald ihre Stelle, sodaß wir nicht lange Kontakt hatten. Ich konnte sie deshalb nicht nach den Gründen fragen, weshalb sie mir eine Therapie nahe legte.

Der Diadoc sprach mich nicht darauf an, es war von der Beraterin ausgegangen. Wahrscheinlich wusste er nichts, und auch bei ihm war ich nicht allzu lange.  :ciao:

In den nachfolgenden Jahren litt ich an einer starken Depression, bedingt durch Hashimoto. Seit der Schilddrüsenbehandlung ist dieses Problem verschwunden. Trotzdem habe ich immer wieder Phasen, wo ich mich ziemlich unten fühle. Jedoch komme ich rasch wieder hoch, kein Vergleich zu Hashi-bedingten „Downs“.
Der Hausarzt bemerkte in dieser Zeit nichts von alldem. Im Gegenteil, er schaute :nixweiss: verwundert, als ich im Nachhinein was von einer Depression erwähnte.

Kommt man aus einer Depression wieder ganz raus oder bleibt ein „Rest“ davon hängen?

Ob ich die Probleme mit dem DM aus meiner Kindheit/Jugend ganz überwunden habe, weiß ich nicht. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass da immer noch ein Rest davon an mir haftet. Kann aber sein, dass man sich das gerne als eine Art Ausrede einbildet.  :gruebeln:
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Llarian

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Re: Ohne Titel
« Antwort #1 am: Mai 08, 2008, 16:22 »
Ich konnte sie deshalb nicht nach den Gründen fragen, weshalb sie mir eine Therapie nahe legte.
Vielleicht hatte sie nach längerer Berufserfahrung einfach einen Blick dafür, wer für Depressionen anfällig ist oder wer in eine Situation kommt, wo er Hilfe braucht. Eine gute Diabetesberaterin sollte meiner Meinung nach psychologisch mindestens ebenso fit sein wie fachlich, wenn nicht mehr.

Zitat
Kommt man aus einer Depression wieder ganz raus oder bleibt ein „Rest“ davon hängen?
Fachlich fundiertes kann ich dazu nicht sagen, mein persönlicher Eindruck ist aber, daß eine gewisse 'Anfälligkeit' bleibt. Einige kompensieren das dann, aber auch ein Kompensieren ist ja irgendwo eine _Re_aktion auf etwas.

Es gibt hier im Forum auch das Diabetes&Psyche-Board. Sprich Jörg mal drauf an.

Grüße
Anja

Offline LordBritish

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Re: Ohne Titel
« Antwort #2 am: Mai 08, 2008, 18:12 »
Zitat
Kommt man aus einer Depression wieder ganz raus oder bleibt ein „Rest“ davon hängen?
Fachlich fundiertes kann ich dazu nicht sagen, mein persönlicher Eindruck ist aber, daß eine gewisse 'Anfälligkeit' bleibt. Einige kompensieren das dann, aber auch ein Kompensieren ist ja irgendwo eine _Re_aktion auf etwas.

Fachlich kann ich auch nichts dazu sagen.
Ich denke jedoch das man das nicht pauschal sagen kann ob etwas zurückbleibt oder nicht.
Hängt halt auch vom Therapeuten/in ab und wenn es gut läuft bekommt man ja auch beigebracht wie man das selber erkennt und wieder aus dem tief kommen kann.

Wenn da Bedarf ist würde ich empfehlen dort nach jemanden zu suchen für den Diabetes kein absolutes Fremdwort ist.
Da gibt es irgendwo eine Liste im Internet nur fällt mir gerade die Adresse nicht ein :mauer:


Grüße

Markus


Offline Attu

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Re: Ohne Titel
« Antwort #3 am: Mai 09, 2008, 23:18 »
Hallo Trüffen,
Hallo an alle.


ICH bin Peter, 
CoDa und Depressiv, es gehört zu mir wie die Pumpe und ich bin auf dem Weg der Genesung


So berüßen wir uns in den 12-Schritte-Meetings (dazu später)

Und so hart es klingt, Depression ist nicht heilbar.
Man kann lernen damit umzugehen.
Der beste Weg ist, die Depression zu akzeptieren, daß sie ein Teil von mir selbst ist und ich nur mit
der Depression leben geht, aber nicht gegen Sie.
Diesen Kampf verliere ich gnadenlos.

Doch der Reihe nach.

Wie meine Depression schleichend begann:

Dies werde ich in einem neuen Post morgen schreiben, da es ein sehr sehr langer Text ist, möchte ich ihn auch mit einem Betreff schreiben.

http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5325.0.html


Gute 24 Stunden
« Letzte Änderung: Mai 10, 2008, 00:05 von Attu »
*******
Liebe Grüße aus dem Allgäu
Peter
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Offline Trüffel

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Re: Ohne Titel
« Antwort #4 am: Mai 10, 2008, 14:41 »
 :danke: Danke für die Postings. Manchmal hilft es schon, wenn man jemanden hat, der Anteil nimmt. Solange ich es hier kuschelig finde, bleibe ich im öffentlichen Bereich.


Zitat von: Attu
Und so hart es klingt, Depression ist nicht heilbar.
Man kann lernen damit umzugehen.
Der beste Weg ist, die Depression zu akzeptieren, daß sie ein Teil von mir selbst ist und ich nur mit
der Depression leben geht, aber nicht gegen Sie.
Diesen Kampf verliere ich gnadenlos.
Genau  d a s  sage ich vom Diabetes. Gut, inzwischen wird mir einiges klarer. Bisher ging ich davon aus, daß eine Depression behandelbar und damit heilbar wäre. War wohl ein Irrtum.
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Offline Trüffel

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Re: Ohne Titel
« Antwort #5 am: Mai 23, 2008, 18:27 »
@LordBritish
Hier habe ich die Seite gefunden, die Du wahrscheinlich gemeint hast: http://www.diabetes-psychologie.de/fpd_adr.htm

Hmm, ob in Bad Mergentheim besonders viele depressive Diabetiker sind, da stehen 10 Psychologen zur Auswahl...  :duck:
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