Autor Thema: Byetta - Versuch  (Gelesen 27386 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #40 am: April 16, 2008, 22:52 »
Also ermöglicht Byetta eine zeitnahe Zweitantwort? Und spielt, die beim Typ 2 benannte Sekretionsstarre der Betas aus?

Genau. Wenn die Insulinspeicher der Betazelle durch die Erstantwort schon mehr oder weniger geleert sind läuft die Neuproduktion von Insulin bereits, wenn die Glucose aus der Mahlzeit im Blut anflutet.

Zitat
Die Erstantwort wäre eher das, was schon auf optische Erkennung von Nahrung die Insulinsekretion befördern soll?

Auch. Wie ich immer sage: es gibt gerade im Hormon-/Neurotransmitterhaushalt kaum etwas monokausales.

Zähl mal eins und eins zusammen:
- bei vielen DM2ern ist die Erstantwort gestört
- bei vielen DM2ern finden sich erniedrigete GLP-1 Spiegel
- Byetta kann die pp-Spitzen wieder normalisieren
...
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Offline Joa

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #41 am: April 16, 2008, 23:28 »
Hi Ditmar,

die Diskussion der Hintergründe geht ein wenig in Details, und auch da lassen sich noch Fragen entwickeln.
Also lass dich einfach nicht einschüchtern, sondern frag einfach, was Dir auf der Zunge liegt schlicht weiter!  :ja:

Gruß
Joa
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Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #42 am: April 17, 2008, 09:46 »
... frag einfach, was Dir auf der Zunge liegt schlicht weiter!  :ja:

Danke Euch, wenn auch nicht auf "molekularer Ebene", so doch inhaltlich hab ich es jetzt, glaub ich, verstanden!
Die Frage die mir da noch bleibt ist dann eher politisch und die Antworten wohl spekulativ:
Wenn so ein kleiner Tropf wie meine Wenigkeit diese Beobachtungen machen konnte, hallo?! wieso sind die da nicht reihenweise in den Phase 2 und Phase 3 Test darüber gestolpert?
Warum "foltert" man die arme BSD mit Insulinquetschern, wenn es mit wenig Fremdinsulin so einfach geht?  :gruebeln:

Viele Grüße
Dietmar
p.s.: Die Werte gestern waren geringfügig (um 20mg/dl) höher als vorgestern, führe ich darauf zurück, daß es Fleisch gab.
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Joerg Moeller

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #43 am: April 17, 2008, 12:34 »
Wenn so ein kleiner Tropf wie meine Wenigkeit diese Beobachtungen machen konnte, hallo?! wieso sind die da nicht reihenweise in den Phase 2 und Phase 3 Test darüber gestolpert?
Warum "foltert" man die arme BSD mit Insulinquetschern, wenn es mit wenig Fremdinsulin so einfach geht?  :gruebeln:

Das liegt eher an den Ärzten, die es verschreiben. Wie ich schon sagte ist es günstiger mit Metformin und/oder Glitazonen zu kombinieren
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Offline Joa

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #44 am: April 17, 2008, 18:33 »
Das liegt eher an den Ärzten, die es verschreiben. Wie ich schon sagte ist es günstiger mit Metformin und/oder Glitazonen zu kombinieren

Und ein Arzt der es verschreibt geht auch ein wenig auf's Eis. Die Kombi von Insulin und Byetta ist ja wegen fehlender Untersuchungen dazu bisher nicht empfohlen.

Gruß
Joa


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Offline Joerg Moeller

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #45 am: April 18, 2008, 03:12 »
Das liegt eher an den Ärzten, die es verschreiben. Wie ich schon sagte ist es günstiger mit Metformin und/oder Glitazonen zu kombinieren

Und ein Arzt der es verschreibt geht auch ein wenig auf's Eis. Die Kombi von Insulin und Byetta ist ja wegen fehlender Untersuchungen dazu bisher nicht empfohlen.

Ich hatte "Insulinquetscher" jetzt eher mit insulinotropen OAD wie Sulfonylharnstoffe gleichgesetzt...
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Offline Joa

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #46 am: April 18, 2008, 08:13 »
Ich hatte "Insulinquetscher" jetzt eher mit insulinotropen OAD wie Sulfonylharnstoffe gleichgesetzt...
Ich auch! Ich hatte Dietmars Satz:
Zitat
"Warum "foltert" man die arme BSD mit Insulinquetschern, wenn es mit wenig Fremdinsulin so einfach geht?
aber meinerseits gedanklich um die Alternative seiner derzeitigen Insulin&Byetta Kombination ergänzt. Denn diese Kombination erst ist für ihn aktuell die Voraussetzung des derzeitigen Therapieerfolges, bei dem (wieder) "geringe" Mengen Ergänzungsinsulin ausreichen.
@ Dietmar: Wieviel TGD (TagesGesamtDosis) Insulin derzeit?

Selbstverständlich bin ich auch geneigt die Anwendung von "Insulinquetschern", im Unterschied zur insulinunterstützten Therapie, als prinzipiellen ärztlichen Kunstfehler zu vermuten. Einerseits wegen der anzunehmenden Begünstigung der Betazellerschöpfung, andererseits halt wegen der Proinsulin-Problematik. Wobei mir letztere der kritischere Punkt zu sein scheint.

Und da sind es sicherlich insbesondere die Kostengründe, die das OAD-Schema am Leben erhalten.   :(

Gruß
Joa
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Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #47 am: April 18, 2008, 08:53 »
@ Dietmar: Wieviel TGD (TagesGesamtDosis) Insulin derzeit?

Hallo Joa,
durchschnittlich halte ich mich kanpp unter 100 auf, 60 Basal und nach Futter ca. 30-40 Bolus.
Wobei ich zugeben muß, daß ich gestern mit nem Riesenteller Tortellini à la panna gesündigt habe, da reichten die 10-12 Einheiten zum Mittag dann doch nicht...  :pfeif:

Viele Grüße
Dietmar
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Offline hlk123

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #48 am: April 18, 2008, 09:37 »
Hallo diotmari

Zitat von: diotmari
BZ-Werte dann pp 30min 66, 90min 67, 120min 128, 2h30min 172, und jetzt nach 3h sinkend 159mg/dl.
Was hast Du gegessen, wenn ich wissen darf?

Glaubst Du mit Byetta, kannst Du gute pp BZ Werte haben, unabhängig davon was Du ißt, sogar bei Nahrung mit hohem glykämischen Index? Mit Insulin kann ich nicht!

Danke. Viel Erfolg.

Offline Joerg Moeller

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #49 am: April 18, 2008, 12:06 »
Selbstverständlich bin ich auch geneigt die Anwendung von "Insulinquetschern", im Unterschied zur insulinunterstützten Therapie, als prinzipiellen ärztlichen Kunstfehler zu vermuten.

Soweit würde ich nicht gehen, solange es noch auf den Stufenplänen steht.

Zitat
Einerseits wegen der anzunehmenden Begünstigung der Betazellerschöpfung, andererseits halt wegen der Proinsulin-Problematik. Wobei mir letztere der kritischere Punkt zu sein scheint.

Ja, und dem damit verbundenen erhöhtem Kardiovaskulären Risiko.

Zitat
Und da sind es sicherlich insbesondere die Kostengründe, die das OAD-Schema am Leben erhalten.   :(

Das denke ich eher nicht, jedenfalls nicht in erster Linie.

Viele Patienten wollen halt nicht spritzen, solange sich das umgehen lässt. Lass die zu einem nicht sonderlich informierten Arzt gehen oder Kontraindikationen gegen Glitazone/Gliptine haben und dir gehen langsam die Optionen aus.

Kostengründe kann man aber sicherlich auch anführen, denn mit einem etwas ausführlicherem Beratungsgespräch könnte man mehr Überzeugungsarbeit leisten. Vielleicht auch einfach mal eine Insulinkanüle testen lassen (durch das Praxispersonal gesetzt), damit die Leute sehen daß es eine völlig andere Qualität hat als die dickeren Kanülen für die Blutentnahme.
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