EDIT: Also ne Lipolyse dauert ca. 15h, oder hab ich mich da verlesen? Das das bei mir schon über Tage hinweg ist, kann es das dann nicht sein, oder?
Lipolyse dauert bis zu 15 Stunden bedeutet, dass der Insulinkorrekturbedarf für bis zu 15 Stunden drastisch erhöht sein kann.
Eine zu kurze Insulinkorrektur bewirkt ein nachgehend erneutes Aufflammen der Lipolyse. Das kann sich sogar jahrelang so erstrecken, zumindest bei Typ 1ern mit Typ 2 Komponenten.
Lipolyse als solche ist jedoch beständiger Vorgang im Stoffwechsel. Das bezeichnet die Aufspaltung des Speicherfettes durch die Amilase-Enzyme.
Das was wir kurz im Sinn der Therapiesteuerung als Lipolyse bezeichnen ist eine gesteigerte oder überschießende Lipolyse, bei der die Amylasen durch unzureichende Insulinwirkung nicht angemessen an der Freisetzung von Fettsäuren gehindert werden.
Diese Fettsäuren dringen insulinneutral die Muskulaturzellen ein und werden dort als Energielieferanten verbrannt (Beta-Oxydation).
Eine überhöhte Konzentration freier Fettsäuren in den Muskulaturzellen erzeugt dort eine Hemmung der Insulinwirkung durch Störungen der Zellchemie hinsichtlich Rezeptorkombiantion und Glucosetransport. @ Jörg: Weißt Du das genauer?
Wenn Du jetzt einige Boluskorrekturen erfolgreich gemacht hast, und dann wieder auf Deine Norminsulinmenge zurück gehst, hast Du schon verloren!
Die noch wirkende innerzelluäre Insulinresistenz wird darauf hin den ganzen Schmassel wieder von vorne starten lassen.
Erst langsam ansteigende BZ-Werte, dann explosive pp-Entwicklung.
Weil Du in solchem Schaukelspiel über Tage hinweg mehr Insulin zuführst ist die zwangsläufige Folge eine zusätzliche Down-Regulation der Insulinrezeptoren im ganzen Körper. Alle Hormonrezeptoren des Körpers reagieren nämlich auf ein anhaltend erhöhtes Angebot ihres Hormons mit einer Empfindlichkeitsabsenkung auf dieses Hormon.
Und schon siedelt Dein Insulinbedarf auf einem nochmals höheren Niveau.
Ansonsten findest Du aber auch mit der Suche im Forum noch etliche diesbezügliche Beiträge.
Gruß
Joa
p.s. Hab noch kurz Deinen neuen Beitrag gesichtet.
Du bist ja schon ewig dabei und hast sicher auch Deine Erfahrungen. Grade bei insulinempfindlichen Diabetikern, zu denen ich dich einfach mal rechne, ist halt die Gefahr recht hoch, dass so ne "Lipolyse" unkorrigiert in eine Ketose/Ketoazidose entgleitet.
Daher achte auf alle Fälle auf das Auftreten von Keton im Urin. Haste keine Teststreifen dafür besorg welche in der Nachtapo gegen Kasse und lass die später nachrezeptieren. Wenn Du das Gefühl hast die Sache nicht alleine in den Griff bekommen zu können, ist es eher anzuraten, mal in der Notaufnahme eines Krhs. reinzuschauen.
Lebst Du alleine oder hast Du wen da, der auf kritische Entwicklungen achten kann? Ohne dass ich jetzt Panik machen möchte gefragt.