Umfrage

Habt ihr viel zugenommen nach der Umstellung auf Insulin?

gar nicht
10 (35.7%)
bis 5 kg
4 (14.3%)
mehr  
14 (50%)

Stimmen insgesamt: 25

Autor Thema: -  (Gelesen 22110 mal)

Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #10 am: November 27, 2007, 13:45 »

Zitat
was geht mehr aufs Gewicht, KHE oder kcal?
Du vergleichst grad Äpfel mit Birnen.

Jein... Kalorien sind die Energie, klar: je mehr davon, desto mehr Gewicht. Aber mehr Kohlenhydrate bedeuten auch mehr Insulin. s. oben zum Thema Masthormon und Lipolyse-Hemmung...

Grüße
Anja

Offline diotmari

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #11 am: November 27, 2007, 15:02 »

s. oben zum Thema Masthormon und Lipolyse-Hemmung...


Dann jetzt mal kleinlaut ketzerisch laienhaft gefragt: Wenn ich meinen guten HbA1c für ne gewisse Zeit "opfere" und mir nen BZ-Zielwert von 160 mg/dl mache, müßte das Abnehmen damit unterstützt werden?
Irgendwie dunkel hab ich da was im Zusammenhang mit Bulemie im Kopf....

Und bitte nicht schlagen wegen der Frage!!!  :hilfe:

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline klausing

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #12 am: November 27, 2007, 15:09 »
auf die Frage möchte ich so nicht antworten, weil Leute sonst auf dumme Gedanken kommen könnten. Kann mich da an eine junge Frau erinnern welche als Mädchen seeehr schnell abgenommen hat durch solche Dinge. Heute hat sie Leber- und Nierenprobleme.
Sprechen wir doch lieber mal von Trennkost also Fette von Kohlenhydraten trennen. Ich hab einen Bekannten der macht das so:
Morgens Kohlenhydrate um den Körper in Schwung zu bringen, Mittags und Abends Eiweißreiche Nahrung. Damit hat er schon ordentlich abgenommen.
Allerdings würde ich das nicht als Dauerernährung empfehlen. Ich erinner mich da schwach an eine Studio die Diabeteker betraf welche Kohlenhydrate durch eiweißreiche Bestandteile wie Quark und Kase massiv ersetzt haben. Es gab ja früher diesen Spruch " An Quark können sie sich satt essen der muss nicht berechnet werden!". Diese Personen hatten ein massiv erhöhten Anteil an Nierenschäden auf Grund der dauerhaft extrem eiweißhaltigen Ernährung.

Dauerhafte einseitige Ernährung ist egal in welcher Art und Weise immer als problematisch zu sehen. (meine Meinung)

Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #13 am: November 27, 2007, 15:19 »
Ob nun 160 dafür ausreichen, weiß ich nicht. Aber das "Phänomen" ist bei Teenagerinnen bekannt, die sich dann kein Insulin spritzen und durch die Keto an Gewicht verlieren. Zu bewerten ist das ganze  wie andere psychologische Probleme... Eßstörung, Borderline etc. Prof. Chantelau hat in seinem Buch auch mal zum Thema geschrieben, daß durch das beim Diabetes notwendige Essverhalten (kontrolliertes Essen mit Zählen von Kohlenhydraten) diese Problematik gefördert wird, in Psychologenkreisen heißt das dann restrained eating.
Da aber immer noch 1/3 von Ketoazidosen bei Diabetikern tödlich verlaufen, ist das Problem nicht ganz ohne.

@klausing: Ich denke nicht, daß es nutzt, das Thema totschweigen zu wollen, denn jeder, der sich etwas mehr mit den Hintergründen der Insulinwirkung beschäftigt als ein "Insulin macht den Zucker runter" wird früher oder später darauf kommen. Da ist es vielleicht sinnvoller, deutlich auf die Gefahren hinzuweisen, denn eine schnelle unproblematische Möglichkeit, ohne Mühe Gewicht zu verlieren, ist es eben nicht, stattdessen eine gefährliche Sache, die ganz gewaltig ins Auge gehen kann. Wenn man bedenkt, welche Unsummen ein paar Tage Intensivstation kosten (und ohne Intensivstation wird eine Keto wegen des Chaos' im Elektrolythaushalt nicht behandelt) und den Plänen, selbstverschuldete Sachen durch den Patienten zahlen zu lassen, kann das demnächst auch böse ins Geld gehen.

