Autor Thema: Re: Hallo Hummel7  (Gelesen 11438 mal)

Offline Hummel7

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Re: Hallo Hummel7
« am: März 16, 2008, 20:00 »
Hallo alle,

ich weiß nicht, ob ich in der richtigen Kategorie schreibe, aber ich versuchs mal.
Habe Fragen: bin Diab. seit 2004, mit Metformin 2x1000 und seit 3 Monaten Glimepirid 2mg. Meine Frage:'
Glimepirid "quetscht" die BSD aus, klar. Es ist also Insulin im Blut vorhanden, ob ich eine Hyperglykämie habe oder
nicht. Soweit klar. Da ich aber lowcarb mache, daher nicht viele Kohlenhydrate esse, was passiert mit dem Insulin,
das nicht verbraucht wurde, staut sich das auf bis zum nächsten Tag usw.? Wie lange macht die BSD das mit? Man
sagt ja immer, bei Typ2 setzt das Tablettenversagen erst nach vielen Jahren ein. Ich weiß, daß man besser
Insulin nehmen sollte, aber ich habe ganz einfach Angst davor, nicht vor dem Spritzen an sich, aber vor allem vor
einer Hypo und dem ganzen Drumherum.   :'(
MfG Hummel7

Offline nuetzele

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #1 am: März 16, 2008, 22:40 »
Zitat
Vor Hypos müssen sich Typ-2 nicht sehr fürchten, weil die bei ihnen einfach sehr gemäßigt ablaufen.
.

Da wäre ich aber sehr vorsichtig, da ich andere Erfahrungen gemacht habe.

Den hatte ich schon zwei Mal nötig
Viele Grüße Rainer

Offline Joerg Moeller

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #2 am: März 17, 2008, 01:02 »
nicht. Soweit klar. Da ich aber lowcarb mache, daher nicht viele Kohlenhydrate esse, was passiert mit dem Insulin,
das nicht verbraucht wurde,

Lowcarb bedeutet ja in der Regel, daß du eher fettlastig isst. Fett verbraucht aber auch Insulin. Für 22g Fett braucht man soviel Insulin wie für 1 BE (12g Kohlenhydrate). Auch Eiweiss verbraucht Insulin (44g soviel wie eine BE).

Bei dir kommt noch der Sulfonylharnstoff Glimepirid oben drauf. Wie du schon sagtest quetschen die die Betazellen so richtig aus. Und zwar so sehr, daß dabei mehr Proinsulin als gut ist ausgeschüttet wird. Proinsulin ist eine Insulin Vorstufe, bei der das C-Peptid noch nicht abgespalten ist (und außerhalb der Betazelle wird es das auch nicht mehr. Auf die Muskelzellen hat es nur ein Zehntel der Wirkung von fertigem Insulin, aber auf die Fettzellen wirkt es genauso stark ein. In der Folge vermehrt sich bei dir das Fettgewebe insbesondere an den Organen (das sogenannte Viszerale Fett) und das gibt dann wieder Hormone ab, die die Insulinwirkung schwächen.

Zitat
staut sich das auf bis zum nächsten Tag usw.? Wie lange macht die BSD das mit?

Wenn man sich dein HbA1c ansieht tut sie es nicht mehr.

Zitat
aber vor allem vor einer Hypo und dem ganzen Drumherum.   :'(

Die ist halb so wild. Wenn du nicht gerade absichtlich zu viel gespritzt hast (manche machen das extra, weil sie das Hypo-Gefühl so toll finden  :balla: ) oder z.B. für eine Mahlzeit spritzt und dann doch nichts isst ist das mehr so eine Art Schwächegefühl mit Heißhunger auf was süßes.

Auf alle Fälle ist eine Hypo deutlich angenehmer als die Spätfolgen, weil man den Insulinstart zu lange hinausgezögert hat.
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Offline Hummel7

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #3 am: März 17, 2008, 11:32 »
Hallo Forum,
ich weiß, daß Ihr alle recht habt. Ich habe zwar z.Zt. noch ein hohes Hba1c, aber seit 2 Wochen liegt bei mir
kein einziger pp-Wert über 140, mein Nüchternwert ist momentan 130 (davor 170). Der Durchschnittswert in 7 Tagen
liegt bei 131. Meine Fettwerte liegen alle im grünen Bereich, ich habe bis jetzt keinerlei Folgeerkrankungen, kardiologisch, augenärztlich, die Füße, alles o.B. Ich wiege 64 kg bei einer Größe von 166. Hatte vor 3 Jahren noch
82 kg. Ich fahre täglich auf dem Ergometer 13-15 km bei einer Belastung von 60-70 Watt. Und ich versuche, durch
lowcarb meine BZ-Werte noch zu erniedrigen und natürlich auch nicht an Gewicht zuzunehmen.  Trotzdem ist es
irgendwann mit dem Insulin so weit und an den Gedanken kann ich mich noch nicht gewöhnen. Ich hatte auch noch
nie eine Schulung. Das gibt es hier in Spanien nicht, wie man auch alle deutschen Ärzte privat zahlen muß. Das span.
Gesundheitssystem ist leider nicht das, was man als deutscher Patient gewohnt ist. Und man sollte besser keinen
Notarzt rufen müssen, wenn die rechtzeitig kommen, hat man Glück. An Bord ist kein Arzt, wie in Deutschland, meist
nur eine Hilfskraft. Man weiß das alles zu schätzen, wenn man es nicht mehr hat.
Trotzdem sonnige Grüße bei 22 Grad,
Hummel7

Offline Joerg Moeller

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #4 am: März 17, 2008, 12:27 »
ich weiß, daß Ihr alle recht habt. Ich habe zwar z.Zt. noch ein hohes Hba1c, aber seit 2 Wochen liegt bei mir
kein einziger pp-Wert über 140, mein Nüchternwert ist momentan 130 (davor 170). Der Durchschnittswert in 7 Tagen
liegt bei 131. Meine Fettwerte liegen alle im grünen Bereich, ich habe bis jetzt keinerlei Folgeerkrankungen, kardiologisch, augenärztlich, die Füße, alles o.B. Ich wiege 64 kg bei einer Größe von 166. Hatte vor 3 Jahren noch
82 kg. Ich fahre täglich auf dem Ergometer 13-15 km bei einer Belastung von 60-70 Watt.

Dann würde ich vermutlich auch erst noch den nächsten HbA1c in drei Monaten abwarten. (Wohlgemerkt: 3 Monate nicht drei Jahre :zwinker: )

Setz dir doch mal ein Ziel, daß du mit dem HbA1c erreichen willst: ich würde 7 - 7,5 vorschlagen. Und wenn du dieses Ziel nicht schaffst, dann wäre es wirklich klüger bei den Medikamenten umzudenken.

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Offline Hexe

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #5 am: März 17, 2008, 16:16 »
Hallo Hummel

 mir ging es ähnlich wie dir, habe mich an die Tabletten geklammert, weil ich auf gar keinen Fall spritzen wollte, bei mir kam die Angst vorm spritzen noch dazu.
Erst als ich wegen einer OP die Tabletten absetzen musste ( OP und Metformin geht nicht zusammen),brauchte ich Insulin, habe unter Zähneknirschen zugestimmt und nur unter der Bedingung danach wieder Tabletten zu bekommen.
Nur danach wollte ich die Tabletten gar nicht mehr, nach 4 Wochen Insulin spritzen ( im übrigen habe ich die ersten Wochen schlecht geschlafen weil ich Angst hatte zu Unterzuckern) habe ich gesagt, nie wieder Tabletten, mir ging es so gut wie seid Jahren nicht mehr ( trotz Schmerzen die ich von der OP noch hatte), und meine BZ Werte waren so schön im grünen Bereich, das es wirklich Spass gemacht hat Tagebuch zu führen.
Finde es übrigens Klasse was du angenommen hast, Hut ab dafür :)

liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline Hummel7

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #6 am: März 18, 2008, 09:36 »
ich weiß, daß Ihr alle recht habt. Ich habe zwar z.Zt. noch ein hohes Hba1c, aber seit 2 Wochen liegt bei mir
kein einziger pp-Wert über 140, mein Nüchternwert ist momentan 130 (davor 170). Der Durchschnittswert in 7 Tagen
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82 kg. Ich fahre täglich auf dem Ergometer 13-15 km bei einer Belastung von 60-70 Watt.

Dann würde ich vermutlich auch erst noch den nächsten HbA1c in drei Monaten abwarten. (Wohlgemerkt: 3 Monate nicht drei Jahre :zwinker: )

Setz dir doch mal ein Ziel, daß du mit dem HbA1c erreichen willst: ich würde 7 - 7,5 vorschlagen. Und wenn du dieses Ziel nicht schaffst, dann wäre es wirklich klüger bei den Medikamenten umzudenken.



Offline Hummel7

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #7 am: März 18, 2008, 09:45 »
Hallo Jörg,
danke für Deine Information. Kann ich das denn schaffen - in 3 Monaten von 8.7 (9.3) - auf sagen wir 7,5
zu kommen? Das scheint mir ein sehr hochgestecktes Ziel zu sein. Ich bin meist diszipliniert, auch wenn es mir
manchmal sehr schwer fällt, vor allem bei den Süßigkeiten. Aber zum Glück habe ich im Internet tolle Rezepte
gefunden, auch für einen Schokoladenkuchen, der kaum Einfluß auf den BZ hat und hervorragend schmeckt!!! ;D
Ich fühle mich in diesem Forum richtig wohl und aufgehoben und das spornt natürlich noch mehr an, eisern zu sein.
Mir gefällt der Ton hier und wie miteinander umgegangen wird. Das habe ich ganz anders erlebt und keiner hat ein-
gegriffen, aber das ist GottseiDank Schnee von gestern.
Ein bißchen habe ich noch Probleme, meine postings richtig zu platzieren, weil es hier so umfangreich ist, aber das
gelingt mir auch noch. ;)
Sonnige Grüße
Hummel

Offline tobgrob

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #8 am: März 18, 2008, 10:04 »
danke für Deine Information. Kann ich das denn schaffen - in 3 Monaten von 8.7 (9.3) - auf sagen wir 7,5
zu kommen? Das scheint mir ein sehr hochgestecktes Ziel zu sein.
Ja, ohne Insulin mit spanischen Leckereien ist das sehr schwer.  ;)

Ich bin meist diszipliniert, auch wenn es mir manchmal sehr schwer fällt, vor allem bei den Süßigkeiten.
Eben  :mahl:

Ein bißchen habe ich noch Probleme, meine postings richtig zu platzieren, weil es hier so umfangreich ist, aber das
gelingt mir auch noch. ;)

Und wenn es nicht passt, dann meckert keiner. Jörg schubst es einfach in den richtigen Bereich.

Grüße
Frank

Offline Joerg Moeller

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Re: Hallo Hummel7
« Antwort #9 am: März 18, 2008, 13:38 »
danke für Deine Information. Kann ich das denn schaffen - in 3 Monaten von 8.7 (9.3) - auf sagen wir 7,5
zu kommen?

Ja: wenn du auf deinem jetzigen Stand der letzten 2 Wochen bleibst.

Zitat
Das scheint mir ein sehr hochgestecktes Ziel zu sein.

Es geht ja nicht darum, daß du dieses Zeil erreichen mußt weil du sonst degradiert wirst oder ausgebuht. Es geht darum zu sehen, ob du auch weiterhin bei deiner jetzigen Therapie bleiben kannst oder dir nicht doch besser Hilfe durch Insulingaben holst.

Wenn dir im Winter zu kalt ist, dann kannst du auch versuchen schneller zu zittern oder dir noch einen vierten Pullover anziehen. Deutlich angenehmer wäre es allerdings, wenn man einfach mal die Heizung aufdreht.
Du könntest eine Heizung kriegen, hast aber Angst, daß dir dann zu warm wird. Dabei kann es ganz einfach damit sein: man dreht sie einfach ein bißchen tiefer. Auf alle Fälle ist an damit besser vor einer Erkältung geschützt :zwinker:

Zitat
Ich bin meist diszipliniert, auch wenn es mir manchmal sehr schwer fällt, vor allem bei den Süßigkeiten.

Willkommen im Club! :sad1:

Zitat
Ein bißchen habe ich noch Probleme, meine postings richtig zu platzieren, weil es hier so umfangreich ist, aber das gelingt mir auch noch. ;)

Bestimmt, das hat noch jeder gelernt.

Schau doch mal in die Hilfe zum Forum, da wird so einiges erklärt: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?action=help

Das ist dann wie mit dem Autofahren: erst braucht man noch den Fahrlehrer und muß sich auf jede Bewegung die man macht voll konzentrieren, aber schon nach kurzer Zeit hat man das einfach "im Blut".
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