Autor Thema: Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?  (Gelesen 3972 mal)

Offline MaKe

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« am: Januar 03, 2008, 16:28 »
Hallo,

Luftblasen habe ich sowohl in meinem Levemir als auch im Apidra.
Das Levemir liegt immer nur auf dem Wohnzimmertisch, das Apidra nehme ich mit, aber sonderlich kalt war es hier im Pott noch nicht.
Ich konnte auch noch keinen Unterschied feststellen, ob ich nun die Kanülen aufgeschraubt lasse oder immer abmache (ich nehme sowieso immer ne neue).
Keine Ahnung also wodurch die Luftblasen kommen, aber allein Kälte kann es nicht sein (so kalt ist mein Wohnzimmer nicht :lachen:).

Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline Alf

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #1 am: Januar 03, 2008, 16:40 »
Die Luftblasen kommen ziemlich sicher durch die Kombination aus aufgesteckter Kanüle und Temperaturveränderungen zustande.

Bei abgeschraubter Kanüle ist die Luftblasen-Entwicklung meist nicht so groß, weil bei der Patrone das Einstechgummi vorne und der Gummistempel hinten rel. Luftdicht sind.

Bei eingesteckter Kanüle entsteht eine deutlich durchlässigere Luftbrücke und die Ausdehnung der Flüssigkeit kann im Warmen erfolgen. Wenn Du dann den Pen in kältere Umgebung legst und sich die Flüssigkeit zusammenzieht kommt aber der Gummistempel in der Patrone nicht wieder automatisch zurück, sondern die leichter zu begende Luft strömt vorne durch die Kanüle in die Patrone ein...dieses Phänomen dürfte nur schwerlich mit dem menschlichen Auge zu beobachten sein, da es sich um minimale Veränderungen handelt und sich die Bläschen meist über Tage "aufsummieren" ehe sie als Blase deutlich sichtbar werden. ;D

Egal ist es insofern als dass jeder Diabetiker gelernt hat, dass er vor der Verwendung Luftblasen aus Patronen/Insulinfläschchen "wegspritzen" sollte ;)
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Offline MaKe

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #2 am: Januar 03, 2008, 16:59 »
Hallo Alf,

Die Luftblasen kommen ziemlich sicher durch die Kombination aus aufgesteckter Kanüle und Temperaturveränderungen zustande.

Vielleicht finden wir ja meinen Denkfehler: Pen mit Levemir liegt mit abgeschraubter Pen-Kanüle auf dem Wohnzimmertisch. Nur zum Spritzen um 20:00 Uhr schraube ich eine Kanüle auf, injetziere das Insulin und schraube die Pen-Kanüle wieder ab.
Wenn wir nun mal unterstellen dass mein Wohnzimmer keinen größeren Temperaturschwankungen unterliegt, woher kommen dann die Luftblasen (meist so 1-2mm im Durchmesser)?

Egal ist es insofern als dass jeder Diabetiker gelernt hat, dass er vor der Verwendung Luftblasen aus Patronen/Insulinfläschchen "wegspritzen" sollte ;)

Davon gehört, gelernt noch nicht. Ich habe es mal versucht, aber nachdem ich 20 IE so nach und nach in die Luft gespritzt habe, habe ich das Vorhaben aufgegeben. Scheinbar dringt die BD Pen-Nadel so weit in die Patrone mit dem Insulin ein, dass ich die kleinen Luftblasen nicht erwische wenn ich den Pen mit der Spitze nach oben halte.
Allerdings habe ich bei mir auch noch keine Nachteile bemerkt, die kleinen Bläschen sind wohl nicht groß genug um merklich komprimiert werden zu können.  :kratz:

Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline Alf

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #3 am: Januar 03, 2008, 17:25 »
In welchen Größenordnungen sich das Insulinvolumen bei welchen Temperaturänderungen verändert kann ich nicht sagen aber ich denke das eine oder andere Grad wirst Du auch in Deinem Wohnzimmer durch die Nachtabsenkung haben?! ;) Möglicherweise entstehen auch klein(st)e Luftblasen alleine schon beim Aufschrauben der Kanüle, die sich dann über die Zeit zusammenläppern.

