Umfrage

Habt ihr viel zugenommen nach der Umstellung auf Insulin?

gar nicht
10 (35.7%)
bis 5 kg
4 (14.3%)
mehr  
14 (50%)

Stimmen insgesamt: 25

Autor Thema: -  (Gelesen 22121 mal)

hjt

  • Gast
Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #50 am: November 29, 2007, 17:18 »
Moinmoin,

ich denke, dass wir hier wenigstens zwei verschiedene Momente berücksichtigen müssen, und zwar
1. das des Pull durch gesteigerten Glukose-Bedarfs der Muskelzellen durch Sport, bei dem ein Gefälle aus dem Blutkreislauf in die Zellen entsteht, auf dem pro Teil Insulin statt eines Teils Glukose mehrere Teile Glukose pro aktivem Rezeptor in die Zelle gezogen werden, und
2. das des Push der vermehrten Rezeptor-Kontaktchancen, bei dem ganz einfach durch den beschleunigten Umlauf und weit unterhalb eines nennswerten Treibstoffmehrbedarfs der Muskelzellen mit dem anwesenden Insulin mehr Rezeptoren bedient werden können.

Für 1. muss die Energie verbraucht worden sein bzw. gerade werden, deren Vakanz damit wieder aufgefüllt wird, für 2. reicht, wenn ausreichend Insulin zum triglyzeridmäßigen Wegpacken in Fettzellen mit läuft. Für 2 reicht schon der kleine Supermarktausflug, der nicht mal 1 BE selbst verbrät und nach dem Bolusauslauf BZ-mäßig überhaupt nicht auffällt, aber mit aktivem Bolus locker 2-3 BEs zusätzlich eben wegpackt.

Bisdann, Jürgen

Siebenschläfer

  • Gast
Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #51 am: November 29, 2007, 17:38 »
Ich möchte mal ganz zaghaft versuchen meine Meinung zur Gewichtszunahme durch Insulin abzugeben.
Eigentlich kämpfe ich schon mein ganzes Leben (Kindheit ausgenommen, da war ich unterernährt) mit Übergewicht.
Durch diverse Diäten hatte ich sehr gute Erfolge, die aber alle durch den JoJo wieder zunichte gemacht wurden.
So viel Disziplin habe ich also nie aufwenden können, um mein jeweils erreichtes Gewicht zu halten. :embarassed:

Dann gab es natürlich Zeiten, wo ich resigniert habe und mir am Ende Alles egal war.
Seit 1999, als bei mir Diabetes festgestellt wurde versuche ich mit vielen Einschränkungen mein
Gewicht runter zu bekommen. Leider immer noch ohne Erfolg.
Seit 2 1/2 Jahren spritze ich nun Insulin und habe auch gut 7 Kg zugenommen.
Als die gesundheitlichen Probleme mit dem Rücken unerträglich wurden, fing ich an mir etwas Machbares aus
dem Internet zu suchen. Ich habe auch eine Ernährungsumstellung gefunden, von der ich annahm es könnte
etwas für mich sein. Mein Erfolg war erst einmal, dass ich 10 kg abnahm und dann war plötzlich Schluß damit.
Allmählich wurde es wieder mehr, Wasseransammlungen im Körper belasteten mich und ich war deprimiert. :(

Sport treiben war noch nie meine Welt, trotzdem besuchte ich 2 Jahre lang ein Fitnescenter und zuvor hatte
ich in einem Studio Slender You probiert. Alles mit wenig Erfolg, obwohl ich zum Slender You fast täglich gegangen bin.
Soviel zum Sport, der mir jetzt mit meinen Rückenschmerzen fast unmöglich geworden ist. Leider fällt mir auch ganz
normales Laufen sehr schwer.

Seit voriger Woche, bin ich wieder mit Ernährungsumstellung beschäftigt. Ich esse bis zu 5 BE täglich, meist sind es
weniger und alles Andere sind Eiweißportionen, aber auch im Rahmen, auf keinen Fall unbegrenzt.
So will ich erst einmal versuchen den Anfang zu überwinden und auf den absteigenden Ast zu kommen.
Natürlich soll das keine Dauerernährung sein, aber der Trend in diese Richtung gehen.
Ich kann nur hoffen, dass es mir gelingt in meinem letzten Teil des Lebens noch etwas Lebensqualität zu finden.  :banane:

Zum Schluß noch eine Bemerkung: ich esse so gern und vor Allem schmeckt mir Alles!!!

Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #52 am: November 29, 2007, 17:45 »

ich denke, dass wir hier wenigstens zwei verschiedene Momente berücksichtigen müssen, und zwar
1. das des Pull durch gesteigerten Glukose-Bedarfs der Muskelzellen durch Sport, bei dem ein Gefälle aus dem Blutkreislauf in die Zellen entsteht, auf dem pro Teil Insulin statt eines Teils Glukose mehrere Teile Glukose pro aktivem Rezeptor in die Zelle gezogen werden, und
2. das des Push der vermehrten Rezeptor-Kontaktchancen, bei dem ganz einfach durch den beschleunigten Umlauf und weit unterhalb eines nennswerten Treibstoffmehrbedarfs der Muskelzellen mit dem anwesenden Insulin mehr Rezeptoren bedient werden können.

Nimm Dir doch mal ein einfaches Lehrbuch der Physiologie für Vorkliniker und noch eines für Biochemie... das muß man nicht mal kaufen, das gibts auch in Bibliotheken.

Siebenschläfer

  • Gast
Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #53 am: November 29, 2007, 18:30 »


ja Babsi, das dachte ich auch und deshalb ging ich ja zum Fitnes. Leider sind es aber nicht nur ganz normale
Rückenschmerzen und ich glaube es hat mir mehr geschadet als genützt. Physiotherapie hatte ich auch schon
in allen Varianten, im Moment bin ich bei Akupunktur. Hatte ich im vergangenen Jahr schon mal und das hat nach
langer Zeit doch eine Linderung gebracht. Nun ist es aber wieder bitter nötig.

Offline diotmari

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #54 am: November 30, 2007, 06:52 »


Zitat

Kommt noch die von mir gemachte Erfahrung hinzu, absichtlich im laufenden Bolus mäßig zu radeln, kann ich mir schon mal mehr als ein Drittel Insulin schenken. Das sind für mich schon mal 2 wichtige Faktoren auf dem Weg des Abnehmens.


Wenn man viel Insulin braucht, ist das sicher sinnvoll. Bei mir endet Sport mit laufendem Bolus immer mit Hypo-Weg-Essen, deshalb tu ich das nicht mehr. Aber ganz allgemein erhöht sich die Insulinempfindlichkeit durch Sport und ich brauche für den restlichen Tag und am nächsten weniger Insulin.


Ich glaube mit meinem Insulinverbrauch mittags liege ich an der unteren Grenze: bei 3KHE 6 i.E. bei 5 ->10, mit radeln im Bolus statt 6 nur 4 und satt 10 nur 6 i.E. nötig um auf den Ausgangswert zurückzukommen.

Zitat

Hier noch ein Link zu einem Artikel vom Dr. Moosburger, der in Sachen Sport und Diabetes sehr beschlagen ist (bin schon auf seinem Ergometer gesessen), diesmal zum Thema Abspecken durch Sport: http://www.dr-moosburger.at/pub/pub031.pdf

Barbara


Guten Morgen!

Also das mußte ich schon 2 mal lesen, und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich alles verstanden habe.  :rotwerd:
Hab von meiner KK einen "Kalorienrechner": ist etwas deprimierend. 30 min. radfahren bei 15 km/h verbrennen nur ca. 250 Kcal bei einem Körpergewicht von 80 Kg. Das heißt mit einer negativen Energiebilanz brauchst dann etwa 3 Wochen um ein Kg Gewicht zu verlieren..... mei o mei. Das wird hart.

Viele Grüße
Dietmar
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Offline Angela

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #55 am: November 30, 2007, 09:56 »

auch wenn die Wiener Gebietskrankenkasse jetzt pleite sein soll  :nein:


nicht sein soll, sondern ist. Gestern hab ich schon die ersten Auswirkungen gespürt. Mein Arzt durfte mir nur 1x Levemir verschreiben. Er sagte sie haben ein Schreiben bekommen, das manche Verschreibungen gekürzt bzw. gar nicht verschrieben werden dürfen. Toll, ich denke wohl das nächste mal kaufe ich mir Levemir wohl selber.  :nixweiss: Vielleicht sollten wir für die WGKK sammeln gehen, damit sie für unsere *Gesundheit* wieder zahlen können.
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline Zuckerbär

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #56 am: November 30, 2007, 10:11 »


auch wenn die Wiener Gebietskrankenkasse jetzt pleite sein soll  :nein:


nicht sein soll, sondern ist. Gestern hab ich schon die ersten Auswirkungen gespürt. Mein Arzt durfte mir nur 1x Levemir verschreiben. Er sagte sie haben ein Schreiben bekommen, das manche Verschreibungen gekürzt bzw. gar nicht verschrieben werden dürfen. Toll, ich denke wohl das nächste mal kaufe ich mir Levemir wohl selber.  :nixweiss: Vielleicht sollten wir für die WGKK sammeln gehen, damit sie für unsere *Gesundheit* wieder zahlen können.


Oje, das habe ich schon befürchtet.  :kreisch: Mein Insulatard und Novorapid werdn´s mir doch noch geben, wenn nur 1x mehr verschrieben wird, muß ich halt öfters zum Hausarzt hingehen, nur 1 Minute von mir entfernt und die Verschreibung macht eh gleich die Assistentin, also kein wirklicher Zeitaufwand mehr.  :baeh:

Gespannt bin ich auch auf das Material, ob ich im Hanusch weiterhin meine Quartalsmenge von 750 Meßstreifen und 500 Pennadeln krieg, wird sich zeigen.  :moser:
LG,
Hermann.     :knuddel:

Offline diotmari

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #57 am: November 30, 2007, 10:37 »


Langer Rede kurzer Sinn des Moosburger-Artikels: je anstrengender, desto Kalorie. ;D

... 1 kg pro Monat ist viel, wenn du es über längere Zeit durchhältst. Schließlich haben wir uns den Speck ja auch nicht in 3 Monaten raufgefuttert.



Tja, dann mach ich mich mal auf 60 lange Wochen gefasst, bis ich wieder bei meinem Ausgangsgewicht gelandet bin.
Ich glaub, mit dem Rauchen aufzuhören war einfacher, weil kürzer.....
Wenn ich die 34er Jeans wieder zukriege geb ich Bescheid; im Moment steh ich kurz davor mir ner 38er zu kaufen.  :moser:

Viele Grüße
Dietmar
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Offline Angela

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #58 am: November 30, 2007, 12:19 »


Gespannt bin ich auch auf das Material, ob ich im Hanusch weiterhin meine Quartalsmenge von 750 Meßstreifen und 500 Pennadeln krieg, wird sich zeigen.  :moser:

also damit hatte ich keine Probleme.
Martin hat seinen Arzt gefragt und dee hat bestätigt was mein Arzt sagte.
Frohe Weihnachten!
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Offline Joerg Moeller

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #59 am: Dezember 03, 2007, 01:58 »

2. Alles Fett, das wir in Pölsterchen und Röllchen mit uns rum tragen, hat unser Organismus aus Energie angelegt, die wir uns über das jeweils gerade benötigte Maß hinaus einverleibt haben.


Nein!

Zitat
Dabei können nur dann zu viele Ketone zu einer Ketoazidose führen, wenn ein grober Therapiefehler gemacht wird und damit die ausreichende Insulinversorgung unterbleibt.


Auch falsch!



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