Autor Thema: Regelrecht explodierende Basalrate  (Gelesen 13804 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #10 am: Januar 28, 2008, 12:29 »
Was mir wirklich Angst macht ist nicht so sehr der hohe Bedarf, sondern vielmehr der unbekannte Vorgang, der urplötzlich und scheinbar aus dem Nichts täglich eine immer stärkere Resistenz auslöst. Kann mich nicht erinnern das schonmal gehabt zu haben. Und ich werde schon halb verrückt vor Angst wenn ich überlege wie hoch das noch schießen kann. Und das ohne für mich erkennbaren Grund. Wenn ich wenigstens wüßte was Sache ist, könnte ich mit Sicherheit ruhiger schlafen!     

Was Sache ist ist daß dein Hormonhaushalt Amok läuft. Es ist nicht selten, daß bei einer hormonellen Störung irgendwann noch eine zweite dazukommt.
Das einzige was du machen kannst ist drauf reagieren und dich bei Fragen an einen Endokrinologen zu wenden.

Hier im Forum haben wir fast nur "normale" Diabetiker, die eben auch nur mit den "normalen" DM-Problemen konfrontiert sind. Mal so aus Interesse nachfragen ist okay, aber das darf nicht auf Kosten einer Facharzt-Konsultation gehen!

DER steht an erster Stelle, das Forum kommt dann irgendwann später.
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Memnoch

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #11 am: Januar 28, 2008, 14:19 »
@Joa: PM ist angekommen, danke!  :)

Die Nacht lief leider ganz und gar nicht gut! Hab es mit dem Basal ziemlich übertrieben und mich in die bislang übelste Hypo überhaupt geschossen. :balla: Hatte Glück, das ich mir kurz vorher noch Traubenzucker reingeschaufelt habe und ein Teil des Insulins ins Pflaster gelaufen ist. Ich weiß nicht ob ich bewußtlos war, aber ich war auf jeden Fall schon ziemlich wegetreten und eine Weile handlungsunfähig. Und ich brauche frische Bettwäsche. Wie dem auch sei, seither sinkt der Basalbedarf kontinuierlich, ich mußte schon drei mal runterkorrigieren. Allerdings bin ich heute total platt! Ob das jetzt wirklich ein Infekt ist oder die Nachwirkung der Monster-Hypo, weiß ich nicht. Ich glaube ich gehe gleich wieder ins Bett, aber werde die Sache im Auge behalten.

@Jörg: Ist schon klar, aber das mit den Ärzten habe ich alles längst durch, bzw. wird regelmäßig weiter getan. Aber das nützt herzlich wenig wenn am WE plötzlich der BZ entgleist! Für diesen Fall hat mir mein Diabetologe zwei Möglichkeiten genannt: entweder, ich kriege es alleine in den Griff, oder ich muß in die Klinik. Von letzterem rät er mir allerdings dringend ab, bzw nur bei Keto oder so. Den Grund dafür habe ich ja inzwischen selber erlebt, und geschildert habe ich das hier auch.

Ansonsten bin ich mir über die rechtliche Situation im Klaren, ich muß den selben Eiertanz ja ständig im MA-Forum machen. Meiustens sage ich dann etwas wie "Also ich nehme dann sounsoviel blah blah". In der Richtung. Anders geht es ja nicht.

 

Offline Joa

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #12 am: Januar 28, 2008, 19:18 »
Die Nacht lief leider ganz und gar nicht gut! ...und mich in die bislang übelste Hypo überhaupt geschossen. ich war auf jeden Fall schon ziemlich wegetreten und eine Weile handlungsunfähig. Und ich brauche frische Bettwäsche!
iiieek  :kreisch: 
        :lachen: und
        :duck:

Sorry aber irgendwie konnte ich mein Lachen beim Lesen nicht so ganz unterdrücken. Auch wenn die Veranstaltung als solche mit Sicherheit absolut nicht belustigend gewesen ist.   :nein:

Ich hatte beim Lesen Deiner geposteten Harakiri-Absicht schon gedacht, dass ich davor ernsthaft warnen wollte, dann kam was dazwischen und als ich endlich zur AW schritt, ist mir die Warnung irgendwie doch durchgerutsch.
Zumal wenn die im Krhs., und Herr Addison und Du auch noch selber, so'n 6 IE-Plan haben, müsste da ja auch irgendwie oder irgendwas Begründendes ...?

