Autor Thema: Diabetes und PAVK  (Gelesen 7966 mal)

Hinerk

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Diabetes und PAVK
« am: Juli 04, 2016, 07:34 »
Moin,

Ein interessanter Artikel zum Gedanken  UZ versus PAVK.
Gelesen in

http://www.awmf.org/awmf-online-das-portal-der-wissenschaftlichen-medizin/awmf-aktuell.html

Bei der erwähnten Prozentzahl 1% wird es sich wohl um einen Prozentpunkt handeln.

Leitlinien S3 Leitlinie PAVK Seite|54
 5.2.3 DIABETES MELLITUS
Der Stellenwert der Hyperglykämie bei Typ-2-Diabetikern auf die Entwicklung der PAVK ist bekannt. Jede HbA1c-Erhöhung um 1% geht mit einer 28%-igen relativen Risikosteigerung für eine manifeste PAVK einher (145).
Diabetes erhöht das PAVK-Risiko um den Faktor 3-4 und das Claudicatio-Risiko um den Faktor 2. Daten dieser Subgruppenanalyse der UKPDS 35( Kohortenstudie) bei 3.884 Patienten zeigten eine geringere Amputationsrate bei geringerem HbA1c bzw. geringerer chronischer Hyperglykämie (145).
Eine weitere Untersuchung belegt die im Vergleich signifikant reduzierte Gehleistung und Mobilität der unteren Extremitäten bei Diabetikern mit PAVK gegenüber Nichtdiabetikern mit PAVK (146). Neben dem Rauchen ist die diabetische Stoffwechselstörung der wichtigste Risikofaktor für die Progression der PAVK.
In der STENO-2-Studie konnte bei Typ-2-Diabetikern unter intensivierter Behandlung (Diabeteseinstellung, Gabe von CSE-Hemmer und Thrombozytenfunktionshemmer, Blutdruckkontrolle) eine relative Risikoreduktion der Amputationsrate um 25% und eine Verminderung der Anzahl vaskulären Eingriffe um 10% über den Zeitraum von 7 Jahren beobachtet werden (147). Es wurde nicht untersucht, wie groß der Anteil der einzelnen medikamentösen Interventionen an der Reduktion der Amputationsrate und der Verminderung der peripheren Gefäßeingriffe in der intensiviert behandelnden Patientengruppe war.
Typ 1-Diabetiker profitieren ebenso wie Typ-2 Diabetiker von einer verbesserten Blutzuckereinstellung hinsichtlich der Progressionshemmung der PAVK. Offen ist die Art der Diabetestherapie zur Reduktion peripher vaskulärer Ereignisse bei Typ 2- Diabetikern.

MlG

Hinerk
« Letzte Änderung: Juli 04, 2016, 08:25 von Hinerk »

Offline Gyuri

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #1 am: Juli 04, 2016, 08:46 »
Das ist die Art von statistischen Aussagen, die ich für äußerst bedenklich halte.
Wenn man von 1% HbA1c das Risiko (hier 28%) bestimmen wollte, müsste man schon den "Ausgangswert" festlegen, ab dem das Risiko gleich Null wäre.

Ein Gesunder hat vielleicht … HbA1c 4,5%  :kratz:
Dann müsste es bei HbA1c 8,1% als gesichert gelten, an pAVK zu erkranken?
Bleibt die Frage, wie es ist, wenn sich das HbA1c verändert (zum Guten oder Schlechten).
Nur wenn man das weiß, könnte man davon ausgehen, dass das Anstreben eines niedrigeren Langzeitwertes das Risiko senkt an pAVK zu erkranken.

Das ist übrigens auf ALLE Folgeerkrankungen übertragbar!
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Kladie

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #2 am: Juli 04, 2016, 11:18 »
Hallo Gyuri,

man darf nicht alles so wörtlich nehmen. Schon gar nicht bei Statistiken, Umfragen oder Studienaussagen. Oder wie soll man sich eine Geburtenrate von 1,2 Kindern pro Frau in Deutschland vorstellen?

Die 28 % Risikovergrößerung ist nichts anderes als eine Zahl zwischen 0 und 100 die bei einem Patienten auftreten könnte. Der- oder diejenige die es trifft hat eine 100% und andere, die nie erkranken eine 0 % Wahrscheinlichkeit. Ich warte noch darauf, dass solche Werte mit 4 Stellen hinter dem Komma angegeben werden.

Hinerk

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #3 am: Juli 04, 2016, 11:49 »
Moin,

Den Artikel habe ich eingestellt um zu zeigen, ein höherer 1c um UZ zu vermeiden erhöht aber auch die Wahrscheinlichkeit an einer PAVK zu erkranken.

Wenn ein Diabetiker so wie ich, aufgrund einer PAVK schon mehrere Bypässe hat, kann die Erhöhung des 1c eine Gefährdung für die weitere Entstehung von Stenosen bedeuten.

MlG

Hinerk

Offline Gyuri

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #4 am: Juli 04, 2016, 14:07 »
Ich habe übrigens auch eine ausgeprägte pAVK und im KH wo das festgestellt wurde, wurden mir dann gleich ein paar Stents angeboten …
(von Bypässen war nicht die Rede)

Damit ging ich dann aber doch noch wo hin um mir eine zweite Meinung zu holen.
So ein Stent birgt durchaus Risiken, die nicht immer in einem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen stehen. (Es ist halt viel Geld verdient)
Meine Beine legten schon neue "Kanäle" an und das soll bei entsprechender Bewegung auch noch weiter gehen.
Erst mal kein Eingriff!  :super:
(Kein Stent und schon gar kein Bypass mehr - Bypässe habe ich schon am Herzen genug)
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Hinerk

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #5 am: Juli 04, 2016, 14:49 »
Moin Gyuri,

Um es für mich verständlich zu machen "Neue Kanäle" sind sicherlich kollaterale Neubildungen oder bilden sich tatsächlich neue Arterien oder sind kollaterale Neubildungen neue Arterien?

Meine Frage ist wirklich ernst gemeint.

MlG

Hinerk

Offline Gyuri

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #6 am: Juli 05, 2016, 10:02 »
 :verlegen: Das kann ich nicht richtig beantworten.
Zwei drei Ärzte erzählten mir, dass sich das Blut durch viel Bewegung langsam neue Wege sucht. Und meine letzte Untersuchung (MR Angio^BBA) hätte das angeblich bei mir bestätigt. Allerdings steht nichts davon im KH-Befund sondern wurde vom Internist mit Doppler festgestellt.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Hinerk

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Re: Diabetes und PAVK
« Antwort #7 am: Juli 05, 2016, 10:47 »
Moin Gyuri,

Es könnte sich bei Dir um eine Arteriogenese handeln, in diesem Fall entstehen aus den Kollateralen nach einiger Zeit neue Arterien.

Natürlich meine ich es so verstanden zu haben.

MlG


Hinerk