Eine 2mm Luftblase ist aber schon recht ordentlich und die sollte man vorher wegspritzen.

Aber auch wenn man die Luftblase drinlässt wirkt es sich ja erst nachteilig für Dich aus, wenn Du den Pen so halten würdest, dass die Luft beim Spritzen tatsächlich durch die Kanüle mit hinaus gespritzt würde und auch das sollte man nicht tun. Immer den Pen so halten, dass Luftbläschen nach hinten an den Kolben wandern (wer sich das nicht vorstellen kann, kann ja mit einer Wasserwaage am Bauch vorm Spiegel üben ;) ;D ).

Den Pen so gehalten und lange genug dringelassen sollte die injizierte Insulinmenge nicht massgeblich verändern, da die Luftblase beim Drücken des Pen-Stempels zwar kurzzeitig komprimiert wird, sie sich aber in gleichem Masse wieder ausdehnt, wenn das Insulin unter die Haut wandert und dann das injizierte Volumen annähernd gleich sein sollte.

Wegen des "Luftblasen-Wegspritzens" hatte ich noch bei keinem Pen Probleme. Nur beim OptiPen kommen anfangs immer noch so 1-5 iE Insulin, ehe dann auch die Luft entweicht.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die Blasenbildung auch durch die Gewindeart des Pens gefördert bzw. beeinflusst wird: Bei all meinen Humalogpens ist ein deutlich feineres Gewinde mit mehr Gewindegängen als beim alten OptiPen. Und gerade der "alte" OptiPen zieht bei mir die Blasen, alle anderen fast gar nicht.

"Alter" Optipen schreibe ich nur deshalb, weil Sanofi-Aventis inzwischen die neueren Pens auch mit dem feineren Gewinde herausgibt, d.h. bei den neuen OptiPens passen die gleichen Kanülen wie beim PerliPen, Humapen usw.
(nur ich habe letztens bei meinem DiaDoc nat. wieder einen mit dem alten Gewinde bekommen und habe nicht aufgepasst  :mauer:)

Ciaoi, Alf.

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #4 am: Januar 03, 2008, 17:38 »
Hi Alf,

danke für deine ausführlichen Erklärungen :super:

In welchen Größenordnungen sich das Insulinvolumen bei welchen Temperaturänderungen verändert kann ich nicht sagen aber ich denke das eine oder andere Grad wirst Du auch in Deinem Wohnzimmer durch die Nachtabsenkung haben?! ;) Möglicherweise entstehen auch klein(st)e Luftblasen alleine schon beim Aufschrauben der Kanüle, die sich dann über die Zeit zusammenläppern.

Eine 2mm Luftblase ist aber schon recht ordentlich und die sollte man vorher wegspritzen.

Die bekomme ich nicht weggespritzt, bin ich wohl zu doof zu....  :o :gruebeln:

Ich kann ja zum Foren-Treffen mal nen Pen mit Luft drinne mitbringen, dann kannste es mir mal vormachen (oder die anderen die das drauf haben).  :hilfe:  :zwitscher:

Aber auch wenn man die Luftblase drinlässt wirkt es sich ja erst nachteilig für Dich aus, wenn Du den Pen so halten würdest, dass die Luft beim Spritzen tatsächlich durch die Kanüle mit hinaus gespritzt würde und auch das sollte man nicht tun. Immer den Pen so halten, dass Luftbläschen nach hinten an den Kolben wandern (wer sich das nicht vorstellen kann, kann ja mit einer Wasserwaage am Bauch vorm Spiegel üben).

Das würde garantiert ulkig ausschauen und wäre was für die Galerie.
Aber ich halte den Pen so wie von dir beschrieben und wenn ich die Luftblase schon nicht absichtlich weggespritzt bekomme, sollte das auch nicht durch Zufall funktionieren....


Den Pen so gehalten und lange genug dringelassen sollte die injizierte Insulinmenge nicht massgeblich verändern, da die Luftblase beim Drücken des Pen-Stempels zwar kurzzeitig komprimiert wird, sie sich aber in gleichem Masse wieder ausdehnt, wenn das Insulin unter die Haut wandert und dann das injizierte Volumen annähernd gleich sein sollte.