Vor allem sollten solche Experimente denn nicht in die Nacht gemacht werden. Wahrscheinlich wäre auch ein 50% B-Korrekturaufschlag auf das aktuelle Insulin noch immer recht hypoträchtig gewesen.

Na gut. Wird so schnell nicht wieder vorkommen.  :gruebeln:

Zitat
Allerdings bin ich heute total platt! Ob das jetzt wirklich ein Infekt ist oder die Nachwirkung der Monster-Hypo, weiß ich nicht.
Es spricht doch Einiges für die letztere Annahme.  :ja:

Ansonsten aber wenigstens gut, wenn die BR nun kontinuierlich runtergeht. Könnte schon dafür sprechen, dass sich tatsächlich eine FFS-Resistenz eingeschlichen hatte.

Zumindest ist so eine B-Korrektur, grade bei so mulitkausal denkbaren Zusammenhängen wie bei Dir, immer ein Weg, um zumindest die Fettsäuren zu verifizieren und ggf. wegzubekommen.

Dann wünsch ich heute mal ne trockene Nacht!

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Januar 28, 2008, 20:55 von Joa »
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Memnoch

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #13 am: Januar 28, 2008, 19:34 »
Ja, das mit der Hypo war irgendwie Künstlerpech.  ;) Zumindest hat es mir jetzt einen gesunden Respekt vor Hypos eingebracht.

Aber der Grund für die Aktion waren ganz einfach Angst und Verzweiflung. Das diese Schwachsinnsaktion gefährlich ist wußte ich vorher. Aber es war mir schon irgendwie egal! So nach dem Motto: solange ich alle 5 min eine Hypo habe, weiß ich das der BZ nicht weiter steigt!

Da vor knapp zwei Wochen etwas ähnliches passiert ist, nehme ich an das ich jetzt öfters mit solchen Dingen rechnen muß. Irgendwie muß ich dann lernen, die Angst - und damit auch den Teststreifenverbrauch - zu kontrollieren. Ein Königreich für eine kontinuierliche Messung! Hat der Doc beantragt, weil der BZ bei mir generell sehr instabil ist (die neue Paradigm). Wurde aber abgelehnt von der Kasse weil "keine medizinische Notwendigkeit". Aha!

Also momentan scheint sich die Basalrate so bei 34-35 IE/d einzupendeln. Mal schauen wie es weiter geht. Das sind immer noch 160%.

Offline Joa

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #14 am: Januar 28, 2008, 21:04 »
Hi,
Da vor knapp zwei Wochen etwas ähnliches passiert ist, nehme ich an das ich jetzt öfters mit solchen Dingen rechnen muß. Irgendwie muß ich dann lernen, die Angst - und damit auch den Teststreifenverbrauch - zu kontrollieren. Ein Königreich für eine kontinuierliche Messung! Hat der Doc beantragt, weil der BZ bei mir generell sehr instabil ist (die neue Paradigm). Wurde aber abgelehnt von der Kasse weil "keine medizinische Notwendigkeit". Aha!

Also momentan scheint sich die Basalrate so bei 34-35 IE/d einzupendeln. Mal schauen wie es weiter geht. Das sind immer noch 160%.

Vielleicht sollteste dann doch immer gleich mal in's KH? Möglicherweise überzeugt eine Kosten-/Nutzenanalyse die KK eher von gewissen Sinnfälligkeiten?

Ist wohl auch mit der Frage verbunden zu sehen, wieviele MA Patienten mit z. B. Typ 1 Diabetes es in D so gibt. Stichwort Kostenlawine.  :-\

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Januar 28, 2008, 22:20 von Joa »
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Memnoch

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #15 am: Januar 28, 2008, 21:38 »
Da ist schon was dran mit den Kosten. Aber mein Diab meinte, das würde der Kasse vollends am Allerwertesten vorbeigehen! Denn die rechnen nur Quartalsweise! Mittelfristige Kosteneinsparungen oder gar Verhinderung von Spätfolgen interessieren die nicht die Bohne.

An dieser Stelle mal eine kleine Anekdote: seit zwei Jahren trage ich die Pumpe. Der Doc hat im Juli 2007 den Antrag auf die Paradigm 722 mit Glukosesensor gestellt. Als Beleg wurde ein Auszug aus meinem Protokoll mitgeschickt, damit die mal die Achterbahn selber sehen können (wenn auch nicht so extrem wie jetzt). Und im November kam der Antrag für die Schulung in Althausen hinzu. In beiden Fällen lautete die Antwort, eine Insulinpumpentherapie [sic!] wird nicht bewilligt, da keine medizinische Notwendigkeit. Hallo? Erstens ging es gar nicht um die Pumpe, denn die trage ich ja längst, weiterhin gibt es durch MA auch eine eindeutige Indikation. Ich habe dort angerufen und die Sache klargestellt, danach kamen dann die korrekten Absagen. :lachen:

Die bügeln erstmal alles ab, ganz pauschal. Noch lustiger wird es wenn man in Grundsicherung oder ALG II einen Mehrbedarf wg Diabetes will (wenigstens für die DM 2-Betroffenen). Läuft zwar nicht über die Kasse, wird aber genauso abgebügelt, nachdem die Beurteilungen des Deutschen Vereins von 1997 ausgewechselt wurden gegen die neuen Mehrbedarfsregelungen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe.  :staun2: Das bedeutet: eine diabetesgerechte Ernährung(ausgewogene Mischkost) ist nach Ansicht der Behörden mit (im Idealfall) 136 Euro problemlos zu schaffen. Im Monat, versteht sich! 

Nee nee, komme denen bloß nicht mit Vernunft!

Offline Andreas

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #16 am: Januar 28, 2008, 22:01 »
Vielleicht hilft uns ja mal Andreas? Der benutzt die Dinger als unser Marathon-Man zur Therapieanpasssung.

Mit den Messergebnissen der Blut-Keton-Messungen gehe ich so um:
Bei erhöhtem BZ sind Blut-Keton-Werte von 0,1 bis 0,3 normal, also korrigiere ich normal, Sport ist möglich.
Ab 0,5 gehe ich von einer beginnenden Ketoazidose aus und handele entsprechend:
- Korrektur mit Spritze (mit normalen Korrektur-Faktor, weil durch die Blutmessung das Bemerken sehr früh, deutlich vor dem Niederschlag der Ketone im Urin stattfindet), kein Sport, Katheterwechsel, Überprüfung der Funktion der Pumpe, große Flüssigkeitsaufnahme usw.
Ab 0,8 wende ich das Ketoazidose-Schema an und verhalte mich Ketoazidose entsprechend.

Gruß, Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Joa

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #17 am: Januar 28, 2008, 22:15 »
Mit den Messergebnissen der Blut-Keton-Messungen gehe ich so um: ...

Danke!  :cheese:

Gruß
Joa

Nachtrag:

Mein Jott, der Cheese-Smily sieht ja eher bedrohlich aus. Motto: gleich beiß ich zu!
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Memnoch

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #18 am: Januar 28, 2008, 22:21 »
Gibt es da einen Link oder so? Komme gerade irgendwie mit Google nicht weiter!

Offline Joa

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Re: Regelrecht explodierende Basalrate
« Antwort #19 am: Januar 28, 2008, 22:22 »
Gibt es da einen Link oder so?

Wozu?

Gruß
Joa
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