Ich versuche, die Gründe auseinanderzuklauben: erstens konnte ich dank Insulin plötzlich wieder alles futtern und zweitens habe ich viel öfter ein "unersättliches" Gefühl, also einfach ein Bedürfnis, viel zu essen. Ich mach immer noch viel Sport, aber der kommt gegen den Energieinput leider nicht an.
Insulin wird umgangssprachlich auch als "Masthormon" bezeichnet, es bremst den Abbau von Depotfett und fördert stattdessen seine Speicherung. Das umgehkehrte hast Du bei der Ketose beobachten können: Wenn kein Insulin vorhanden ist (oder zu wenig), findet die Fettverbrennung statt, weil sie nciht mehr gebremnst wird. Wird zuviel davon ins Blut geschwemmt, kann der Stoffwechsel sie nicht auf normalem Weg behandeln, sondern bildet Ketone. Ketone im Blut sind eine Ketose. Sind es soviele Ketone, daß sie den pH-Wert des Blutes absenken (Ketone sind sauer), dann ist es eine Ketoazidose, also eine durch Ketone herbeigeführte Azidose (pH-Senkung). Das ist das, was Typ1er bei absolutem Insulinmangel bekommen.
Man kann das auch etwas steuern, indem man den Kohlenhydratanteil in der Nahrung und damit den Insulinbedarf senkt... zusammen mit Sport, der die Insulinempfindlichkeit steigert, wodruch der Bedarf noch ein stückchen runtergeht. Beachten muß man dabei allerdings, daß der Körper ein Mindestmaß an Kohlenhydraten braucht, ganz ohne geht nicht, und daß auch Fett und Eiweiß ggf. Insulin zur Verstoffwechslung brauchen, allerdings eine ander eMenge und über einen anderen Zeitraum.
Vielleicht mögt ihr eure Erfahrungen mit eurem Gewicht hier reinschreiben; ich wäre sehr gespannt darauf.
Bei mir gab es kein VOR und NACH Insulin (bin Typ1), aber seit ich die 30 überschritten habe, fällt es mir mördermäßig schwer, abzunehmen. Ich wiege zwar nicht zuviel, hätte aber schon gern 3 bis 5 Kilo weniger. Seit der Umstellung auf die Insulinpumpe habe ich auch keine Lücken mehr in der Basalversorgung (s. oben zum Insulinmangel) und heute habe ich erfahren, daß ich eine latente Unterfunktion der Schilddrüse habe... das kann evtl auch ein Faktor sein. Die Welt ist schlecht...
Grüße
Anja