Das System zur kontinuierlichen Blutzuckermessung von Abbott ist nun auch in Deutschland erhältlich.
FreeStyle-Navigator:
http://www.medilog.de/start.htmDie Kosten liegen bei 999,- Euro für das System Kit,
incl. 6 Sensoren (a 5 Tage)Update: hier lag eine Fehlinformation vor. Das System Kit umfasst nur den Monitor
Die Sensoren kosten 6 Stück (je Sensor 5 Tage) 389,- Euro (Preise incl. MwSt.)
Damit ist das Starterset etwas preiswerter als beim Medtronic-System und das sogar incl. des Monitors, der bei Medtronic für 3200,- Euro feilgeboten wird und ohne Paradigm x22er Pumpe benötigt wird. Die Sensorkosten liegen etwa gleich (auf Nutzungstage gesehen).
Die Garantie für den Navigator läuft über 3 Jahre (Medtronic 6 Monate).
Da die Energieversorung des Transmitters aus Batterien, die in den einzelnen Sensoren enthalten sind erfolgt, gibt es keine Lebenddauerbeschränkung aus möglichen Akkutod-Gründen, wie bei dem Medtronic RT-System.
Der Empfänger (Navigator) wird mittels AAA Batteri(en) gespeist.
Die Datenschnittstelle ist via Bluetooth gelöst. Eine zugehörige Software soll demnächst nachgeliefert werden.
Wieweit das Auslesen des Navigators über Drittprogramme ermöglicht wird ist in D erst mal noch nicht bekannt.
Die Messgenauigkeit des Systems soll zumindest nicht hinter dem Medtronic-System zurück stehen.
Erforderlich ist eine ärztliche Verordnung und eine 2-stündige Einweisung in einem Schulungszentrum, mit dem Abbott/Medilog kooperieren.
Einschätzung:Der Riesenvorteil des Abbott Navigator gegenüber dem Medtronic-System liegt sicher darin, dass es sich erstmal in Verbindung mit allen Pumpen, oder auch ICT benutzen lässt, da es nicht an die Paradigm-Pumpen oder den sauteuren RT-Monitor (=Paradigm 522 ohne Insulin) gebunden ist.
Somit wäre das System ideal für eine gemeinschaftliche Nutzug durch mehrere Diabetiker, zur punktuellen Klärung offener Einstellungsfragen.
Der Nachteil eines weiteren "Kästchens" kompensiert sich durch die gute Sendeleistung des Transmitters, die sogar raumüberbrückend sein soll.
Der Navigator, also der Empfänger kann somit wohl durchaus in Handtasche oder Rucksack oder auf dem Nachtschrank landen ohne dass die Verbindung beeinträchtigt wird. Ebenfalls entfällt das Gewusel eines weiteren Kabels vom Sensor zum Transmitter auf dem Bauch, da Transmitter und Sensor beim Navigator zu einer Einheit übersichtlicher Größe gekoppelt werden.
Es bleibt abzuwarten, wieweit Abbott bereit ist, die Datenschnittstelle zum Auslesen durch Drittprogramme zu öffnen, ggf. wie bei Cozmo und CozManager gelöst, muss sich Medtronic wohl deutlich wärmer anziehen.
Und wenn der Navigator auch messtechnisch zumindest mit dem Paradigm-RT-System mithält, sehe ich Medtronic sogar eher in der CGMS-Abseitsfalle gelandet.
Eine gaaanz spannende neue Situation für alle, die an einer CGMS-Nutzung interessiert sind. Sicher auch für Arztpraxen!
Gruß
Joa