Aber warum soll einn Arzt etwas verschreiben, von dem er von vornherein weiß, das es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keine außreichend gute Einstellung bewirkt, vor allem wenn es besseres gibt?
Wenn er das wüßte müsste er nicht als Arzt arbeiten. Mit diesen Fähigkeiten würde es reichen hin und wieder mal einen Lottoschein auszufüllen.
Du verkennst die Realität. Die meisten Hausärzte, die KIA verordnen wissen wohl noch so ungefähr, was ein HbA1c ist und wie man Diabetes buchstabiert aber frag die mal, was man unter Postrezeptor-Signaltransduktion versteht, dann müssen sie passen.
Warum sie KIA verschreiben? Denk mal an das Dschungelbuch: die Schlange Ka hat sich fortgebildet und arbeitet jetzt als Pharmareferent ("Hör auf miiiich, glaube miiiir..."). Wer war es denn, der den Blödsinn in die Welt gesetzt hat "Nehmen sie KIA und sie brauchen keinen SEA mehr einzuhalten"?
Ich stimme dir zu: es gibt Fälle, da ist von vornherein abzusehen daß eine befriedigende Einstellung nur mit KIA machbar ist. Wenn z.B. der Beruf es mit sich bringt, daß Pausen nicht geplant werden können und es auf einen möglichst kurzen SEA ankommt. (Obwohl man auch das mit einem HM schaffen könnte, wenn man ein U40 nimmt, oder es noch auf U20 verdünnen lässt).
Fakt ist aber, daß ein hochspezielles Werkzeug in der Vergangenheit oft unreflektiert eingesetzt wurde um einen Nagel in die Wand zu kloppen, wo ein kleiner billigerHammer es auch getan hätte. Und dafür zahlen wir heute die Zeche.