Autor Thema: Glucobay bei Typ I?  (Gelesen 2029 mal)

Memnoch

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Glucobay bei Typ I?
« am: Februar 17, 2008, 16:38 »
Meinem Diab fiel zu meinen BZ-Kapriolen wenig anderes ein als mir Glucobay zu verschreiben. Eine Ersparnis bei der Insulinmenge (Bolus) ist durchaus spürbar. Soweit prima. Aber das Zeug hat auch Nebenwirkungen (bin mehr auf dem Klo wie alles andere). Inwieweit das den BZ mittelfristig stabilisiert, wenn überhaupt, kann ich noch nicht sagen.

Hat da sonst noch jemand Erfahrungen gemacht?

Offline Joa

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Re: Glucobay bei Typ I?
« Antwort #1 am: Februar 17, 2008, 20:48 »
Meinem Diab fiel zu meinen BZ-Kapriolen wenig anderes ein als mir Glucobay zu verschreiben.

Hmm, ich hab jetzt aber nicht in der Erinnerung, dass Du speziell Probleme mit postprandial überschießenden Zuckerwerten hattest?

Das wäre ja der primäre Zielpunkt für Akarbose.

Mir wollte Tante Doc in der Studienphase für des Zeugs auch mal Akarbose andrehen.
Hab ich aber dankend abgewunken.


Zitat
Eine Ersparnis bei der Insulinmenge (Bolus) ist durchaus spürbar. Soweit prima.

Und was hast Du von einer Insulinmengenersparnis, wenn die KH stattdessen im Darm vergasen?
Aber falls Du auch eine Gewichtsreduktion gebrauchen kannst?

Zitat
(bin mehr auf dem Klo wie alles andere).
Gibt es den erforderlichen Mehrbedarf an Klopapier auf Rezept? Von der am Insulin gesparten Knete?  :kratz:

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Memnoch

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Re: Glucobay bei Typ I?
« Antwort #2 am: Februar 17, 2008, 21:41 »
Also solange ich mit dem Basalinsulin immer artig mitgehe habe ich keine pp-Explosionen und der BZ-Verlauf bleibt so halbwegs im Rahmen. Außer neulich, wo ich ne ganze Packung Hustenbonbons gefuttert habe und erst hinterher gemerkt habe, das ich aus Versehen die gezuckerten gekauft hatte.  :o Na ja, kann ja mal passieren. ;D

Ich habe mir aber überlegt, daß das Glucobay nützlich sein könnte wenn die Basalrate auf 50 IE hochschießt (von 18 IE normal), was momentan fast schon regelmäßig passiert, um die Down-Regulation etwas auszubremsen. Na ja, okay, der Hometrainer hätte den gleichen Effekt.

Also der Doc vermutet wohl wirklich irgendeine Aufnahmestörung, obwohl der BZ ja gleichmäßig über den Tag ansteigt, unabhängig von Mahlzeiten. Aber er hat mir eh nicht richtig zugehört. Als ich ihn gebeten hatte, doch mal die Insulin-Antagonisten abzuklopfen meinte er: "Ach, das ist die Leber!". Untersucht hat er weiter nichts. Zu den Anstiegen meinte er nur, er hätte schon schlimmeres gesehen.   

Offline johann

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Re: Glucobay bei Typ I?
« Antwort #3 am: Februar 18, 2008, 18:55 »
Hallo,

Zitat
"Ach, das ist die Leber!".
Wenn der doc dieser Meinung ist, hätte er Metformin verordnen müssen.

Aber, ich verstehe nicht, wenn die Blutglukose über den ganzen Tag ansteigt, unabhängig von den Mahlzeiten, stimmt doch die Basalversorgung nicht.
Der Alphaglukosidasehemmer Acarbose (Glucobay) bewirkt neben viel Wind, dass vielleicht die pp-Spitzen entfallen. Das sind Peaks infolge der Mahlzeit. Sie kann man gelegentlich beeinflussen mit dem Spritzessabstand.

Mit freundlichen Grüßen
johann

Memnoch

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Re: Glucobay bei Typ I?
« Antwort #4 am: Februar 19, 2008, 15:51 »

Aber, ich verstehe nicht, wenn die Blutglukose über den ganzen Tag ansteigt, unabhängig von den Mahlzeiten, stimmt doch die Basalversorgung nicht.
Der Alphaglukosidasehemmer Acarbose (Glucobay) bewirkt neben viel Wind, dass vielleicht die pp-Spitzen entfallen. Das sind Peaks infolge der Mahlzeit. Sie kann man gelegentlich beeinflussen mit dem Spritzessabstand.


Das mit der Basalversorgung ist richtig. Ich plage mich ja gegenwärtig mit unklaren Insulinresistenzen rum, die immer wieder kommen. Ich befürchte nur, der Doc hat da was in den falschen Hals bekommen. Und deshalb ist hier die Luft nicht schön.  ;D

Also in Braunschweig bin ich mit den Ärzten durch. Ich glaube ich werde es jetzt mal in Hannover versuchen. Anfangen werde ich mit dem Endokrinologikum. War da schonmal jemand von euch? Mit der MHH habe ich keine guten Erfahrungen. Wenn ich da jetzt anrufe, kriege ich in 3 Monaten einen Termin, habe 5-6 Stunden Wartezeit und bekomme in 6 Monaten die Befunde. Wertlos.

War heute auch bei der Diabetes-Beraterin. Von Glucobay hat sie mir abgeraten. Begründung ungefähr: Man kann es ja ausprobieren, und wer es mag kann es meinetwegen nehmen, aber in der Regel stehen die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Weiterhin meinte sie, mein BZ sei zu stramm eingestellt (HbA1c 5,7%), aber ich dümpel oft so zwischen 70 und 90 mg% rum, mit sehr häufigen milden Hypos. "Und dann wundern Sie sich über tagelange Resistenzen?" Außerdem esse ich wohl zu wenig. Laut ihrer Aussage alles gute Gründe für Resistenzen. Trotzdem soll ich mal zum Endo wegen meiner Begleiterkrankungen (PAS Typ II), um andere Ursachen abzuklären. Sie sagt, der normale Diabetologe sei mit sowas überfordert.

So weit, so gut. Aber was sie dann sonst noch vom Stapel gelassen hat war eher ein Fall fürs Gruselkabinett.