Ob nun 160 dafür ausreichen, weiß ich nicht. Aber das "Phänomen" ist bei Teenagerinnen bekannt, die sich dann kein Insulin spritzen und durch die Keto an Gewicht verlieren. Zu bewerten ist das ganze wie andere psychologische Probleme... Eßstörung, Borderline etc. Prof. Chantelau hat in seinem Buch auch mal zum Thema geschrieben, daß durch das beim Diabetes notwendige Essverhalten (kontrolliertes Essen mit Zählen von Kohlenhydraten) diese Problematik gefördert wird, in Psychologenkreisen heißt das dann restrained eating.
Da aber immer noch 1/3 von Ketoazidosen bei Diabetikern tödlich verlaufen, ist das Problem nicht ganz ohne.
@klausing: Ich denke nicht, daß es nutzt, das Thema totschweigen zu wollen, denn jeder, der sich etwas mehr mit den Hintergründen der Insulinwirkung beschäftigt als ein "Insulin macht den Zucker runter" wird früher oder später darauf kommen. Da ist es vielleicht sinnvoller, deutlich auf die Gefahren hinzuweisen, denn eine schnelle unproblematische Möglichkeit, ohne Mühe Gewicht zu verlieren, ist es eben nicht, stattdessen eine gefährliche Sache, die ganz gewaltig ins Auge gehen kann. Wenn man bedenkt, welche Unsummen ein paar Tage Intensivstation kosten (und ohne Intensivstation wird eine Keto wegen des Chaos' im Elektrolythaushalt nicht behandelt) und den Plänen, selbstverschuldete Sachen durch den Patienten zahlen zu lassen, kann das demnächst auch böse ins Geld gehen.
Grüße
Anja