Grüße
Anja

Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #14 am: November 27, 2007, 15:21 »

Es gab ja früher diesen Spruch " An Quark können sie sich satt essen der muss nicht berechnet werden!".

Auch nicht mehr korrekt, weil massive Umverteilung zu Fett und/oder Eiweiß auch Insulin braucht.

Zitat
Diese Personen hatten ein massiv erhöhten Anteil an Nierenschäden auf Grund der dauerhaft extrem eiweißhaltigen Ernährung.

Dann muß es aber schon kiloweise Quark gewesen sein, denn auch normales mageres Fleisch besteht ja überwiegend aus Eiweiß.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #15 am: November 27, 2007, 15:40 »

Dann jetzt mal kleinlaut ketzerisch laienhaft gefragt: Wenn ich meinen guten HbA1c für ne gewisse Zeit "opfere" und mir nen BZ-Zielwert von 160 mg/dl mache, müßte das Abnehmen damit unterstützt werden?


Ich glaube auch nicht, daß da 160 ausreichend sind. Aber zu deiner Frage: wenn du dein 1c opferst kannst du sicher schneller abnehmen. Aaaaber: auch schneller wieder zunehmen, wenn du irgendwann realisiert hast, daß deinen Füßen und Augen ein brauchbares 1c mehr zugut kommt als eine schlanke Taille
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Offline Llarian

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #16 am: November 27, 2007, 15:51 »

Eine ausgewogene Ernährung sollte ca. 50% Kohlenhydrate aufweisen (50 % der Energiemenge). D.h. ca. 1000 kcal sollten aus Kohlenhydraten stammen, was wiederum ca. 17 BE/Tag bedeutet.

Dabei gehst Du davon aus, daß jeder 2000 kcal braucht... das ist verschieden je nach Größe, angestrebtem Gewicht, Bewegunsumfang...
Die 50% Kohlenhydrat-Empfehlung stammt noch irgendwann aus den 60ern und ist auch nciht mehr uneingeschränkt allgemeingültig. Gerade bei Diabetikern mit Wunsch nach Gewichtsabnahme kann da weniger sinnvoll sein. Oder bei Sportlern... da gibts diverse Gründe, vom DGE-Standard abzuweichen.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #17 am: November 27, 2007, 16:00 »
Wer mal für sich checken will, wieviel Energie/BE er pro Tag braucht um sein Gewicht zu halten kann das ja mal hier ausrechnen lassen: http://www.diabetesinfo.de/service/energie.php
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Offline Joerg Moeller

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #18 am: November 27, 2007, 16:11 »

...in Österreich werden eher 55 % empfohlen (Apfelstrudel-Zuschlag, vermute ich ;D)


*schnurrrrr* :)
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hjt

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Re: Gewichtskontrolle
« Antwort #19 am: November 27, 2007, 16:24 »
Moinmoin,

in der Zeit der Quarkansage wurde der BZ per Blutabnahme morgens nüchtern in der Praxis bestimmt und per Urinzucker. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kamen die Nierenschäden nicht vom zu vielen Quark, sondern von dem trotzdem noch chronisch viel zu hohen Blutzucker.

Der Idee, dass 50% der Energie aus Nahrung aus Stärke kommen sollten, die übrigens bis heute nicht mit einer einzigen Arbeit wissenschaftlich haltbar belegt worden ist, hat die weltgrößte Diabetes-Orga, die ADA, schon vor mehr als nem Jahr abgeschworen und formuliert seitdem, dass die Futterzusammensetzung sich nach Therapieziel und individuellen Gegebenheiten richten solle.
Erwartet wird allgemein, dass in der turnusmäßigen Revision der Leitlinien zu Anfang des kommenden Jahres zum ersten mal in Ansätzen ausdrücklich von KH-Restriktion die Rede sein wird, und alldieweil die DDG bei der ADA häufiger abschreibt, werden wir das in ein oder zwei Jahren auch in unseren hiesigen Praxisleitlinien finden.

Wer von uns morgens mit > 100 mg/dl aufsteht und nach eigenem Bekunden Stärke essen muss, um in die Gänge zu kommen, kann das mit allem begründen, aber in der Sache kaum schlüssig mit einem Mangel an Energie=Blutzucker.

Bisdann, Jürgen

@Babsi: bei 17 BE/Tag müsste ich mir allein dafür an Bolus 85 IE Apidra gönnen :-(