Autor Thema: Hallo Männer mit Pumpe  (Gelesen 14630 mal)

Schnurble

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #40 am: Dezember 05, 2007, 10:46 »
Hi,

mir wurde damals in der Pumpenschulung erzählt, das es sinnvoll wäre, nach dem Abkoppeln/Wiederankoppeln einen kleinen Bolus zu geben um irgendwelche Schwankungen im System auszugleichen, und so mache ich das halt, ich gebe immer nach dem Ankoppeln 0,1 I.E. ab. Das hat sich bisher noch nicht negativ ausgewirkt, ich habe aber auch nicht getestet, was passiert, wenn ich es weglasse... Und außer zum Duschen koppel ich eigentlich nie ab...

LG,
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #41 am: Dezember 05, 2007, 12:45 »

Hmmm  :gruebeln: Macht es da eigentlich einen Unterschied, wo man abklemmt? Flüssigkeiten sind nicht komprimierbar, aber wie (un-)flexibel ist der Katheter?


Jedenfalls unflexibel genug, daß das keinen signifikanten Einfluß mehr macht.
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Offline johann

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #42 am: Dezember 05, 2007, 17:59 »
Hallo,

Jörg schreibt:

Zitat
..braucht man einen Druckgradienten von der Pumpe zum Unterhautfettgewebe, um das Insulin da reinzubringen. Verändert man den, weil man die Pumpe einfach abkoppelt, dann kann der Druck aus dem Unterhautfettgewebe zusammen mit dem Kapillardruck des Katheters dazu führen, daß das Insulin wieder rausläuft.


Es ist mir klar, dass dieser notwendige Druckgradient durch das Abkoppeln des Transferschlauches vom Katheter zerstört wird und beim Ankoppeln wieder aufgebaut werden muss. Aber, bei meinem Infusionsset Flex Link von Accu Chek kann kaum Insulin herauslaufen, da ich auf der Körperseite unmittelbar nach dem Abkoppeln den Katheter verschließe. Auf der Pumpenseite habe ich es eigentlich auch noch nicht beobachtet und will mir auch nicht einleuchten, da ich vor dem Abkoppeln in den Stop-Modus schalte.

Blutzuckeranstiege  habe ich noch nie festgestellt, die nun eindeutig auf  Insulinverlust durch das Abkoppeln zurückzuführen wären. Ausgefallene Basalraten bole ich nach. Da ich auch einen relativ niedrigen Basalbedarf und hohe Insulinempfindlichkeit besitze, wäre eine pauschale Zugabe für den Abkopplungsvorgang bei mir sicherlich nicht sehr sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline Andreas

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #43 am: Dezember 05, 2007, 18:05 »
Volle Zustimmung!
Genau so ist's auch bei meinem Rapid Link: Eine Membran verhindert einen Druckabfall auf der Körperseite und ein Druckverlust auf der Pumpenseite ist physikalisch unmöglich, so lange sich in der Pumpe nichts bewegt (sprich: der Kolben des Reservoirs zurückfährt).
Auch beobachte ich keinerlei Anstiege bei kurzzeitigem Abkoppeln (< 5 Minuten). Nach dem Duschen gebe ich wie Johann genau das an Insulin ab, was während des Duschens an Basalrate abgegeben worden wäre und nicht einen Milliliter extra! Auch hier: Keinerlei Schwankungen!

Gruß, Andreas
« Letzte Änderung: Dezember 05, 2007, 19:54 von Andreas »
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Joerg Moeller

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #44 am: Dezember 05, 2007, 19:52 »

Es ist mir klar, dass dieser notwendige Druckgradient durch das Abkoppeln des Transferschlauches vom Katheter zerstört wird und beim Ankoppeln wieder aufgebaut werden muss. Aber, bei meinem Infusionsset Flex Link von Accu Chek kann kaum Insulin herauslaufen, da ich auf der Körperseite unmittelbar nach dem Abkoppeln den Katheter verschließe.


Stimmt, da tritt das dann nicht auf. (Haben aber halt nicht alle Kathtersets. Im KH habe ich das auch immer so gemacht, wenn ich eine Infusion oder einen Perfusor gewechselt habe)

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Offline Stephan

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #45 am: Dezember 06, 2007, 13:49 »


Es ist mir klar, dass dieser notwendige Druckgradient durch das Abkoppeln des Transferschlauches vom Katheter zerstört wird und beim Ankoppeln wieder aufgebaut werden muss. Aber, bei meinem Infusionsset Flex Link von Accu Chek kann kaum Insulin herauslaufen, da ich auf der Körperseite unmittelbar nach dem Abkoppeln den Katheter verschließe.


Stimmt, da tritt das dann nicht auf. (Haben aber halt nicht alle Kathtersets. Im KH habe ich das auch immer so gemacht, wenn ich eine Infusion oder einen Perfusor gewechselt habe)


Das habe ich auch schon vor 3 Tagen gesagt ...

Wie gesagt, bei mir ist definitiv kein Unterschied zu messen, ob ich abkopple oder nicht.
Das kann daran liegen, dass meine Kupplung pumpenseitig aus einer Nadel und körperseitig aus einer selbstheilenden, elastischen Membran besteht, die das Rückstossvolumen kompensiert und den Druck aufrechterhält. Ich gebe zu, dass es ein Fehler war, davon auszugehen, dass das bei jedem so ist.


Und:

Die Höhe des Drucks hat aber nichts mit dem Insulinbedarf zu tun. Die setzt sich zusammen aus dem Füllungsvolumen des subkutanen Reservoirs und dem Druck, den das umliegende Gewebe ausübt. Erhöht man den Druck (bei Kath. im Bauch z.B. durch Husten) erhöht sich natürlich auch der Rückfluss.


Hier muss ich Dir widersprechen: Ich erzeuge mit meiner Pumpe den Druck auf das umliegende Gewebe durch das Pumpen der Flüssigkeit Insulin. Pumpe ich mehr Volumen in gleicher Zeit, so erhöhen sich logischerweise Druck und Gegendruck.
Ich wäre beispielsweise vorsichtig und würde nicht unmittelbar nach einem Bolus abkoppeln, sondern dem Zeug erstmal Zeit geben, sich zu setzen / zu verteilen oder, besser: Druckausgleich zu schaffen. Solange herrscht nämlich mit Sicherheit ein erhöhter Gegendruck und der Rückfluss wäre möglicherweise zu gross für das Volumen der Membran an der Koppelstelle.


Offline Joerg Moeller

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #46 am: Dezember 06, 2007, 14:40 »


Die Höhe des Drucks hat aber nichts mit dem Insulinbedarf zu tun. Die setzt sich zusammen aus dem Füllungsvolumen des subkutanen Reservoirs und dem Druck, den das umliegende Gewebe ausübt. Erhöht man den Druck (bei Kath. im Bauch z.B. durch Husten) erhöht sich natürlich auch der Rückfluss.


Hier muss ich Dir widersprechen: Ich erzeuge mit meiner Pumpe den Druck auf das umliegende Gewebe durch das Pumpen der Flüssigkeit Insulin.


...und erhöhst damit das...

Zitat
...Füllungsvolumen des subkutanen Reservoirs...

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Offline Stephan

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Re: Hallo Männer mit Pumpe
« Antwort #47 am: Dezember 07, 2007, 11:52 »


...und erhöhst damit das...

Zitat
...Füllungsvolumen des subkutanen Reservoirs...




... das auch Transferreservoir für Boli ist.
... dessen Grenzen 'fliessend', oder besser 'diffundierend' sind.
... dessen Volumen also variabel ist.

Na gut, wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht.