Autor Thema: Byetta - Versuch  (Gelesen 28006 mal)

Offline Joa

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #10 am: März 21, 2008, 15:10 »
@Joa: weißt du jetzt, warum ich deinen Vergleich mit Glutazonen da unpassend fand? :knatschig:
:ja:
Hat wohl Dietmar in seiner angespannten Lage zum gedanklichen Kurzschließen verführt.  :(
 
gerade mit der Ärztin wegen der Werte telefoniert. Also pp Werte um 210 sind noch läääängst nicht gefährlich :knatschig:
Interessant sind wieder mal nur Werte VOR dem Essen, bzw. der NBZ.
Wie Du im weiteren dann ja resümiert hast, biste mit Deiner Ärztin grade auf einer experimentellen Baustelle zu Gange.
Für Sie kommt es halt auf eine Übersicht an, die sie arbeitsökonomisch bewältigen kann. Feintuning kommt später.
Daher sind die Orientierungspunkte des BZ vor der nächsten Mahlzeit und Nüchtern schon ok. Zumal ja SH, also das Glimepirid keine Stoßwirkung auf die Insulinfreisetzung der BSD ausübt, sondern ziemlich linear die Insulinmengenausschüttung bewirken sollte.
Die jetzige Situation ist natürlich kein Ziel, als Weg ist sie schon tolerierbar denke ich.
Zitat
....gefährliche Werte liegen übrigens erst so im Bereich über 300!
Du meine Güte, dort werden auch Schwangere betreut
Ich denke, das Deine Ärztin für Schwangere eine andere Messlatte im Köfferchen haben wird.  :zwinker:

Beeindruckend fand ich übrigens, dass sie auch nach Antikörpern gefischt hat.
Wie Du schreibst:
Zitat
meine Ärztin hat mir massive Insulinantikörper attestiert
ergab sich fette Beute an Insulinantikörpern.
Hat die Ärztin noch näher eingrenzen können, ob es sich um Antikörper gegen Fremdinsulin oder um Antikörper gegen körpereigenes Insulin (IAA=Insulinautoantikörper) handelt? Sofern eine solche Eingrenzung überhaupt ohne weiteres machbar ist.

Möglicherweise findet sich da auch eine Erklärung für die aktuelle Medikamentation. Durch SH soll nur körpereigenes Insulin gesteigert werden und die Analoga, die in ihrer Eiweißstruktur vom eigenen Insulin abweichen sollen völlig rausgehalten werden.
Geht dann der Antikörperspiegel runter, wäre das wohl der Beweis einer Abwehrreaktion gegen Levemir oder NovoRapid oder gegen beide.

Ziemlich sicher wird sie gelegentlich einen neuen Antikörpertest machen.
Dann also erst mal Ruhe bewahren und die Analoga auf jeden Fall bis auf weiteres im Kühlschrank, aktuell potenzieller Giftschrank, belassen.

Kopf hoch, Ohren steif und gemäßigtes Bewegungsprogramm weiter kultivieren! :super:

Gruß
Joa
 
p.s.
Noch die Frage, ob Du auch blutdrucksenkende  Mittel nimmst? Wenn ja was da?
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Offline zuckersuesse1975

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #11 am: März 21, 2008, 15:57 »
hallo,
ich hab damals noch 2 x 1000 mg metformin und 2 x 18 ie protaphane zum byetta gespritzt (3 x 5 dingens b.)
liebe grüsse
c.

Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #12 am: März 29, 2008, 09:10 »
Guten Morgen!

Den gestrigen Besuch bei der Diabetologin verbuche ich mal als klassischen Mann - Frau Konflikt....
 :duck: so ganz nach dem Schema: ich höre nicht was Du sagst - und was ich zu sagen habe, kommt dort drüben nicht an.... :duck:
Nein im Ernst, habe mich gestern zurückgehalten mit Grimm im Bauch hier zu schreiben; Jörg hätte mich dafür löschen müssen.  :zensor:
Also was ist passiert?
Die gute Frau Doctor hatte niemals die Absicht einen kleinen Test zu riskieren. Glimmepirid und Byetta; fertig.
O-Ton auf meine Beschwerden (Übelkeit, Brechreiz): DAS sei ja der Erfolg von Byetta, das den Leuten übel sei, sie würden weniger essen und dadurch abnehmen....
Mein Einwand, ich würde genauso wenig essen, wie seit einem Jahr wurde pampig vom Tisch gewischt - Typischer Diabetiker, selbst Schuld, dieses fette Schwein, bin ja zu doof auf meine Nahrung zu achten. Nur dumm, daß ich seit vielen Tagen zu meinen typischen Mahlzeiten GENAU Buch führe, da sind mir Kcal, Fett und Eiweiß-Angaben eher ein Abfallprodukt - ich bin ja auf der Suche nach den Natriumwerten!
Also lange Rede kurz: Sie Arzt - ich Patient! Wenn ich nicht mache, was sie will: kein Byetta. Hat mir nur noch ein Basta gefehlt. OK, Ärzte, die nach Lehrbuch dem Patienten eine 0-8-15 Behandlung angedeihen lassen, haben mir die ersten 15 Jahre meines Lebens versaut. Mit dem Ergebnis, daß ich 25 Jahre danach um jeden Weißkittel einen Riesenbogen gemacht habe, mit Ausnahme des Zahnarztes. Das brauch ich auf meine alten Tage nicht mehr..... :sauer:
Fazit? Was tun? Habe noch keine Meinung - nur über eines bin ich mir sicher: das artig wegstecken ist mir Byetta nicht wert! Mein 14-Tage-Durchschnitt-BZ wir heute oder morgen die 150 übersteigen. Meine Nüchternwerte liegen nach wie vor im schlappen 200er Bereich, aber das ist ja alles auf Sicht nicht schädlich; und der hochärztlichen Meinung nach muß ich das mindestens 3 Monate durchhalten, bis man Erfolg oder Mißerfolg beurteilen könne. Und solange die Werte nicht über 400 gehen besteht kein Grund zur Beunruhigung.... :dozent:

So, hoffe das war jetzt nicht zu wüst  :rotwerd:

Viele Grüße
Dietmar

p.s.: habe dennoch abgenommen, ein Kilo ist gesichert, aber ich hab ja auch noch mal ca. 10 Kilo abgenommen, bevor das Labor mich damals als Diabetiker geoutet hat...
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
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Offline Joa

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #13 am: März 29, 2008, 09:31 »
Moin Dietmar,

nur mal auf die Schnelle gefragt (muss gleich los den Garten sommerfrisch zu machen  ;D), haste mal die Antikörpergeschichte angesprochen?
Was sagt sie dazu?

Viele Grüße
Joa
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Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #14 am: März 29, 2008, 09:52 »
Hallo Joa,

ne, da ist bei dem Disput erst mal alles andere vom Tisch gefegt worden. Habe aber schon ne Frageliste an meinen Doc (HA) geschickt, der soll sich die Infos bei ihr holen - und mich dann aufklären. Hab zwar nen Laborstatus mitgenommen, da find ich aber nicht alles raus. Also Blut /-bestandteile, Enzyme und blablabla hab ich ja schon mit Hilfe des Netzes identifiziert. Und Antikörper sehe ich erst mal nicht...
 :kratz: kommt so was nicht alles in EINEN Bericht rein?!

Viele Grüße
Dietmar
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Offline Joerg Moeller

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #15 am: März 29, 2008, 12:15 »
O-Ton auf meine Beschwerden (Übelkeit, Brechreiz): DAS sei ja der Erfolg von Byetta, das den Leuten übel sei, sie würden weniger essen und dadurch abnehmen....

 :balla:
Sie soll mal ihre Hausaufgaben machen, dann wird sie auch feststellen, daß die Gewichtsreduzierung auch bei den Leuten auftrat, die nicht über Übelkeit klagten.

Mein Tip: such dir ein/e andere/n, dier/der dich in Sachen DM begleiten kann.
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Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #16 am: April 03, 2008, 13:56 »
So,

bin jetzt wieder "reumütig" bei meinem Hausarzt gelandet (Diabetologe DDG).
Der wird sich auch der Antikörpergeschichte annehmen. Bis dahin mach ich jetzt erst mal weiter wie bisher - nämlich Urlaub vom Insulin.  ;D Muss zugeben, das hat was, auf die regelmäßige BZ-Überwachung zu  :pfeif:.
Insgesamt ist der BZ nun wieder etwas runter, aber die pp-Spitzen sind mit so ner Therapie nicht in den Griff zu kriegen. Da geht mein BZ nach nem lächerlichen Fruchtjoghurt von 150 gr (2KH) ab wie des besagten Nachbarn "seine" Katze.
Außerdem wird mein Doc wohl das Byetta besorgen; hat sich groß Firma und Produkt aufgeschrieben; da wird die nächsten Tage wohl wieder ein Pharmareferent gefoltert...  ;)
Gegen die Übelkeit habe ich MCP-Trophen (Ratiopharm) bekommen, die bei mir erstaunlich gut wirken. Anfänglich vor jeder Mahlzeit genommen, reicht es, wenn ich die morgens zum Glimepirid nehme. Mittags und abends zum Byetta brauch ich nichts.
Nächste Woche um die Zeit weiß ich wohl dann mehr!

Viele Grüße
Dietmar
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Offline hlk123

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #17 am: April 04, 2008, 14:20 »
Zitat von: diotmari
....lächerlichen Fruchtjoghurt von 150 gr (2KH)....

Ich meide den Fruchtjogurt!
Stattdessen esse ich eine scheibe Vollkornbrot (2BE) mit Käse.
Mein pp BZ ist viel niedriger! Probier mal.

Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #18 am: April 11, 2008, 07:33 »
Einen wunderschönen guten Morgen!

Ob der gestrige Besuch bei meinem Hausarzt "erfolgreich" war, wird sich erst noch herausstellen müssen.
Auf jeden Fall lastet die gesamte Verantwortung jetzt quasi auf meinen Schultern alleine.
Lediglich die Eckdaten hat mein Doc vorgegeben für die nächsten 2 Wochen.
Denn mal der Reihe nach:
1. Byetta gibt es zunächst einmal am Tag zum Mittagessen.   8)
2. Ich muß, selbst wenn ich das mit höheren Werten ausbade, meinen Gesamtinsulinverbrauch unter 120 Einheiten halten. Wir tasten uns quasi von hinten wieder an gute Werte ran...  :(
3. Ich muß meine Flüssigkeitsmenge /d halbieren, das ist ne echt schlechte Nachricht. Komme eher 2 Tage ohne zu Essen aus, als 20min. ohne was zu trinken.  :'(
Fazit aus dem Byetta /Glimepirid-Versuch: Quasi keine Gewichtsabnahme, aber Schadensbegrenzung, bin seit über ner Woche unter 100kg geblieben. Zum Schluß deutlich bessere BZ-Werte, allerdings hab ich die pp-Spitzen dann nicht mehr verfolgt.
Und nun kommt der Hammer: Hab gestern ( Ausgangswert 148mg/dl) Basal auf 30 i.E. gesetzt, also minus 10 i.E. gegenüber der alten Einstellung, den alten KH Faktor von 5 erst mal behalten und so für 4 KH 20 i.E. Actrapid mit nem SEA von einer Stunde genommen und bin 2 h pp bei leckeren 74mg /dl angekommen, hab zur Vorsicht noch eine KH Matzen geknabbert und kam heute morgen mit bilderbuchmäßigwunderschönen 84 mg/dl aus dem Bettchen gekrochen!  ;D  ;D  ;D

Ach ja, mein Doc hat sich noch wegen der Insulinantikörper schlau gemacht und meinte, das wäre (noch) nicht besorgniserregend, aber er würde das weiter beobachten...... :gruebeln:

Viele Grüße
Dietmar
p.s.: hat noch jemand aus NRW ne Limitierung der Meßstreifen auf 400 erfahren seit Anfang der Jahres???
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Offline diotmari

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Re: Byetta - Versuch
« Antwort #19 am: April 13, 2008, 15:30 »
Hallo zusammen!
Einen kurzen Einblick mit welch (interessanten) Problemen so ein Versuch behaftet ist.
Das Byetta mit Fremd-Inulin ne gute Sache wird, hab ich schon Donnerstag Abend mit meinen Werten erahnt. Dementsprechend vorsichtig bin ich an die Sache rangegangen, da ich ja keinerlei Anhaltspunkte zum Vergleich habe.
1. Meine Basalversorung hab ich zunächst erst mal um 25% gekürzt, basierend auf den letzten Werten vor der Glimepirid-Byetta Geschichte.
2. Ich habe mich für das Actrapid intuitiv richtig entschieden, denn mit Novorapid hätt ich wahrscheinlich ne Menge Malzbier gegen die rasante Wirkung antrinken müssen....
3. Da Byetta vor dem Essen gespritzt werden MUSS, hab ich das zusammen mit Actrapid und nem SEA von 15-20 min gespritzt.
4. Ebenfalls ausgehend von meinen alten Werten hab ich den Bolusfaktor der rechnerischen Einfachkeit zunächst bei 5 belassen, jedoch dann den Gesamtbolus auf 40% reduziert. Und das war gut so!!!
Denn, ausgehend von BZ-Werten um 100 mg/dl vor dem Mittagessen, ging der BZ schon innerhalb von 60 Minuten richtig runter ;-) um dann aber nach etwa 150 Minuten auch wieder richtig zu steigen :-(((
Die Werte nach dem Essen alle zunächst im 70er Bereich, dann später aber wieder um 140-150.
Heute hab ich es mit einem ESA von 15 min mal ausprobiert, war leider auch noch nicht der Brüller. Insgesamt aber stelle ich dann nach über 3 Stunden (i.d.R. kurz vor dem Abendessen) eine Normalisierung in Richtung 100 fest.
Erster Eindruck: Das geht. Muß nur noch rauskriegen, wie genau.....
Für morgen steht die Überlegung an, entweder den ESA zu verlängern, oder das Insulin zu fraktionieren.
Hat irgend jemand der alten Hasen noch eine Idee?!
Erstes positives Ergebnis: der Gesamtinsulinverbrauch ist z.Z. um 90 i.E., wobei es jetzt natürlich ein gewaltiges Basal-Bolus-Ungleichgewicht gibt. Aber einen Basaltest mach ich erst, wenn ich den Mittagsfaktor in etwa gefunden habe.
Im Moment geht mir die in-den-Finger-Piekserei schon wieder gewaltig auf die....

Viele Grüße
Dietmar
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