Da hatte ich gar nicht dran gedacht. Klar, die Luft will sich ja auch wieder ausdehnen und dann drückt sie das Insulin dabei raus.

Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline klausing

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #5 am: Januar 03, 2008, 22:30 »
Zitat
Den Pen so gehalten und lange genug dringelassen sollte die injizierte Insulinmenge nicht massgeblich verändern,
Als ich noch halbe Einheiten spritzte, merkte man das schon! Eine Luftblase kann wie ein Puffer für den Druck wirken mit dem ansonsten das Insulin direkt in den Körper gespritzt wird. Der Körper hat ja einen gewissen Widerstand.
Zumindest habe ich damals festgestellt, dass eine Luftblase bis zu einer Einheit Unterschied bei dem Pen machen kann. Aber ich gebe Dir in so fern Recht, dass sich dies nur bei sehr geringen Insulinbedarf auswirkt.

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #6 am: Januar 04, 2008, 05:06 »
Hallo Steffen,

Eine Luftblase kann wie ein Puffer für den Druck wirken mit dem ansonsten das Insulin direkt in den Körper gespritzt wird. Der Körper hat ja einen gewissen Widerstand.
Zumindest habe ich damals festgestellt, dass eine Luftblase bis zu einer Einheit Unterschied bei dem Pen machen kann. Aber ich gebe Dir in so fern Recht, dass sich dies nur bei sehr geringen Insulinbedarf auswirkt.

Darum schrieb Alf ja wohl auch, dass man darauf achten sollte den Pen lange genug drinne zu lassen.
Denn wie/wohin soll sich die Luft denn irgendwann wieder ausdehnen wenn nicht in Form von Insulin durch die Kanüle? Wenn die immer abgeschraubt wird und man darauf achtet dass sie lange drin war und nichts nachtropft, dann dürfte sich der Effekt gar nicht bemerkbar machen (auch nicht bei geringen Mengen).

Viele Grüße
Mathias  :)


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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #7 am: Januar 04, 2008, 10:10 »
Zitat
Denn wie/wohin soll sich die Luft denn irgendwann wieder ausdehnen wenn nicht in Form von Insulin durch die Kanüle?
sicher, geht ja nur in die eine Richtung. Allerdings so lange sie im Fettgewebe sitzt ist der Druck des Gewebes so groß, dass eben nicht eine völlige Druckentlastung erfolgen kann. Ich habe das damals mindestens 30 Sekunden und länger (mach ich übrigens heute noch) drin gelassen.
Erst nach dem rausziehen kam dann die letzte Einheit raus! Man sah das auch sehr schön an dem Tropfen der sich bildete. War keine Luft vorhanden gab es so etwas nicht. Da geht der Druck vollständig auf das Insulin und somit geht auch alles in den Körper.

Wie bereits geschrieben macht sich dies nur bei sehr kleinen Mengen bemerkbar. Ich konnte mir das am Anfang auch nicht vorstellen und hab sogar einmal den Pen getauscht. Danach bin ich dann übergegangen bei Luftblasen generell eine Einheit mehr  zu nehmen und kam dann auch super wieder hin.

Offline MaKe

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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #8 am: Januar 04, 2008, 10:15 »
Hi Steffen,

ich habe gerade 2 neue Pens bzw. Ampullen angefangen und habe noch keine Luftblasen.
Ich werde aber mal drauf achten, ob das Entstehen eines kleinen Tropfens auch bei mir mit den Luftblasen bzw. deren Größe zusammenhängt.
Hin und wieder entsteht nämlich auch bei mir ein kleiner Tropfen an der Spitze der Kanüle, wobei ich die Nadel auch extrem lange drinne lasse.

Viele Grüße
Mathias  :)


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Re: Erkennt man, ob Novorapid gefroren war?
« Antwort #9 am: Januar 04, 2008, 14:31 »
... ich dürfte plötzlich eine ziemliche Resistenz entwickelt haben.

Die Rache des bunten Tellers und der seinetwegen zusätzlich verbratenen Insulinmengen?
Ach ja, was war jüngst noch mit dem Teller weihnachtlicher Kekse, die dringend vor der
Dehydration gerettet werden mussten?   :gruebeln:
 :zwinker:

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Januar 04, 2008, 17:31 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra