Weihnachtsgedichte Schneemann
Weihnachtszeit - II
Große Bäume, kleine Kugeln, stiller Schnee und heller Klang,
Schein von bunten Lichterketten, Kinderchor- und Engelsgesang.
Weißt du, welche Zeit ich meine?
Richtig, denn es gibt nur eine!
Schaut man aus dem Fenster hinaus,
sieht man vielleicht den Nikolaus.
Doch was Kinder noch erfreut,
passt es denn in unsre Zeit?
Stehen wir im Kaufhaustrubel,
hören wir den Kinderjubel,
der aus allen Kehlen klingt,
weil jemand Geschenke bringt!
Ist denn diese Zeit besinnlich?
Zeigt sie gar, was ist denn himmlisch?
Ist es nicht der Erdenrummel,
der verursacht den Familienbummel?
Menschen drängen durch die Straßen,
weil sie dies und das vergaßen.
Suchen hier und dort noch schnell Präsente,
denn wer liebt sie nicht, die teuren Geschenke?
Auf dem Weihnachtsmarkt steht alles dicht auf dicht,
friert, trinkt und hat ein Lächeln im Gesicht.
Plätzchenduft und Glühweinfahne,
wie jährlich jedermann tut ahnen!
Kinder drängen hektisch eilend durch die Gassen,
wollen noch den Niklaus des Studentendiensts erfassen.
Wen interessiert da noch das kleine Kind,
das sich freudig strahlend in dem ärmlichen Stall befind?
Ist es nicht schon gesellschaftlicher Brauch,
dass die Weihnachtsgans füllt jeden Bauch?
Dass man vergisst wie arm war doch der Gottessohn?
In Anbetracht der Zeit, der reinste Hohn!
Geld, Geschenke, Macht und Reichtum,
finanzieller Vorteil, kapitales Arbeitstum
steht es nicht hinter dem vordergründigen Getue
und missbraucht die himmlische Weihnachtsruhe!
Menschen werdet endlich wieder still,
denn das Kind im Stall euch sagen will,
dass ihr liebt einander wie euch selbst,
gerade in der Weihnachtszeit, da gilt’s.