Autor Thema: Diabetes-Diagnose-Richtlinien bedürfen einer NeubewertungEine Studie zum Zusamme  (Gelesen 4124 mal)

Offline Joerg Moeller

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Eine Studie zum Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und der damit häufig einhergehenden Retinopathie deutet an, dass die Richtlinien zur Diagnose eines Diabetes einer Neufestlegung bedürfen, so die Folgerungen eines aktuellen Artikels.

Diabetes wird nach Schätzungen im Jahr 2025 etwa 380 Millionen Menschen betreffen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die American Diabetes Association (ADA) bestimmen den Diabetes auf der Basis des Nüchternblutzuckers (FPG) einer Person - jene mit einem Wert von 7,0 Millimol pro Liter oder mehr werden als diabetisch erkrankt eingestuft. Die Retinopathie, eine Schädigung kleiner Blutgefäße des Auges, ist eine verbreitete, zur Erblindung führende Komplikation der Diabeteserkrankung. Drei wichtige Studien der 1990er Jahre zeigten, dass Anzeichen einer Retinopathie unter dem FPG-Schwellenwert von 7,0 Millimol pro Liter nur selten vorkamen, oberhalb dieses Wertes jedoch wesentlich häufiger wurde. Allerdings bewertete eine dieser Studien die Retinopathie anhand einer direkten klinischen Spiegelung des Augenhintergrundes (Ophthalmoskopie), und die beiden anderen anhand einer Aufnahme der Netzhaut. Keine Studie nutzte die gegenwärtige Referenzmethode in klinischen Untersuchungen: die 7-Felder-Fundus-Farbfotografie. Darüber hinaus deuten frühere Berichte aus dem ‘Diabetes Prevention Programme‘ an, dass viele Personen Symptome einer Retinopathie auch unter einem FPG-Schwellenwert von 7,0 Millimol pro Liter aufweisen.

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Offline Joerg Moeller

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Also so langsam zweifel ich doch am Sachverstand dieser Leute:

Zitat
Darüber hinaus deuten frühere Berichte aus dem ‘Diabetes Prevention Programme‘ an, dass viele Personen Symptome einer Retinopathie auch unter einem FPG-Schwellenwert von 7,0 Millimol pro Liter aufweisen.

Wieso kommt denn da bitte keiner auf die Idee sich mal vermehrt um die pp-BZ zu kümmern, wenn sie schon kein oGTT machen wollen?
Es müsste doch langsam wirklich bekannt genug sein, daß ein pp-BZ schon pathologisch sein kann während der NBZ (bzw. FPG = Fasting Plasma Glucose) noch immer normwertig ist. :moser:
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Offline klausing

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Spielt es denn eine Rolle wie lange der pp-BZ hoch ist? Ich mein ich kenne Leute die haben ca ne Stunde danach 10-12 und sind 2 Stunden später auch wieder bei 7. die Ärzte bei denen zweifeln auch ob sie eine Therapie ansetzen sollen oder nicht.

Offline Joerg Moeller

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Spielt es denn eine Rolle wie lange der pp-BZ hoch ist?

Gerade für die kleinen Blutgefäße in Augen ind Nerven eigentlich nicht so sehr. Deswegen haben diabetologsch erfahrene Augenärzte auch lieber ein leicht erhöhtes Hba1c als einen stark schwankenden BZ mit gutem HbA1c.

Zitat
Ich mein ich kenne Leute die haben ca ne Stunde danach 10-12 und sind 2 Stunden später auch wieder bei 7. die Ärzte bei denen zweifeln auch ob sie eine Therapie ansetzen sollen oder nicht.

Die sollten besser <9 anpeilen. So wie du das beschreibst fehlt bei denen die Erstantwort des Insulins, die wesentlich vom GLP-1 beeinflußt wird. D.h. bei diesen Leuten könnte man es mal mit Januvia oder Byetta (letzteres muß aber gespritzt werden) versuchen. Dem wird nachgesagt, daß sie diese Erstantwort wieder herstellen.

Zuerstmal würde ich mir aber ansehen was die da essen und ggf. versuchen den GI zu senken...
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